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Award / Auszeichnung | 06/2006

Kölner Architekturpreis 2006

Pfarrzentrum St. Nikolaus, Wipperfürth

Auszeichnung

Martini Architekten

Architektur

Erläuterungstext

KONZEPT

Das neue Pfarrzentrum liegt vis a vis der alten romanischen Pfarrkirche St. Nikolaus am Rand der Wipperfürther Altstadt. Der mittelalterliche Stadtkern ist geprägt durch ein verwinkeltes Wegenetz, welches dem Betrachter immer wieder den Blick auf neue Raumkanten freigibt und die öffentlichen Plätzen spannungsvoll miteinander verbindet. Das Pfarrzentrum mit angegliederten Seniorenwohnungen und Küsterwoh-nung zeigt ein ganzheitlich gestaltetes Gebäudeensemble, welches auf die vorhandene Stadtstruktur reagiert und gleichwohl einen spannungs-vollen Akzent in Nachbarschaft zur Pfarrkirche setzt. Die unregelmäßi-ge Grundrissform reflektiert bestehende Baufluchten der umgebenden Bebauung und bietet immer neue Blickachsen zur Nachbarschaft.

Das Pfarrzentrum liegt einer markanten Insel gleich in dem fließenden, öffentlichen Raum, der sich vom Kirchplatz im Westen - entlang der Bebauung an der Lüdenscheider Straße zum Gaulbach hin erstreckt. Die gegeneinander versetzten Baukörper des Pfarrheims orientieren sich zur Kirche hin und fassen räumlich einen neuen Platz. Im Inneren des Gebäudeensembles entsteht ein gefasster, zur Umgebung leicht erhöhter Innenhof, der vor allem den Senioren als Aufenthaltsbereich dient. Mittels durchdachter Wegeführung verbindet der Aussenraum des Ensembles die historische Altstadt mit dem angrenzenden Stadtgebiet.

Das eingeschossige Pfarrheim wird über den zur Kirche orientierten Gemeindeplatz erschlossen. Ein großzügig verglastes Foyer verbindet in der Blickachse zur Kirche den Gemeindeplatz mit dem Innenhof und kann bei Festen und Veranstaltungen zu beiden Außenräumen hin geöffnet werden. Der zweigeschossige Trakt der Seniorenwohnungen ist über den Hof des Pfarrzentrums zu erreichen. Die Erschließung über die zum Innenhof orientierten Laubengänge mit Nischen und Raumaufweitungen fördert die Kommunikation der Bewohner und lädt zum Verweilen ein. Die Grundrisse der Wohnungen für ein und zwei Personen sind barrierefrei und ermöglichen eine flexible Möblierung. Das Küsterwohnhaus ergänzt als eigenständiger Baukörper das Gesamtensemble und ist separat erschlossen.

Die kubischen Putzkörper des Pfarrzentrums erscheinen einheitlich in einem dunklen Ton, der die Färbung des ortstypischen Schiefers aufnimmt. Fenster und Laibungsauskleidungen der Senioren-wohnungen sind aus Eichenholz und setzten einen warmen Akzent. Im Inneren unterstreichen zurückhaltend eingesetzte Materialien wie Putz, Holz und Glas den freundlichen Charakter der gebauten Räume.