Nichtoffener Wettbewerb | 08/2022
Siedlungsentwicklung Schönefeld-Nord
©ASTOC ARCHITECTS AND PLANNERS GmbH
Auf dem Marktplatz
Anerkennung
Preisgeld: 12.500 EUR
Landschaftsarchitektur
Erläuterungstext
GLOCAL CITY SCHÖNEFELD
Ein definierter Zukunftsort. Standorte im Umfeld internationaler Drehkreuze müssen, gerade weil sie – wie der Flughafen BER in den Außenbezirken der Städte liegen - zukünftig eine wichtige Rolle in den Metropolräumen übernehmen. Durch ihre hervorragende Erreichbarkeit mit Bahn, Bus, Auto und selbstverständlich Flugzeug zeigen sie ein Potenzial, das bis Anfang des letzten Jahrhunderts einzig den Bahnhöfen innewohnte: Sie sind die Einfallstore in die Stadt, an denen sich das urbane Leben manifestiert und wo Dichte und Qualität eine Einheit bilden müssen. An diesem Ort kommen Menschen aus aller Welt zusammen, treffen sich und tauschen sich aus. Eigentlich ist dies bereits das Bild einer Stadt in der Stadt.
Aus diesem Kontext heraus kann sich Schönefeld einer spannenden Herausforderung gewiss sein: Sie muss die Internationalität des Flughafens mit dem lokalen Kontext einer sich von der Kleinstadt zur Mittelstadt entwickelnden Kommune in unmittelbarer Nachbarschaft zur Bundeshauptstadt zu einem attraktiven Ort entwickeln.
Viele Teile, aber noch kein Ganzes. Das Stadtgebiet Schönefelds ist südlich der Bahntrasse stark geprägt durch die große flächenintensive Infrastruktur und die Internationalität des Flughafens und in dem Zusammenhang ausgewiesene weitere Entwicklungsbereiche. Gleichzeitig ist die Gemarkung geprägt durch dörfliche kleine Siedlungsflecken und sehr unterschiedliche Cluster und Räume, wie beispielweise dem Klärwerk, dem Golfplatz, oder dem linearen Band des ehemaligen Mauerstreifens. Die nördlich angrenzenden Stadtteile Berlins entwickeln sich mit ihren wohngebietsgeprägten Siedlungsrändern über die Schnittstelle Landschaftspark und Südpark in Richtung Plangebiet, sie strecken quasi ihre Finger aus.
Schönefeld muss sich zu dem eigenständigen, selbstbewussten zentralen und gleichzeitig attraktiven Ort entwickeln, der in diesem Umfeld heute noch fehlt.
Besterschlossen. Durch Flughafen, Bahnhof, geplante U-Bahn und Autobahn ist Schönefeld extrem gut international bis in die Region angebunden. Die sehr gute Anbindung durch den öffentlichen Verkehr ist eine Verpflichtung, dies in einer Weiterentwicklung aktiv einzusetzen und verantwortungsvoll und auch kreativ mit den bereits geplanten groß dimensionierten Verkehrsräumen umzugehen.
Eine der wesentlichen Voraussetzungen für eine erfolgreiche nachhaltige Entwicklung ist die gute Anbindung und ein darauf aufsetzendes zukunftsfähiges multimodales Mobilitätskonzept.
Eingebettet in die Landschaft. Gleichzeitig ist die Ortslage zu rund 2/3 von Landschaft und Landwirtschaft umgeben – es gibt schon aus dem heutigen Bestand heraus immer direkte Anbindungen in die Freiräume.
Dies gilt es konsequent weiterzuentwickeln: Die Landschaft wird über Freiraumtypen blaue Saiten und Orte und das biodiverse Layout der Quartiere in den Ortsteil eingebettet und zugleich wird stets der kürzeste Weg in die großen, grünen Erholungsräume gesucht.
Ausbaubasis. Die in den vergangenen Jahren entstandenen, sich aus der historischen Ortslage radialförmig entwickelnden Strukturen definieren auf der einen Seite eine klare Idee, verbleiben jedoch bislang in einem eher schematischen Gefüge und erzeugen zusammen mit den enorm groß dimensionierten Straßenräumen als Siedlung noch zu wenig spezifische Orte und Charakter und formulieren noch keine Idee für den Übergang in die Landschaft.
