Quartier Baakenhafen HafenCity Baufeld 84 in Hamburg

Der Beitrag mit seinem reduzierten Ansatz und einer gleichwohl kräftigen architektonischen Aussage wird gewürdigt. Die Verfasser finden eine passende Antwort auf die Lage im Hafen, die ihre Wirkung aus dem Kontrast zu den vorherrschend differenzierteren Nachbargebäuden entfaltet. Eine ausgeprägte Erdgeschosszone antwortet angemessen auf den öffentlichen Raum. Auf eine eindeutige Ablesbarkeit der Loki-Schmidt-Stiftung wurde aber ebenso verzichtet wie auf ein wohnungsbautypisches bzw. -marktgängiges Erscheinungsbild. Die wenigen architektonischen Details zeigen eine ausgesprochen hohe Qualität. Leider wird sie durch die Wahl eines Wärmedämmverbundsystems konterkariert.
An Anforderungen des Lärmschutzes wird in einem vertretbaren Maße entsprochen. Die Qualitäten der kurzen innenliegenden Flure führen leider zu einer vergleichsweise hohen Zahl an Treppenhäusern mit entsprechend negativen Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit des Projekts. Geschickt jedoch wird der 2. bauliche Rettungsweg der Maisonettewohnungen über die Balkone gelöst. Unverständlich bleibt, warum ausgerechnet die hochwertigsten Wohnungen am Wasser ohne Freisitz auskommen müssen.
Das starre Korsett des Rasters führt zwar zu gut geschnittenen, aber weder den Flächenvorgaben noch dem gewünschten Wohnungsmix entsprechenden Wohnungen. Als nicht akzeptabel wurden die nicht natürlich zu belichtenden Räume des Seminarbereiches der Stiftung eingeordnet.
Die Lösung überzeugt mit ihrer architektonischen Konsequenz. Leider kommt sie zu häufig in Konflikt mit den geltenden Vorgaben der Auslobung und kann insgesamt betrachtet auf dieser Basis nicht zur Ausführung empfohlen werden.