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Nichtoffener Wettbewerb | 08/2018

Ortskernentwicklung Dalum

Lageplan

Lageplan

3. Preis

Preisgeld: 4.000 EUR

Deeken Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Durch die positive Entwicklung der Gemeinde Geeste entsteht in den nächsten Jahren ein neuer Ortskern in Dalum. Schrittweise wird hier ein neues Zentrum für Bildung, Kultur, Veranstaltungen, Sport, Wohnen und Gewerbe geschaffen.

Es entsteht ein neues verkehrsberuhigtes Wegesystem parallel zur stark befahrenen Meppener Straße und dem Wietmarscher Damm. Die Zufahrt von der Kreuzung in die Straße am Rathaus wird beschränkt, wodurch sie die drei unterschiedlichen Teilgebiete miteinander verbindet und einen zentralen Platz schafft.

Der Busbahnhof im Teilgebiet 3 wird nach Süden verlegt, um eine Einkaufsstraße schaffen zu können. Die Bewohner und Gäste erreichen Dalum mit dem Bus nun im Süden und werden beim Gasthof Aepken empfangen, um in die neue Geschäftsstraße zu gelangen. Mehrere zwei- bis dreigeschossige Gebäude für Gewerbe schaffen eine Pufferzone zum Wietmarscher Damm und laden mit den gegenüberliegenden Geschäftshäusern zum bummeln ein. Für die Polizei wird ein Neubau an der Meppener Straße geschaffen, um das historische Rathaus als Heimathaus mit Café nutzen zu können. Hier entsteht ein neuer wohlproportionierter Platz, der von Geschäftshäusern und dem Ärztehaus gefasst wird. Grünflächen und Sitzgelegenheiten laden zum verweilen ein und Fontänen, die in den Boden eingelassen werden, schaffen eine angenehme Geräuschkulisse und erfreuen nicht nur die Kinder.
Die Einkaufsstraße bietet Platz für Wochenmärkte, auf denen einheimische Landwirte Ihre Produkte anbieten können. Im Winter kann hier ein kleiner Weihnachtsmarkt stattfinden.
Der Wietmarscher Damm erhält Fußgängerüberwege, um die Christus-König Kirche vom neuen Zentrum gut erreichen zu können.


Im Teilgebiet 2 wird die alte Turnhalle und das C-Gebäude zurückgebaut, um eine neue Straße für Bildung und Sport schaffen zu können. Neben der Geschwister-Scholl Schule mit Sporthalle und dem Schwimmbad wird hier eine Schulerweiterung mit Mensa, eine Kita und eine Volkshochschule angeboten. Außerdem sind Sportplätze für Fußball, Basketball etc. und ein Fitnessstudio vorgesehen. Auch diese Straße kann für Wochenmärkte etc. genutzt werden.

Im Teilgebiet 1 wird auf dem ehemaligen Parkplatz der neue Rathausplatz geschaffen, der von flankierenden Gebäuden für Veranstaltungen gefasst wird und sich zum Park öffnet. Die großzügige Grünanlage wird weiterhin für das Schützenfest genutzt. Bei schlechtem Wetter können die Schützen in die Veranstaltungsräume ausweichen. Eine Mehrzweckhalle für verschiedenste Veranstaltungen, eine Bibliothek mit Café und ein Kino definieren diesen Platz der Kultur. Anstelle des Teichs sorgt ein Wasserbecken mit Springbrunnen für eine einladende Atmosphäre. Hier können auch kleine Konzerte im Freien stattfinden. Im Winter kann oberhalb des Beckens eine Eisfläche zum Schlittschuhfahren aufgebaut werden.
Neue Wohnhäuser für Senioren und Familien an der Ölwerkstraße auf der Nordseite des Parks mit Blick ins Grüne runden das vielfältige Angebot für die Dalumer ab.

Mit diesem Städtebaulichen Entwurf für den Ortskern von Dalum präsentiert sich Geeste als selbstbewusste Gemeinde mit einem breitgefächerten Angebot für die ganze Region.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Qualität und die Verkehrsführung an den Landesstraßen wird nicht verändert. Der Busbahnhof als flankierende doppelseitige Anlage wird verkehrstechnisch als sehr problematisch angesehen. Der fahrende Durchgangsverkehr ist nicht auf den vorhandenen Fahrrad- und Fußverkehr neu abgestimmt. Eine Beruhigung durch bauliche Maßnahmen ist nicht vorgesehen.

Der neu von der Landesstraße entkoppelte Dorfkern wird über das Wohngebiet erschlossen, ein fließender Durchgangsverkehr ist nicht mehr möglich. Die neue Bebauung im Bereich des jetzigen Busbahnhofs verschliesst den Dorfkern zur Landesstraße und verlegt die Kirche auf eine neue Rückseite. Der dörfliche Raum wird an dieser Stelle aufgegeben.

Die neue Wohnbebauung am Park ergänzt den Bestand und schafft neue Raumkanten. Die Kulturbauten auf dem Rathausplatz sind städtebaulich eine gute Ergänzung, die Nutzungsvorschläge sind aber für die dörfliche Struktur fragwürdig. Die Möglichkeit aus dem dörflichen Leben dort andere Inhalte zu verorten, ist vorstellbar.

Die Ergänzung des Schulzentrums zu einem Bildungscampus ist sehr positiv und schafft gute Synergien zu den Beständen. Die Erschließung über das Wohngebiet ist problematisch.

Der ruhende Verkehr ist nicht thematisiert. Die Dorffeste können weitehin im Dorf stattfinden, der soziale Mittelpunkt der Dorfgemeinschaft bleibt erhalten. Der Entwurf sorgt für eine starke Verdichtung, die Körnung der dichten Bebauung ist für die dörfliche Struktur zu hinterfragen.
Platz am Heimathaus

Platz am Heimathaus

Rathausplatz

Rathausplatz