Die „Glocal City Schönefeld“ ist…
…global= weltoffen im Kontext des Flughafens im Einzugsbereich einer Metropole
…local = Arbeiten mit dem und Anbinden an das was wir vorfinden, Funktionen für das Umfeld übernehmen
…City = für Ihre Größe von später bis zu 30.000 Einwohner ein sehr lebendiger und vielfältiger Ort.
Schönefeld wird keine Siedlung oder weitere Schlafstadt im Umfeld Berlins, sondern eine selbstbewusste Stadt mit Zentrumsfunktion für das Umfeld, ist lebendig und maßstäblich, mit eigenem „glokalen“ Profil zwischen Tradition und Internationalität. Sie bietet Wohn- und Lebensraum in unterschiedlichsten Typologien für alle Gesellschaftsgruppen und animiert diese, miteinander zu leben. Hierfür entstehen unterschiedlichste Freiräume, dabei sind auch Erschließungsräume Aufenthaltsorte.
Schönefeld ist extrem gut angebunden zwischen internationaler Drehscheibe Flughafen und dem nächsten Dorf, und erkennt das Potenzial, etwas Eigenes daraus zu entwickeln (internationale Schulen, Bildungseinrichtungen, mehrsprachige Kitas). In 10 Minuten Distanz vom Flughafen sind die schöneren Hotels im städtischen Kontext und der „Strip“ bietet interessante Angebote für Bewohner wie Besucher. Schönefeld wird ein Modellquartier auch im Sinne einer Zero Emission Strategie und setzt konsequent auf die Kreislaufwirtschaft und Biodiversität.
Der Entwurf entwickelt sich strukturell selbstverständlich aus dem heutigen Bestand heraus weiter. Die bestehenden und geplanten Trassen und Freiraumachsen werden auf- bzw. übernommen. Dabei werden auch Ideen für den längerfristigen Umgang mit den großen Straßen Radschnellweg, Logistikspur, Infrastrukturtrasse) gegeben.
Typologisch gemischte Quartiere mit unterschiedlichen Zentralitäten und Lebendigkeiten entstehen. Ruhigere Quartiere mit Wohnschwerpunkt orientieren sich zu den großen Freiräumen nach Norden, ein lebendiges Zentrum mit Lust auf Miteinander zentral Richtung Bahnhof.
Die Landschaft zieht sich über ein System aus unterschiedlichen Freiraumtypen durch die Stadt hindurch. Bestehende und neue Quartiere werden dadurch vernetzt und öffentliche Einrichtungen verbunden. Diese Typen nennen wir Saiten - Saiten die Zusammen ein Netz ergeben, aber diverse Eigenschaften mit sich bringen.
Zentralität auf mehreren Ebenen.
Entspannung zum Park.
Blau-grün-graues Netzwerk.
Mehr Dichte erfordert mehr Qualität.
Freiraum für heute schaffen und Raum für die Zukunft lassen.
Der Ansatz, die Vorgaben zu den städtebaulichen Kennwerten in einem kompakten und dichten Quartier zu realisieren, erzeugt im Freiraum zwei Kernkonsequenzen: Zum einen verbleiben enorme Flächen bis auf Weiteres unversiegelt und frei für potentielle spätere Entwicklungsschritte, zum anderen ergibt sich die Chance einen hochpotenten Freiraum mit hoher Strahlkraft und Anbindung an die angrenzenden Landschafts- und Freiräume zu schaffen. Das Freiraumkonzept folgt dabei dem Grundsatz, mit den neuen Freiräumen bestehende Strukturen aufzunehmen und diese in die entstehenden Quartiere zu überführen und Schönefeld so nahtlos in seine Umgebung einzubetten und mit ihr zu verknüpfen.
Konkret bedeutet das, dass der nördlich der Planstraße E angrenzende Landschaftspark im Norden mit einem Parksaum bis an den Kolonnenweg und damit an den Südpark, im Osten über die Thiekesiedlung an den Landschaftspark Rudow-Altglienicke und im Westen an den Dörferblick und den Park am Dörferblick anschließt und diese Teilräume zu einem Raumsystem verwebt. An der Gartenstadt fortführende Wege nach Süden werden aufgenommen und bis zur Planstraße E fortgesetzt, selbstverständlich in Abstimmung mit der Denkmalbehörde und möglicherweise in sehr reduzierter Form. Genauso werden aus dem gewachsenen Schönefeld Freiraumstrukturen wie die Bertold-Brecht-Alle oder die Theodor-Fontane -Allee in die neu entstehenden Strukturen verlängert und in Stadträume überführt, die in der Folge eine enge Verwebung mit dem Bestand schaffen.
