Mehrfachbeauftragung | 06/2022
Neues Wohnen an der Deichmanns Aue in Bonn
©Dewey Muller
Fußgängerperspektive
Teilnahme
DEWEY MULLER Partnerschaft mbB Architekten Stadtplaner
Stadtplanung / Städtebau
-
Verfasser:
-
Mitarbeitende:
Erläuterungstext
Nachhaltig und flexibel
Es entsteht ein nachhaltiges Quartier in serieller Modulbauweise mit Fokus auf gemeinschaftlicher Nutzung und urbaner Wohnatmosphäre. Prägend ist die charakteristische Dachlandschaft mit Pultdächern und integrierten PV-Anlagen sowie den begrünten Flachdächern. Die Baukörper mit ihrer effizienten Erschließung in Form von abgerückten Laubengängen werden vollumfänglich durch eine vertikale Holzlattung „umspült“.
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Arbeit verfolgt das Leitbild einer Blockrandbebauung, mit einem Entree und Wohnhof. Die Wohnbebauung gliedert sich dabei um einen Innenhof, der das Herzstück darstellt. Trotz hoher Dichte, werden gleichzeitig die Abstände zu den angrenzenden Grünstrukturen gewahrt. Es wird eine Mischung unterschiedlicher Wohnformen in einem Nutzungsmix dargestellt.
Die kompakte Unterbringung des ruhenden Verkehrs wird positiv beurteilt Dennoch nehmen die Entwurfsverfasser in ihrem Konzept wenig Rücksicht auf die Besonderheit des Ortes, welche aufgrund seiner spezifischen Qualitäten einer intensiven Auseinandersetzung bedarf. Die Nachbarschaft wird überformt und das introvertierte Konzept berücksichtigt in keiner Weise die Notwendigkeit der Vernetzung der qualitativ hochwertigen angrenzenden Grünstrukturen.
Auch der Wohnhof mit seiner angedachten Freiraumstruktur zeigt deutliche Schwächen. So wird dieser Bereich in Teilbereichen privatisiert und schwächt die Eignung als Begegnungsraum deutlich. Auch der angedachte Durchgang zu den Gebäuden, welche durch die platzabgewandte Seite erschlossen werden, kann dieses Defizit nicht ausgleichen.
Die gewahrten Abstände zu den angrenzenden Grünstrukturen greifen u.a. die Themen Wasserwirtschaft auf. Es gelingt aber nicht, gleichzeitig für die zukünftigen Bewohner:innen einen Mehrwert zu erzielen.
Intensiv wird die Qualität des Wohnens diskutiert und die Jury kommt zu dem Schluss, dass die Architektur der Laubengangerschließung keinen qualitätsvollen Beitrag leistet, zumal diese Gänge reine funktionale Erschließungsflächen sind. Die Barrierefreiheit kann auf den ersten Blick nicht nachvollzogen werden. Ebenso werden die Abstandsflächen untereinander kritisch diskutiert und die Dichte erscheint durch Abstriche in der Wohnqualität erkauft.
Aufgrund der spezifischen Dachlandschaft wird der Umgang mit dem Denkmal kritisch gesehen. Ebenso wird die Lage der Tiefgaragenzufahrt aufgrund der Nähe zur Nachbarbebauung und der Kita kontrovers diskutiert.
Insgesamt wird durch die Jury im Entwurf kein robustes Konzept erkannt, welches einen Beitrag für die Entwicklung des Gebiets hin zu einem qualitätsvollen Wohnort leisten kann.
©Dewey Muller
Vogelperspektive
©Dewey Muller
Leitbild
©Dewey Muller
Gesamtkonzept
©Dewey Muller
Lageplan
©Dewey Muller
Schema Städtebau
©Dewey Muller
Schema Erschließung / Mobilität
©Dewey Muller
Schema Regenwassermanagement
©Dewey Muller
Herleitung
©Dewey Muller
Schnitte