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Award / Auszeichnung | 08/2010

Auszeichnung guter Bauten 2010 BDA Düsseldorf

Foto: jens kirchner architekturfotografie

Foto: jens kirchner architekturfotografie

Neubau Kita und Gemeindezentrum Oster-Kirchengemeinde

DE-40237 Düsseldorf, Graf-Recke-Straße 211

Auszeichnung

Schuster Architekten

Architektur

Grüning Consulting GmbH - Beratende Ingenieure

sonstige Fachplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Kindergärten, Vorschulen

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2009

Projektbeschreibung

Neubau des Gemeindezentrums der Oster-Kirchengemeinde, Düsseldorf

Der allgemeine Schwund an Mitgliedern in den Kirchengemeinden Deutschlands macht neue Konzepte notwendig, so auch bei der ehemaligen Melanchthon-Gemeinde, jetzt
Osterkirchengemeinde in Düsseldorf Grafenberg. Das ehemalige Gemeindezentrum aus den 60er Jahren mit Kirche und Kindergarten war deutlich zu groß, sanierungsbedürftig und die laufenden Unterhaltskosten nicht mehr zu decken.
Es wurde von den Architekten in Zusammenarbeit mit der Gemeinde ein Konzept erarbeitet, welches den Erhalt der identitätsstiftenden Kirche und den Ersatz des nicht mehr den Anforderungen genügenden Gemeindezentrums und Kindergartens vorsah.
So konnten die zu unterhaltenden Flächen auf ein Drittel reduziert werden und ein Haus mit hohem ökologischem Standard errichtet werden. Die Vermarktung des freiwerdenden Grundstücks deckte hierbei einen Großteil der Kosten für die Neubaumaßnahme.
Im Vordergrund des Konzeptes stand die Absicht, die Kirche mit ihrem Glockenturm als Kernstück der Gemeinde zu erhalten und ihre Strahlkraft zu stärken. Deshalb haben wir nach einer Architektursprache gesucht, die nicht in Konkurrenz zum Gebauten steht und trotzdem nicht auf eine eigenständige Identität verzichtet.
Es entstand ein einfacher, zweigeschossiger Riegel, welcher Kindergarten und
Gemeinderäume aufnimmt. Umschlossen wird dieser Körper konsequent von einer fein
strukturierten Fassade aus Holz. Die gewählte Gestaltsprache der Fassade, mit ihren scheinbar frei eingestreuten Öffnungen, soll die gemeinsame Identität der divergierenden Nutzungen widerspiegeln.
Die unterschiedlichen Größe und die Anordnung der Öffnungen reagiert auf die Nutzer: so haben Kinder wie auch Erwachsene vielfältige Aussicht in das direkte Umfeld. Blickkontakte zwischen den Gemeindemitgliedern ergeben sich beiläufig, es entsteht eine sehr offene, kommunikative Atmosphäre, die das Gemeindeleben stärken soll. Das gewählte Fassadenspiel entwickelt zugleich im Innern, gleichermaßen für die Räume von Gemeinde als auch Kindergarten, einen besonderen Charakter. Hier spielt die Klarheit der Gebäudefiguration gegen die Verspieltheit von Maßstab und die Setzung der Öffnungen.
Die Aussenhaut ist als vorgehängte, hinterlüftete Fassade konzipiert und aus sägerauher, sibirischer Lärche gefertigt. Die horizontalen Holzlamellen sind in Abhängigkeit zum vertikalen bzw. horizontalen Fassadenraster in drei verschiedenen Höhen, in unterschiedlichen Längen und jeweils mit einer deutlich umlaufenden Fuge auf die Holzunterkonstruktion montiert. Die Gebäudeecken sind verzahnt ausgeführt, um den Eindruck einer allseitig umlaufenden Haut zu verstärken.
Als besondere Geste ist die Öffnung der zwei Gruppenräume des Kindergartens zum Garten ausformuliert. Hier wird die Holzfassade „aufgeschnitten“, sodass die zweigeschossigen Räume mit einem Höchstmaß an Transparenz frei gelegt werden; der Übergang von Innen nach Außen erfolgt fließend. Unterstützt wird diese Gestaltidee durch eine konsequente, prägende Farbigkeit von Terrasse, Fußboden, Wandfläche und Untersicht. Zugleich gibt die großzügige Verglasung den Blick auf die Kirche frei, sodass die Wurzeln der gemeinsamen Identität immer präsent sind.
Kirche und Gemeindezentrum werden über einen gläsernen Adapter verbunden, der den neuen, zentralen Hauptzugang darstellt. Es entsteht ein Ensemble mit zeitgemäßem Erscheinungsbild, welches zeigt, dass die Gemeinde selbstbewusst und offensiv auf die Notwendigkeiten des strukturellen Wandels regiert und ein Zeichen für ihre Zukunft gesetzt hat.

Schuster Architekten
Düsseldorf
Foto: jens kirchner architekturfotografie

Foto: jens kirchner architekturfotografie

Foto: jens kirchner architekturfotografie

Foto: jens kirchner architekturfotografie

Foto: jens kirchner architekturfotografie

Foto: jens kirchner architekturfotografie

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Foto: jens kirchner architekturfotografie

Foto: jens kirchner architekturfotografie

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