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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2021

Neukonzeption Strandhalle und Wohnunterkunft auf Spiekeroog

Anerkennung

Preisgeld: 4.700 EUR

BUERO BB

Architektur

Architektur Immendörfer

Architektur

Klaus Saur Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

kleinoffice

Innenarchitektur

Julian Henschel Design

Design

Beurteilung durch das Preisgericht

Die zwei- und dreigeschossigen Volumina mit flach geneigten Satteldächern betten sich zurückhaltend in die Dünenlandschaft ein. Die relativ hohe formale und gestalterische Entsprechung beider Neubaukörper wirkt durch die unterschiedliche Längen und Geschossigkeit etwas unausgeglichen. Die Dächer sind recht flach ausgebildet, insbesondere mit Konsequenzen auf die Kopfhöhe der Schlafbereiche in dem Apartmentgebäude. Das Apartmentgebäude schließt direkt an die benachbarten Strandkorbhalle an, dies wird in Bezug auf Machbarkeit, Erreichbarkeit, Erschließung oder hinsichtlich des Brandschutzes kritisiert.
Beide Baukörper folgen einem strengen Konstruktionsprinzip in Modulbauweise, welches sich auch in der Gestaltsprache der Fassade widerspiegelt. Konstruktion und Grundrisse sind gut durchdacht und konsequent aufeinander abgestimmt.
Die Ansichten wirken harmonisch und ergeben ein in sich stimmiges, unaufgeregtes und zurückhaltendes Gesamtbild, allerdings werden die Eigenständigkeit und die erhoffte Wiedererkennbarkeit an diesem unverwechselbaren Standort dadurch geschwächt. Es entsteht ein gewisser Wiederholungseffekt, welcher zwar eine unverkennbare Zusammengehörigkeit der Gebäude zeigt, aber eine der ´hierarchischen Bedeutung´ entsprechende Schwerpunktsetzung vermeidet. Die jeweilige Adressbildung und die Ablesbarkeit der Eingangssituationen scheinen zu schwach.
Das Erdgeschoss der Strandhalle ist funktional gut strukturiert und entspricht den gastronomischen Anforderungen im Inneren in besonderer Weise, allerdings überzeugt die Beschränkung auf unüberdachte Außengastronomieflächen in Richtung Norden weniger. Die Trennung der verschiedenen Eingangsbereiche ist funktional nachvollziehbar, wirkt jedoch für die Strandhalle unterdimensioniert. Die Verortung der Eisdiele und der Strandkorbvermietung im UG ist schlüssig.
Durch die Positionierung der Erschließungskerne und Servicebereiche in den westlichen und östlichen Flanken entsteht im Erdgeschoss eine klare Nord-Süd Ausrichtung, welche durch die Abstaffelung des oberen Geschosses gestärkt wird. Die Berücksichtigung der West-Ost – Orientierung wird vermisst, sowohl vom Innen- wie auch vom Außenbereich sind nicht nur Sonnenauf – und -untergänge immer wieder sehr reizvoll.
Der Bistrobereich weist eine gelungene Organisation von Service und Gastroflächen auf, wobei der Gästebereich im Inneren – insbesondere im Bereich Bar – noch Potential hat, die Fläche und Qualität der Außensitzplätze ist positiv hervorzuheben. Die Pächterwohnung mit eigenem Eingang ist richtig verortet, allerdings etwas zu klein.
Das Flächenlayout des Apartmentgebäudes weist ein gutes Verhältnis zwischen Nutz- und Verkehrsflächen auf. Allerdings diskutiert das Gremium die Nachteile einer Laubengangerschließung insbesondere für die kleinen Appartements grundsätzlich. Die Grundrisse sind gut organisiert und folgen den Vorgaben.
Insgesamt besticht der Beitrag durch einen unprätentiösen und vermutlich wirtschaftlichen Ansatz. Er liefert einen wichtigen Beitrag.