modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Mehrfachbeauftragung | 02/2022

Entwicklung Attisholz-Areal in Riedholz (CH)

Teilnahme

MAURUS SCHIFFERLI, LANDSCHAFTSARCHITEKT

Landschaftsarchitektur

Architekturbüro Toni Weber

Stadtplanung / Städtebau

Cabane Partner Urbane Strategien und Entwicklung GmbH

Stadtplanung / Städtebau

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Team geht von einem gesamtheitlichen Zusammendenken aller Arealteile aus. Deshalb entwickelt sich die städtebauliche Anbindung des Westareals nahtlos vom Aareplatz aus weiter. Dabei wird der Boulevard als durchgehendes Rückgrat der inneren Erschliessung gelesen und entsprechend aufgewertet: Eine Werkbahn nutzt die vorhandenen Industriegeleise als öffentliches Verkehrsmittel und zentriert das Areal in Längsrichtung. Die vorgeschlagene, städtebauliche Neukonzeption orientiert sich auch im Westen an der Bestandsstruktur: Horizontal gestapelte Baukörper mit Rücksprüngen sorgen für einen spezifischen Nutzungsmix. Sie erzeugen in ihrem Zusammenspiel über das ganze Areal hinweg eine interessante Stadtsilhouette. Die nur schematisch angedachten Bauvolumen überspringen topographischen Sprünge und verbinden so die Geländeterrassen. Die Verfasser erfinden aus dem vorgefundenen Kontext und der Geschichtlichkeit des Ortes heraus eine Art «topologischen Atlas». Dieser definiert konstituierende Elemente, welche die Basis für die Weiterentwicklung des Areals bilden und die mittels städtebaulicher Spielregeln in die Zukunft überführt werden sollen. Der vorgeschlagene, als innovative Methode gedachte Planungsansatz versteht das Attisholz als grosses Laboratorium, das sich aus sich selbst heraus und mittels dauernder Willensanstrengung und Kuratierung in eine nicht vordefinierte Zukunftsvision hineinentwickelt. Dieses Vorgehen ist anspruchsvoll – und man muss sich darauf einlassen wollen. Die vorgeschlagenen Konkretisierungen versprechen aufregende und unerwartete Bildwelten: So greift das Projekt beispielsweise auf Pflanzenarten zurück, die zur Papierherstellung verwendet wurden. Oder das Inselbächli wird zu einer unterirdischen Raumskulptur mit Klangkörper und Peltonturbine für die Energielieferung. Oder der Aareplatz kann komplett geflutet und in einen temporären Wasserplatz verwandelt werden. Das alles sind berauschende Bilder und Vorahnungen aus einer noch nicht ganz ergründbaren Zukunft. Im Raum bleibt auch nach intensiver Auseinandersetzung mit dem Projekt die grosse Frage stehen, wohin die Reise des Projektes denn wirklich gehen soll und welche Rolle dabei die Projektverfasser spielen würden.