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Nichtoffener Wettbewerb | 02/2022

Neubau Sport- und Freizeitpark in Brixen (IT)

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Sportpark Brixen


ÖFFENTLICHKEITEN

Sportpark und Landschaftserfahrung


Im Neuen Sportpark Brixen sind die großen Kubaturen der Hallen elegant im Gelände wie Findlinge verteilt oder sind in die Topografie integriert. Die Landschaft „fließt“ wie im Bestand sanft vom Plose Berg bis zum Eisackufer hinunter. Es entsteht ein großer zusammenhängender Park, der gleichermaßen Sportler, Sport-interessierte, als auch einfach Anwohner und Besucher einlädt und mit Sport in Berührung bringt und begeistert und zugleich die Schönheit der umgebenden Landschaft herausarbeitet und erlebbar macht. Gerade in der Verbindung diverser Sport- und Freizeitwelten mit der alltäglichen Erlebbarkeit und Nutzbarkeit sehen wir den großen Mehrwert der neuen Sportparks. Ganz wichtig erscheint hierbei die Vielzahl an nicht kommerziellen, von Allen und zu allen Zeiten nutzbaren Angeboten auf dem Areal, die den Charakter eines echten öffentlichen Stadtbausteins mit seinen vielen Bezügen weit übers Areal hinaus erst ausmacht.


Der Sportpark ist in 5 übergeordneten Ebenen organisiert, welche jeweils durch Naturtribünen oder Sitz- stufen, miteinander verbunden sind. So entstehen auf den verschiedenen Niveaus Naturarenen für den Vereinssport und den Freizeitsport: Ebene I+II mit Anschluss an den Eisackdamm (Ebene 0) für den Vereinssport Fußball und Tennis. Ebene III mit dem zentralen, großzügigen Sportpark mit sämtlichen Zugängen zu den verschiedenen Gebäuden, Anlagen für den Freizeit- und Hobbysport, Sport-Kinderspielplatz und dem besonderen Bellevue-Punkt mit dem Restaurant. Ebene IV als Anlaufpunkt für den motorisierten Verkehr mit Parkplätzen und angeschlossener Tiefgarage mit orientierenden Überblicken über den Sportpark.


VERKEHRSNETZ - flexibel angebunden und verkehrsfrei


Der gesamte motorisierte Verkehr wird außen am Sportpark an der Ebene IV „aufgefangen“ und auf einen ober- und unterirdischen Parkplatz geleitet. Dadurch ist das Areal vollständig verkehrsberuhigt. Drei Gebäude sind an die Ebene IV direkt angebunden inklusive dem Stadion mit den größten Besucherbewegungen. Ein zusätzlicher Anlaufpunkt mit dem Auto ist auf der Ebene II für die hier angedockten Vereine denkbar. Das zentral liegende Restaurant auf der Ebene III wird über die nördliche, bestehende Zuwegung für die Belieferung und Entsorgung erreicht. Fußgänger und Fahrradfahrer erreichen den Sportpark über den Eisackdamm oder die bestehenden Straßen und Wege nördlich und östlich des Geländes. Durch die sanfte Topografie des Geländes ist eine barrierefreie, inklusive Erschließung sowie eine starke Erlebbarkeit des vielschichtigen Sportparkareals gewährleistet.

Das ausgearbeitete Erschließungskonzept ermöglicht eine flexible Entwicklung der übergeordneten Verkehrskonzepte im Süden der Stadt Brixen, indem an verschiedenen Punkten im Osten und Süden angedockt werden kann.


FINDLINGSSTEINE - Gebäude in der Landschaft


An den Schnittstellen der verschiedenen Ebenen sind die Gebäude als markierende Steine in das Areal gesetzt. Dabei nehmen die Kubaturen auf die umliegende Bebauung Rücksicht, indem die Körnung zur Wohnbebauung hin abnimmt und bestehende Blickbeziehungen nur geringfügig beeinflusst werden.


Von der Stadt kommend liegt im Norden der Eröffnungsstein zum Gelände: Kunstturnen. Das Gebäude liegt auf der Ebene III+IV. Die dazugehörigen Tribünen laufen durch das Gebäude hindurch. Die Hauptebene lässt sich ins Freie öffnen.