Der entstehende Landschaftspark, der sich im Norden ab der Planstraße E über die ganze Ost-West-Ausdehnung des Bearbeitungsraumes legt, wird als „Parksaum“ mit unterschiedlichen Feldern konzipiert. Entlang der bestehenden Flure kann so etappenweise parallel zur Entwicklung der Baufelder der Landschaftsraum qualifiziert werden. Auch hier gilt das Leitbild der Fortschreibung vorgefundener Strukturen: Die Retentionsfläche soll dementsprechend als dienende Landschaftseinheit zu einer Art Rieselfeld 2.0 ergänzt werden, die Reiterhöfe können an benachbarter Stelle zum Quartiers- und Kinderbauernhof mit Bewohneräckern erweitert werden, vis-a-vis und in Blickbezug zu den Sportanlagen der Rose-Öhmchen-Grundschule können weitere Sportfelder entstehen, genauso wie Spiel- und Bewegungsfelder in der weiteren Abfolge.
Ökologisch nachhaltig und co-produktiv.
Der neu geschaffene grüne Korridor verbindet nicht nur bestehende Landschaftsparks - als „Schönefelder Seenkette“ nimmt er auch eine wichtige Funktion als ökologischer Korridor im Biotopverbund ein. Neben den aktiv bespielten Feldern sind sogenannte „Stille Felder“ vorgesehen, die als Rückzugs- und Lebensraum für Arten der Kleingewässer dienen und eine Ruhezone neben dem Mauerweg schaffen. Diese Biotope sind als Ergänzung zu den bestehenden Biotopen auf dem Areal und in der Umgebung konzipiert. Retentionsflächen mit ihrer Eigenschaft als wechselfeuchte Standorte schaffen Korridore zwischen den Biotopen, so dass es den Arten möglich ist, von einem Biotop zum anderen zu wandern. Dieses Prinzip der ökologischen Vernetzung zieht sich bis in die Quartiere hinein, die durch die blauen Saiten mit dem gewässerökologischen System der Umgebung verbunden sind.
Der Schritt in eine klimaneutrale Zukunft.
Die Strategie für eine klimaneutrale Weiterentwicklung Schönefelds sieht, gerade im Hinblick auf die Herausforderungen der nahen Zukunft, die Verknüpfung von regenerativer Energieversorgung, intelligentem Regenwassermanagement und Ressourceneffizienz vor, indem alle drei Komponenten zu einem integrierten Konzept zusammengeführt werden. Es wird die Errichtung einer Modellsiedlung vorgeschlagen, welche einen wichtigen Baustein zur Erreichung der kommunalen und europäischen Klimaziele darstellt. Das Ziel sollte es somit sein, die CO2-Emissionen für Wohnen und Mobilität pro Einwohner im Jahr auf unter 1 Tonne zu reduzieren.
Rieselfelder 2.0: aktives Wassermanagement
Der Umgang mit dem in den Quartieren anfallenden (Regen-)Wasser wird ganzheitlich gedacht und aktiv gemanagt. Dazu gehört nicht nur die Nutzung und Versickerung des Regenwassers, sondern gegebenenfalls auch das Verwerten der Kohlenstoffe aus dem Schwarzwasser durch Biogasgewinnung, das Nutzen der Nährstoffe des Grauwassers durch die gezielte Produktion von erntefähiger Biomasse in den „aktiven Feldern“ des Parksaums sowie das Heranziehen des Wasserhaushalts zur Kühlung im Sommer. In der Kombination der verschiedenen Verfahren kann für die neuen Quartiere in Schönefeld eine positive Energiebilanz erreicht werden. Durch die geschickte Konzeption des großzügigen Parksaums im Norden steht eine ausreichend große Fläche für ein aktives Wassermanagement zur Verfügung, ohne die bestehenden Biotope zu belasten.
Bewegung im und durchs Quartier.
