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Nichtoffener Wettbewerb | 02/2022

Neubau Sport- und Freizeitpark in Brixen (IT)

Blick entlang der Hauptachse in Ost-West-Richtung

Blick entlang der Hauptachse in Ost-West-Richtung

1. Preis

Preisgeld: 75.000 EUR

MoDus Architects

Architektur

3M Engineering

Bauingenieurwesen

VON LUTZ - Studio Associato

Lichtplanung

PROAP - Estudos e Projectos de Arquitectura Paisagista

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Topografie – Landschaft – Architektur

Rund um Brixen ist die von einem Kamm durchzogene Topografie des Eisacktals geprägt von abgestuften Hängen und geschwungenen, niedrigen Trockenmauern, die eine reizvoll effiziente, ausgesprochen dichte und vielseitige Kulturlandschaft aus Wiesen, Wäldern, landwirtschaftlichen Anbaugebieten und Siedlungen bilden. Wechselseitig und doch klar getrennt, begründet diese suggestive Beziehung zwischen Topografie, Landschaft und Architektur das Designethos des Projekts.

 

Der Sport- und Freizeitpark als öffentlicher Park für alle

Der Entwurf begreift den neuen Sport- und Freizeitpark in Brixen-Milland als öffentlichen Park, der so konzipiert ist, dass er bedeutungsvolle Beziehungen zwischen Menschen, Landschaft und Architektur ermöglicht. Ein Raster aus landschaftlichen Verbindungslinien bestimmt die Anordnung der umfangreichen Sportinfrastruktur auf dem Gelände und schließt – was besonders wichtig ist – an die bestehende bzw. geplante städtische Infrastruktur aus Straßen, Radwegen und Wegführungen an, wodurch ein höchst durchlässiger und für alle Menschen unabhängig von Alter und Wohnort zugänglicher Raum entsteht.

 

Wenngleich klar definiert, ist das Grundraster des Entwurfs nicht geometrischer Natur, sondern eher eine lose Matrix aus ineinandergreifenden Nord-Süd- und Ost-West-Achsen. Sich kreuzende Wegführungen bilden ein zusammenhängendes Feld aus unterschiedlichen Räumen, die es ermöglichen, bestimmte Sportaktivitäten aus dem Angebot (Fußball, Tennis, Yoseikan Budo, Kunstturnen, Eislaufen und Eishockey) mit zwangloseren, weniger vorbestimmten Freizeitaktivitäten und der spontanen Begegnung zu kombinieren, die den öffentlichen Raum bereichern und prägen. So entspricht der Parkentwurf den spezifischen Bedürfnissen der Sportler und Zuschauer und schafft zugleich eine offene Umgebung für die Freizeitgestaltung von Anwohnern und Besuchern.

 

Die Modellierung des Geländes durch sanfte Hänge und sorgfältig angelegte Terrassen zielt, zusammen mit dem Aufstapeln von Raumfunktionen auf eine integrierte topografische Lösung, die den visuellen Effekt des Eingriffs minimiert und die ~16m Neigungsänderung zwischen dem Eisackufer und Milland auf der Höhe der Sarnserstraße zu nutzen versteht. Indem die großvolumigen Sportanlagen innerhalb der Zwischenhöhen des Abhanges unterkommen, werden Oberflächen frei, wo größere Bäume gepflanzt werden können. Zufahrten für Automobile und Parkplätze sind entweder an den Rand des Geländes oder in den Untergrund verwiesen, was zusammen mit der Nutzung der Tennis-, Eishockey- und Yoseikan-Budo-Dächer dazu beiträgt, das Gelände als öffentlichen Park im Dienst der Gemeinschaft zu gestalten. Der zentrale Baukörper genießt dabei eine Ausnahmestellung und dient als Stütz- und Knotenpunkt für alle konstituierenden Elemente des Projekts.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Siegerprojekt hat es hervorragend geschafft, den Spagat zwischen Architektursprache, Einbindung in die Umgebung und Funktionalität zu bewältigen. Positiv bewertet wurde das Verdrehen des südlichen Fußballplatzes und die damit zusammenhängende Aufwertung des öffentlichen Raumes in Richtung des Eisacks sowie die Zugänglichkeit von allen Seiten. Vier eigenständige Volumina sind so in der Landschaft integriert, dass ein großer Teil der geforderten Kubatur unterirdisch untergebracht wird. Die einzelnen Gebäudeteile fügen sich aufgrund der Proportion sowie der Materialwahl behutsam in den städtischen Kontext ein, geben aber trotzdem eine eigenständige klare Haltung wieder.


Die problemlose Realisierung in unterschiedlichen Bauphasen ist gegeben. Interne und externe Funktionsabläufe sind gut durchdacht.


Negativ bewertet wurden vor allem die Zufahrt von Osten aus sowie die Position und Funktionalität der Parkgaragen. Die Anbindung und Position der Brücke über den Eisack soll überdacht werden. Der gerade Abschluss der Gebäude entlang der Sarnserstraße im Osten soll im Zuge der Planung überarbeitet werden, um eine homogenere Anbindung der Gebäude an die östliche Verbauung zu gewährleisten. Die Angemessenheit der Höhe des zentralen Gebäudes mit den Unterkünften am Dach sollen abermals überprüft werden. Das Grünraumkonzept und die Angabe der Pflanzen und Bäume muss im Zuge der weiteren Planung stärker ausgearbeitet werden.


Bezüglich der einzuarbeiten Änderungen wird eine weitere Zusammenarbeit mit den Juroren Porf. Loenhart sowie Prof. Boschetti empfohlen.

Lageplan

Lageplan

Erdgeschoss

Erdgeschoss

Modellansicht

Modellansicht

Skizze

Skizze