Der kompakte und etwas höhere Mittelstein fungiert als städtebaulicher Marker in der Verlängerung des Fuß- und Fahrradweges vom Eisack kommend. Das Gebäude verbindet Ebene III+IV. Auf den Geschossen sind sind hier untergebracht: Fitness (Ebene III), Yoseikan Budo (Ebene IV), Sportlerunterkünfte (OG).


Das größte Volumen mit dem Eishockeystadion und der Freizeiteisfläche liegt im Süd-Osten als markiger Eckstein des Sportparks. Das Gebäude verbindet über eine intelligente innere Erschließung und Anordnung die Ebene IV, III, II. Das Gefälle des Sportparks zieht sich in das Innere und strukturiert und verbindet in logischer Weise die Fans der Gäste- und Heimmannschaft (Ebene IV bzw. III), die Funktionäre und Mannschaften (Süd-Ost-Zugang), sowie die Freizeitsportler (Ebene III+II). Die Eisflächen sind auf der Höhe der Ebene II angeordnet. Dadurch wird an der Süd-West Ecke der Freizeiteisfläche ein spektakulärer Ausblick in das Tal eröffnet. Hingegen startet der Hochpunkt der Tribünen für die Eishockey-Spielfäche von der Ebene IV bzw. III und führt zur Eisfläche hinunter.


Die Tennisplätze liegen auf der Ebene II (offene Plätze) bzw. sind hierüber zu erreichen (Tennishalle mit Tribünen). Zusätzlich verbindet ein (öffentlicher) Aufzug Ebene III,II,I. Das große Volumen der Tennishalle tritt lediglich als verglaste Kante zu Tage. Dieser städtebauliche Kniff ermöglicht das Fließen des Parks und schafft für die Ebene III, der zentralen Parkebene, eine Bellevue-Linie. Vom Restaurant aus, sowie den konsumfreien Sitz-, Liege- und Flaniermöglichkeiten wird ein wunderbarer Blick auf die offenen Vereinsplätze auf der Ebene II+I frei gegeben, sowie auf die sanften Hänge des Mittelgebirges des Eisacktales.



BRÜCKENSCHLÄGE

Synergien und Rücksichtsnahme


Gerade die Situation entlang der Promenade am Eisackdamm sowie die zukünftige Brückenverbindung nach Westen stellen wichtige Anknüpfungs- und Vernetzungspunkte dar und wurden daher intensiv und vielfältig gestaltet. Die gefälletechnisch angenehme, weitestgehend barrierefreie Gestaltung der Wege- und Platzflachen sowie die Größe und Großzügigkeit der Freiflächen garantieren in der tagtäglichen Nutzung des Sportparks breite Akzeptanz; die vielfältig erlebbare und atmosphärisch-starke Sport- und Freizeitlandschaft erstreckt sich übers gesamte Gebiet und verspricht eine hohe Strahlkraft nach außen. Sämtliche Freiraumqualitäten werden immer auch für die benachbarten Quartiere und für Nutzungen gesehen, die weit über die reine Sportnutzung hinausgehen können, wobei dem Grundansatz des Sportparks in Form von vielfältigen und komplett öffentlichen Sport- und Spielangeboten entsprochen wird.


Mitarbeiter: Patrick Fromme, Moritz Maier, Eva Reitmeir, Matthias Stöckl, Julian Tratter, Felix Gutmann, Alex Dörfler

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt Nr. 1 hat die bestehenden Plätze belassen und war dennoch in der Lage, eine große gemeinsame Grün- und Aufenthaltsfläche zu generieren.


Gelungen ist dies durch die Anordnung der einzelnen Volumina und die Positionierung der Tennishalle im Gelände an der Ostseite des USD Fußballplatzes. Die Städtebauliche Einbindung, der dadurch entstehende Freiraum sowie die internen Funktionsabläufe sprechen für das Projekt.


Nicht überzeugt hat die architektonische Aussagekraft, sowie die vorgeschlagene Materialwahl der Baukörper mit der vorgehängten Lochblechfassade. (Die Volumina konnten keinen zukunftsweisende Architektursprache zum Ausdruck bringen). Der Bezug zu den Aussenräumen und zum Fluss ist zu wenig stark akzentuiert.

Lageplan

Lageplan

Schwarzplan

Schwarzplan

Grundriss Hauptebene

Grundriss Hauptebene

Ansicht West

Ansicht West

Schnitte

Schnitte

Ansichten

Ansichten

Innenraum Stadion

Innenraum Stadion

Sportpark

Sportpark