Schönefeld verfolgt den Ansatz einer kompakten und autoarmen Erschließung. Direkte Verbindungen für den Fuß- und Radverkehr bilden die Grundlage einer nicht-motorisierten, alltäglichen Mobilität. Zentrale Verbindungsachsen in Nord-Süd- sowie Ost-West-Richtung ermöglichen zudem das schnelle Durchqueren des Stadtteils mit dem Fahrrad und binden diesen geschickt an das bestehende Umfeld an.
Großzügig dimensionierte Platzräume durchlockern dabei immer wieder den Stadtraum und laden zum Pausieren der alltäglichen Wegeketten ein. Die Besonderheit besteht darin, dass in maximal 220 Metern Entfernung fußläufig von einem Platz aus direkt der nächste urbane oder grüne Platz erreichbar ist und so unterhaltsame Stadträume entstehen. So gestalten sich die Wege als besonders interessant und abwechslungsreich und bieten darüber hinaus einen hohen Grad an Orientierung.
Dezentrale Konzentration.
Innerhalb des Stadtteils sollen als weiteres, zentrales Merkmal, Mobility Hubs an den ÖPNV-Haltepunkten mittels nutzerorientierter Mobilitätsangebote eine inter- und multimodale Fortbewegung fördern. Neben den Hubs kommen des Weiteren auch dezentral in den Erdgeschossen der Gebäude platzierte Mobilitätsfoyers dieser Funktion nach.
Großzügigkeit als Chance.
Verantwortungsvoll auf vielen Ebenen.
Nur das Zusammenwirken vieler großer und kleiner Maßnahmen kann im Sinne einer verantwortungsvollen Entwicklung erfolgreich sein. Dazu gehören neben den selbstverständlichen ökologischen Zielsetzungen gleichermaßen auch soziale Gerechtigkeit und wirtschaftlich realisierbare Vorgaben und Schritte. Die Vor-Ort Behandlung und Verwendung des Regenwassers und auch der Abwässer sind ebenso wichtig, wie Verschattung von Bewegungsräumen, Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen oder eine möglichst lokale und regenerative Energieversorgung oder einem Aushub- und Rohstoffmanagement während der Entwicklungsphase. Dem Freiraum wird im Entwurf eine besondere Bedeutung beigemessen, indem er neben notwendigen Nutzungsqualitäten auch deren spezifische energetische und stoffliche Kapazitäten einbezieht und natürlich auch Treffpunkt und Kommunikationsort ist. Eine Kombination aus energetisch-freiräumlicher Kapazität und baulicher Versorgungsstruktur führt zu einem neuen modellhaften Charakter der Glocal City. Die Energieversorgung des Areals sieht eine Verknüpfung von Energieversorgung, Wassermanagement und Ressourceneffizienz vor, indem es alle drei Komponenten zu einem integrierten Konzept zusammenführt. Es wird die Errichtung einer Modellsiedlung vorgeschlagen, welche neben einer hocheffizienten und regenerativen Energieversorgung auch ein nachhaltiges Wassermanagement vorsieht. Eine dezentrale Wasseraufbereitung bei gleichzeitiger Biomasseverwertung (aus Abwasser, Biomüll und Garten- und Landschaftspflege) wird sich als „bauliche Skulptur“ in der grünen Klammer zeigen, die Abwärme digitaler Infrastruktur wird genauso wie die solaren Potenziale ausgeschöpft.
Verfasser/Urheber
ASTOC ARCHITECTS AND PLANNERS GmbH, Köln, Sebastian Hermann, Dipl.-Ing. Stadtplaner AKNW
ARGE Lavaland & Treibhaus Landschaftsarchitektur, Berlin, Denis Dizici, Dipl.-Ing. Landschaftarchitekt BDLA
ARGUS studio, Hamburg, Konrad Rothfuchs, Dipl.-Ing. Stadtplanung, Dipl.-Ing. Bauingenieurwesen
weitere Mitarbeitende
Madlen Fink, M. Sc. Fachbereich Stadt- und Regionalplanung
Timo Eisele, Dipl.-Ing. Architekt AKNW
Nils Stoya, M. Sc. Fachbereich Stadt- und Regionalplanung
Lena Piepmeyer, M. Sc. RWTH Fachbereich Architektur und Stadtplanung
Björn Lotter, B. A. Fachbereich Architektur, M. Sc. Fachbereich Urban Design
Sebastian Clausen und Benedikt Dülme, ARGUS studio
Beurteilung durch das Preisgericht
Der Entwurf der Glocal City Schönefeld versteht sich als strukturell selbstverständlich aus dem heutigen Bestand heraus entwickelnde eigenständige Stadt zwischen „Tradition“ und „Internationalität“ mit Zentrumsfunktion für das Umfeld. „Glocal City“ ist global weltoffen im Kontext des Flughafens, lokal anbindend an die vorzufindenden Strukturen, perspektivisch sich entwickelnder lebendiger und vielfältiger Ort, die City.
