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Mehrfachbeauftragung | 02/2022

Entwicklung Attisholz-Areal in Riedholz (CH)

Teilnahme

DUO Architectes paysagistes / Landschaftsarchitekten Sarl

Landschaftsarchitektur, Stadtplanung / Städtebau

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Team um die Landschaftsarchitektinnen hat sich dem Thema «Dschungel» als Grundprämisse für den künftigen Charakter des Areals verschrieben. Mit gleichzeitig grosser Konsequenz und hoher Verspieltheit wird der «Jungle Groove» auch in kleinsten Details - wie z.B. Aussparungen im Belag - umgesetzt. Die Themenwahl ist keck und überzeugend – vielleicht ein bisschen zu trendy. Die gesamte Abgabe wirkt kohärent und stimmungsvoll. Ihr Oszillieren zwischen Kraut und Rost ist zwar nah am Zeitgeist, aber von gewinnender Sinnlichkeit! Neben dem wuchernden Grün führt das Team Cortenstahl als stilbildendes Material für alle Bauteile ein, welche zur Überwindung von topographischen Sprüngen dienen: Treppen, Rampen, Brücken. Die Gestaltungsstrategie wirkt wie aus dem Ort und für den Ort entwickelt. Sie verläuft entlang der Linie Industriecharme belassen - Bring back nature - Create Sociotop. Entsprechend der Empfehlung aus der Zwischenbesprechung hat das Team seine ureigene Spur weiterverfolgt und sich nicht allzu sehr durch städtebauliche und architektonische Fragen «kannibalisieren» lassen. Das ist wohltuend. Vielmehr wurde der Fokus auf die freiräumlichen Aspekte gelegt und das städtebauliche Richtprojekt und seine erschliessungstechnischen Vorgaben weitgehend akzeptiert. Der erkennbare Gestaltungswille überschiesst zuweilen ins karikaturhafte; Das stört nicht weiter, denn die Kraft der Übertreibung wird als Versuch verstanden, die DNA des ehemaligen Industrieareals zu entschlüsseln und mit ihr zu spielen. Die Jury anerkennt, dass die Themen der Ressourcenschonung, des Klimawandels, der Biodiversität und des Upcyclings in diesem Beitrag mit grosser Selbstverständlichkeit angegangen und viele Antworten zu aktuellen Fragen angetippt werden. Insbesondere wird gewürdigt, dass für alle angestossenen Themen eine Gestalt gesucht und gefunden wird. Stellvertretend dafür steht der Rückgriff auf die polygonalen Muster der Zellulose, die zur Vorlage für die Schollen der Freiraumelemente werden. In grosser Diskrepanz zum Nachhaltigkeitsgedanken steht allerdings der Abbruch der Arena und des Gebäudes 56 und der Neubau der Arena auf dem oberen Geländeniveau. Der Sinn dieses Kraftaktes inkl. Verlegung der Fabrikstrasse wird nicht ganz verstanden.