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4. Rang 5 / 5

Offener Wettbewerb | 12/2022

Entwicklung Schulzentrum Ost in Ebikon (CH)

5. Rang / 5. Preis

Preisgeld: 20.000 EUR

Dorji Studer Architekten AG

Architektur, Landschaftsarchitektur

holzprojekt AG

Tragwerksplanung

NeutroPlan GmbH

TGA-Fachplanung

Gruner AG

Brandschutzplanung

Tom Schmid Visualisierungen & Illustrationen

Visualisierung

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt zeichnet sich durch eine gute oberirdische Einbettung in den Geländeschnitt aus. Die unterirdische Anordnung der Turnhalle ermöglicht ein reduziertes oberirdisches Volumen, dessen geringe Höhe sich durch die zusätzliche Sheddach-Gliederung verträglich in die bestehende Fein-Körnung des Quartiers einfügt. Betont wird dabei die Längsrichtung des Rontals parallel zum Hang, die beiden gleichgerichteten Schulhäuser fassen zusammen einen grossen zusammenhängenden inneren Freiraum.
Die dreigeschossige Organisation benutzt die beiden ans Terrain angebundenen Geschosse für die allgemeinen und öffentlichen Funktionen, während die Cluster der Klassenräume im obersten Geschoss platziert sind, wo die Oblichtbänder des Scheddachs die Lernmitte belichten und für eine schöne Atmosphäre sorgen. Betrieblich wie auch gebäudetechnisch wird die Oblichtsituation der innenliegenden Sprachenzimmer jedoch kritisch hinterfragt, sie birgt ein Risiko der Überhitzung und nicht genügender Verdunkelungsmöglichkeiten beim Gebrauch digitaler Medien. Auch die Lichthöfe zur Lichtführung ins darunterliegende 1. Obergeschoss reduzieren die Lernzone zu einer Restfläche, die sich mit dem Erschliessungs- und Garderobenbereich überschneidet. Lärmberuhigte Zonen für das Arbeiten in verschiedenen Sozialformen sind in diesem Konzept nur bedingt umsetzbar. Hingegen wird die Anordnung der Schulräume mit allgemeinen Schulfunktionen auf den unteren beiden Geschossen und das Potential der dadurch resultierenden Aussenbezüge konzeptionell als Vorteil erachtet. Die grosszügig konzipierten Räume der Tagesstrukturen wie auch die Fachräume für TTG auf dem Niveau der Spielwiese profitieren von einem direkten Aussenraumzugang. Die Anordnung des Kindergartens, mit Aussenraum zur Oberdierikonerstrasse nach Nordosten, erscheint jedoch ungünstig. Vermisst wird auch ein direkter Zugang zu Saal und Bibliothek, der eine vom Schulbetrieb getrennte Nutzung ermöglichen würde.
Allgemein scheint die intuitive Orientierung innerhalb des Gebäudes durch die verwinkelte Erschliessungsstruktur etwas eingeschränkt, und auch die Adressbildung wird erschwert durch die Vielzahl an hierarchisch gleichen Eingängen ab Strassenniveau. Das Potential der topografischen Anbindung wird leider eher verunklärt und nicht vollends ausgeschöpft. Was bei diesem Projekt leider nicht zu überzeugen vermag, ist die unter dem Schulhaus angeordnete Turnhalle. Nicht nur der gigantische viergeschossige Aushub strassenseitig lässt diese Positionierung fragwürdig erscheinen, auch der nicht definierte Bezug zum darüberliegenden Gebäude wirft Fragen auf. Eine Aussage zur tektonischen Ausführung und Kräfteführung zwischen dem oberen Holz- und dem untern Sockelbau mit Rippen aus Beton wäre zwingend notwendig, um die Glaubhaftigkeit des Vorschlages gesamtheitlich überzeugend darzulegen.
Der Binnenraum mit Sportplätzen und Rasenspielfeld wird flankiert von den bestehenden Wegbepflanzungen im Westen und Osten, die belassen oder verdichtet werden. Die Zone vor dem Schulhaus entlang der Oberdierikonerstrasse wirkt kleinteilig, etwas überinstrumentiert und wenig geeignet als Aussenraum für den Kindergarten. Der Pausenplatz spannt sich zwischen Schulhaus und Rasenspielfeld. Rückzugsmöglichkeiten oder Nischen für die Kinder sind kaum vorhanden. Generell wirken die Freiräume schematisch und wenig bearbeitet.
Die Erweiterung an der Geländekante, die nach Fertigstellung des Zyklus 2 den Sportplatz vom Rasenspielfeld trennt, scheint überzeugend. Auch die Idee, die Turnhalle als Erweiterungsstandort zu nutzen, ist denkbar. Allerdings ist fragwürdig, ob dies im Sinne einer Aufstockung statisch Sinn macht oder ob ein Ersatzneubau nicht geeigneter wäre. Die Umnutzung der bestehenden Schule in eine Schule mit linearen Cluster-Anordnungen erweist sich als nicht ideal.
4. Rang 5 / 5