Das System der im Bestand vorhandenen Radialen wird weiterentwickelt: im Übergang zu Alt Schönefeld Richtung Norden als „Grüne Saite“ mit vielfältigen Grün- und Freiraumnutzungen, in Verlängerung des zukünftigen nördlichen Bahnhofsvorplatzes im Bereich der zukünftigen U7 als urban ausgebildete „Orange Saite“ mit Begegnungszonen, Ausbildung eines Marktplatzes, eines Gläsernen Rathauses, Kultur- und Bildungseinrichtungen sowie „Blauen Saiten“ innerhalb der Quartiere, die die fußläufigen Quartiersanbindungen darstellen.
Besonders hervorzuheben ist die Ausbildung einer zentralen, in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Achse zwischen dem S-Bf. Schönefeld und der großzügigen Parklandschaft im Verlauf des ehemaligen Grenzstreifens. Entlang dieser „Orangen Saite“ wird sich verstärkt auf die Ausbildung attraktiver öffentlicher, urbaner Freiräume in Kombination mit sich hieran anschließenden öffentlichen Nutzungen fokussiert.
Aus dem Entwurf lässt sich allerdings, im Vergleich zu anderen Arbeiten, nicht ableiten, ob kleinere, der Nahversorgung dienende Einrichtungen im Gebiet, in kleineren Quartierseinheiten, vorgesehen sind. Hier trifft auch der 1.000er-Lageplan keine Aussage.
Positiv bewertet wird der abwechslungsreiche Wechsel zwischen Bebauungs- und Freiraumstrukturen nördlich der Planstraße E. In die Freiraumstrukturen städtebaulich gut integriert sind die dringend benötigten Sport- und Spielflächen.
Des Weiteren überzeugt die Ausbildung der „Grünen Saite“ östlich des historischen Ortskerns, welche vielfältige öffentliche Funktionen in sich vereint, so z. B. den Friedhof sichtbar in die Ortsmitte rückt und das Hallenbad um ein Freibad erweitert.
Kritisch angemerkt werden muss die Verortung der vorgesehenen Grundschulstandorte unmittelbar an der Rudower Chaussee und der hoch belasteten Waltersdorfer Chaussee. Hier wäre die Ausweisung von Schulstandorten in „2. Reihe“ begrüßenswert gewesen.
Ausdrücklich gewürdigt wird die Auseinandersetzung mit der Thematik Klima und Energie. Die Verfasser*innen schlagen im östlichen Abschnitt des Plangebiets die Anlage eines Energiebergs vor, welcher mit dem Aushub aus den umliegenden Baufeldern stetig wächst, den Lärm zur Autobahn abschirmen soll und der Gewinnung erneuerbarer Energien aus Sonne und Wind dient. Baulich abgerundet wird das Areal durch den Bau eines Rechenzentrums, dessen Abwärme ebenfalls zur Energiegewinnung genutzt werden soll sowie einem Kraftwerk, das der Erzeugung von Wasserstoff dient.
Die räumliche Lage des Energiebergs gegenüber des vorgeschlagenen 2. Grundschulstandorts und in räumlicher Nähe zu Wohnstandorten wird allerdings kritisch gesehen. Möglicherweise wäre ein solcher Standort im Bereich des Umspannwerks in räumlicher Nähe zum Kompostierwerk westlich des Gebiets gebietsverträglicher.
©ASTOC ARCHITECTS AND PLANNERS GmbH
Vom Landschaftsraum in die blau-grünen Höfe
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Präsentationsplan 1/2
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Präsentationsplan 3
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Präsentationsplan 4
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Präsentationsplan 5
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Präsentationsplan 6