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Mehrfachbeauftragung | 12/2019

Planungswerkstatt Quartier Mühlkanal

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Sieger

Helsinki Zürich Office

Architektur

Cadrage Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Die Geschichte der Schachenmayr als gemeinschaftlich verantwortliches Unternehmen verpflichtet für eine sozial, kulturell und ökologisch nachhaltige Transformation und Revitalisierung des Areals. Dieses Erbe mit seinen charaktervollen Industriedenkmälern ist ein robuster Rahmen in dem sorgfältig gebaut werden kann.
Einst Arbeitsort für 3000 Mitarbeiter wird das Schachenmayr-Areal ein Zuhause für bis zu 600 neue Einwohner und 200 Arbeitsplätze. Das neue Quartier bietet die Möglichkeit, einen Ort in der Gemeinde zurückgewinnen, der durch seine Geschichte, Struktur und Substanz ein Identitätsträger ist. Die „Werkstadt“ Schachenmayr ermöglicht mit einem vielseitigen Angebot an flexibel nutzbaren Räumen das Kombinieren von Wohnen und Arbeiten in verschiedenen Lebensabschnitten und für verschiedene Lebensmodelle.
Der historisch industrielle Charakter des Areals wird bewahrt und durch eine sorgfältige Setzung und Gestaltung der Neubauten gestärkt. Die einmaligen räumliche Qualitäten der Fabrikbauten werden beim Umbau bewahrt und die Fassaden treu zu ursprünglichen architektonischen Aussagen renoviert.
Im Osten des Areals wird die industrielle Identität durch eine aus Typenreihenhäusern der formulierten Siedlung und die Andeutung des ehemaligen Mühlkanals fortgeschrieben.

Beurteilung durch das Preisgericht

- Die baulichen Strukturen und die Betonung des denkmalgeschützten Bestands unterstreichen die Identität des Ortes.
- Die Verbindung zur Ortsmitte muss weiter ausgebaut / entwickelt werden.
- Die Dimensionierung der Freiräume ist gut gelungen, die Wasserallee und die naturnahe Gestal-tung der Freiräume versprechen eine hohe Qualität; die Differenzierung ist klar ablesbar; Krautlän-der 2.0 sind ein interessanter Ansatzpunkt zur Identitätsstiftung
- Die dargestellten Eingriffe in die denkmalgeschützte Substanz „Süßener Straße 1“ (z. B. drei neue Erschließungskerne, kleinteilige Grundrissstruktur) durch die geplanten Wohnnutzung sind aus denkmalfachlicher Sicht sehr kritisch. Eine Nutzungsänderung bzw. -verschiebung erscheint not-wendig.
- Die Aufgaben „Hochwasserschutz“ und „Lärm“ können durch die Freiraumgestaltung weitestge-hend gelöst werden; dabei muss der vorgeschlagene Lärmschutz entlang der Bahn weiter vertieft und detailliert werden.

Letztlich weist die Arbeit von Helsinki Zurich mit Cadrage Landschaftsarchitekten die besten Ent-wurfsansätze für das Schachenmayr-Areal auf. Die städtebauliche Struktur der Reihenhäuser ist im Zu-sammenspiel mit dem denkmalgeschützten Bestand gut dimensioniert. Die Großform kann im Sinne der modern interpretierten „Arbeiterhäuser“ eine neue Identität schaffen. Der Freiraum entlang der Fils wird angemessen aufgewertet und kann auf Grund seiner Dimension eine hohe Anziehungskraft und Aufenthaltsqualität entfalten.

Die Nutzungen sind gelungen angeordnet und können aufgrund der Nutzungsflexibilität der Raum-strukturen bedarfsorientiert angesiedelt werden.

Folgende Weiterentwicklung des Entwurfsansatzes wird seitens des Beraterteams empfohlen:
→ Grundsätzlich sind eine höhere Dichte und ein differenzierteres Angebot an Typologien wün-schenswert; Nachverdichtungspotentiale sind zu untersuchen.
→ Der Entwurf darf einen städtischeren / urbaneren Charakter aufweisen.
→ Die Gebietseingänge im Osten und Westen müssen weiterentwickelt und attraktiv ausformuliert werden. In diesem Zusammenhang ist die Platzierung des Parkierungsangebots zu überdenken.
→ Der Lärmschutz im Bereich der denkmalgeschützten Bausubstanz ist weiterzuentwickeln.
→ Nutzungsvorschläge für Süßener Straße 1 sind zu überdenken, um die Eingriffe in die denkmalge-schützte Substanz zu reduzieren. Nutzungsverschiebungen oder Ergänzungsbauten im Areal sind anzustreben.
→ Die Nord-Süd-Anbindung von der Ortsmitte über die Krautländer zum Schachenmayr-Areal ist weiter auszuformulieren und geeignete Nutzungen anzuordnen.
→ Die Wohnnutzung im Süden des Baufelds 3 erfordert eine Einschränkung der gewerblichen Nut-zungen südlich der Fils; hier sind alternative Nutzungen vorzusehen. Weitere Konflikte zu den süd-lich angrenzenden Gewerbenutzungen können im weiteren Bebauungsplanverfahren behandelt und gelöst werden.
→ Die Detaillierung und ggf. erforderliche Ergänzung des aktiven Lärmschutzes entlang der Bahnli-nie im Bereich der denkmalgeschützten Gebäude können in der weiteren Planung konkretisiert und im Bebauungsplanverfahren behandelt und gelöst werden.
→ Insgesamt soll ein neues Quartier mit einer durchgängigen Gestaltung entstehen.
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