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Einladungswettbewerb | 09/2020

Neubau des Bergrestaurants Grüneck in Tschagguns (AT)

3. Preis

Preisgeld: 15.000 EUR

Innauer - Matt Architekten

Architektur

Jonas Bloch Architekturvisualisierung

Visualisierung

Beurteilung durch das Preisgericht

Als quadratischer, kompakter Baukörper präsentiert sich der Neubau der Silhouette des Hangrückens folgend und öffnet sich hangseitig über eine großzügige Terrasse. Abgerückt von der bestehenden Seilbahn baut sich der Baukörper über ein massives Sockelgeschoss in ein offenes, durchlässiges Restaurantgeschoss auf, das dem Naturraum im Innenraum Präsenz verleiht. Die ansteigende, raumbildende Dachkonstruktion strukturiert den Innenraum des Restaurants reizvoll und verleiht ihm eine differenzierte, atmosphärische Dichte. Das Gebäude vereint sämtliche Funktionen unter einem Dach. Über einen gedeckten Zugang, der auch eine Anbindung zur westseitigen Piste ermöglicht, gelangt man vom Ausstiegsbereich der Seilbahn wahlweise über eine Treppe im Freien oder über eine Rolltreppe im Gebäude zum Ankunftsbereich auf der Ebene E1. Hier erfolgt die Hauptanbindung an die Skipiste, auch Skiverleih, Skishop und WCs sind gut sichtbar mit direktem Bezug zum Außenraum situiert. Im nördlichen Bereich sind die Räumlichkeiten für die Mitarbeiter untergebracht. Über eine kaskadenartige Wegführung gelangt man mit der Rolltreppe in den Restaurantbereich auf Ebene 2. Der Zugang auf
die hangseitige Terrasse erfolgt unmittelbar. Kinderrestaurant und Skikindergarten sind in einem weiteren Dachgeschoss untergebracht, das sich durch die ansteigende Dachkonstruktion ergibt. Im Untergeschoss sind Technikräume und Pistenbullygarage untergebracht. Das Gebäude ist konsequent durchgearbeitet und weist sowohl organisatorische als auch atmosphärische Qualitäten auf. Kritisch wird das fehlende, unmittelbare Ankommen auf einer (Dorf-)platzsituation gesehen. Auch die räumliche Distanz zwischen den Terrassenflächen und der Platzsituation südlich des Gebäudes schränkt eine Kommunikation und somit eine direkte Belebung des Platzes ein. Durch die Situierung des Neubaus unmittelbar hinter dem Ausstiegsbauwerk wird ein Freispielen des Bestandes erschwert, das dem Bauwerk mehr Respekt zollen würde. Im praktischen Ablauf wird die Positionierung des Aufenthaltsbereiches der Kinder in einem Dachgeschoss, das über eine innenliegende Treppe vom Restaurant aus erschlossen wird, sehr kritisch gesehen. Ein unmittelbares Betreten bzw. niederschwellige Verbindung zum Kinderland ist dadurch nicht gewährleistet. Aus technisch funktionaler Sicht ist die Einfahrtssituation der Pistenbullys schwierig zu bewerkstelligen, sowie die Lösung mit zwei Drehtellern wirtschaftlich nicht optimal. Insgesamt stellt der Entwurf einen wertvollen und spannenden Beitrag zum Wettbewerb dar und wird in der Stringenz und Klarheit seines Ansatzes gewürdigt.