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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2022

Sanierung Rathaus Oberlenningen mit Neubau eines Verwaltungsgebäudes

Anerkennung

Preisgeld: 4.000 EUR

Ecker Architekten

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Wettbewerbsbeitrag schlägt einen deutlich vom Bestandsrathaus abgerückten freistehenden kubischen Baukörper vor. Die Platzierung des neuen Volumens ist am östlichen Rand des Grundstücks orientiert und kommt dem Nachbargebäude sehr nah. Charakteristisch für den Entwurf ist der von Norden zwischen den beiden weit auseinander liegenden Baukörper hereinfließender Freiraum, der über einen Bürgerplatz bis zur Amtsgasse „durchgesteckt“ ist. Dadurch wird der gut ausgearbeitete und qualitätsvolle Bürgerpark als öffentliche Grünfläche bereits vom Straßenraum erlebbar, was durchaus gewünscht ist. „Erkauft“ wird diese Erlebbarkeit allerdings mit einem Lärmeintrag von der B 465 in den Park, was die Aufenthaltsqualität einschränkt. Nicht überzeugend ist auch die zu komplizierte Rampenerschließung des Eingangs zum Bestandsrathaus und der aus Stellplätzen bestehende Endpunkt der Freiachse.

Die Konsequenz des freistehenden Neubaus ist eine komplette Trennung der oberirdischen Geschosse vom Bestandsrathaus. Somit entsteht ein Neubau als „Verwaltungsgebäude“ mit einer großen Flexibilität und das Bestandsrathaus wird zu einem „Repräsentationsbau“ mit Bürgerforum, Trauzimmer und Sitzungssaal im Dachgeschoss. Diese strikte Trennung entspricht nicht der Offenheit und Zugänglichkeit einer zeitgemäßen sowie bürgernahe Gemeindeverwaltung und wird kritische gesehen. Auch eine Doppelung der vertikalen Erschließung ist eine Folge der Trennung der Baukörper.

Der Umgang mit dem Bestandsgebäude ist respektvoll und angemessen. So wird der charakteristische Treppenaufgang erhalten und durch eine neue notwendige Treppe sowie einen Aufzug ergänzt, um für die neuen Nutzungen wie dem Sitzungssaal im Dachgeschoss die Erschließung und Entfluchtung sicherzustellen. 

Die Skelettkonstruktion des dreigeschossigen Neubaus ist konsequent organisiert und weist die gewünschte Flexibilität eines modernen Bürogebäudes auf und lässt sich mit verschieden Bürostrukturen nutzen. Die beschriebene Erweiterungsmöglichkeit durch Umnutzen des Bürgerforums entspricht nicht den Anforderungen.

Die räumliche Trennung der repräsentativen Nutzungen von den Verwaltungsräumen wird als elementares Defizit gesehen, wenn die Arbeit sonst als wichtiger Beitrag zur neuen Ortsmitte für Oberlenningen gesehen wird.