modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Einladungswettbewerb | 10/2011

Neubau Apartmenthaus Kraftwerkschule

1. Preis

Preisgeld: 10.000 EUR

bgs-architekten

Architektur

Erläuterungstext

Aufgabe:
Mit dem Neubau eines Apartmenthauses für die Kraftwerkschule soll ein räumlicher Verbund eines Wohnbereiches für die Lehrgangsteilnehmer zum Ausbildungszentrum realisiert werden.
Mit der Vorgabe eines Kostenrahmens soll ein kostengünstiges Apartmenthaus auf dem Grundstück Gemarkung Kupferdreh entstehen, das den Teilnehmern der Studien- und Lehrgängen für unterschiedliche Zeiträume ein Zuhause und die Möglichkeit des Austausches mit Kommilitonen bietet.

Konzept:
Das Gebäude in seiner Struktur und Gestaltung ist in drei Funktionsbereichen gegliedert:
Ein Sockelgeschoss nimmt de Technikflächen, Andienung und einen Teil der Parkplätze, sowie einen Fahrradraum auf, außerdem dient es der barrierefreien Erschließung mit direktem Zugang zum Aufzug. Es liegt ebenerdig mit den Parkplätzen und der Zufahrten.
Über eine große Freitreppe erreicht man das Erdgeschoss, welches die Gemeinschaftsräume, Gruppenarbeitsräume und den zentralen Eingangsbereich beinhaltet. Hier können auf großzügigen Flächen Gespräche und Spiele stattfinden oder die Bewohner können sich in Gruppen in den dafür vorgesehenen Räumen zurückziehen.
Das Erdgeschoss besteht größtenteils aus verglasten Fassadenflächen und liegt zurückgesetzt zur Fassade der oberen Geschosse. Umlaufend ergibt sich so ein überdachter Umgang, der den Austritt ermöglicht, am südwestlichen Ende aufgeweitet zu einer Sonnenterrasse den Aufenthalt im Außenbereich ermöglicht. Ein Sonnenschutz der verglasten Flächen ist durch die Bauform ebenfalls gegeben.
Die Glasflächen bieten Durchblicke in die reizvolle Landschaft. Der hintere Hangbereich des Grundstückes, der von uns weitestgehend in seiner natürlichen Form als zu erhalten gesehen wird ist durch das Foyer hindurch direkt zu erreichen für weitere Freizeitaktivitäten im Außenbereich.
Der Große Aufenthaltsraum erstreckt sich fließend vom Foyerbereich, heraustretend und dem gegenüberliegenden Gebäude der Kraftwerksschule zugewandt. Dieses „Wohnzimmer“ liegt offen zur Umgebung und verinnerlicht die Prinzipien von Offenheit und Kommunikationsbereitschaft.
Über die zentrale Treppe und den Aufzug im Foyer erreichen die Bewohner die Wohnetagen des 1. und 2. Obergeschosses.
Die Räume erstrecken sich wirtschaftlich angeordnet rechts und links und sind durch die Mittelflure zu erreichen. Gruppenweise sind die Türen zu den Apartments angeordnet. Jeweils an den Enden der Flure befinden sich die Etagenküchen, die neben Ihrer Funktion Raum zur Begegnung bieten und Austritte, die gleichzeitig mit dem Fluchtwegekonzept der außen liegenden Rettungstreppen kombiniert sind.
Die Apartments, sind in einen Schlaf- und Wohnbereich aufgeteilt und bieten, neben einem Bad und WC den Komfort eines Hotelraumes.
Jede Wohnetage bietet in unmittelbarer Nähe zum Aufzug ein Apartment, das auch von Rollstuhlfahrern genutzt werden kann.

Architektur:
Die städtebauliche Situation der umliegenden Fakultätsgebäude, die reizvolle landschaftliche Qualität des Grundstückes und das aufgestellte Kostenbudget ließen uns zu dem Schluss kommen, dass eine einfache Formensprache diesen Kriterien gerecht wird.
Das Volumen des neuen Apartmenthauses liegt gleich zu den bestehenden Fakultätsgebäuden ausgerichtet und korrespondiert, städtebaulich ergänzend mit ihnen. Das Gebäude bildet eine Kante zur aufsteigenden, bewaldeten Natur und zeigt im Kontrast stehend deren Qualität.
Zur Kraftwerksschule gerichtet definiert der Baukörper einen Raum, der als Parkplatz fungiert, aber auch die Situation eines Campus beschreibt.
Der stringente Baukörper der oberen Wohngeschosse liegt auf dem gläsernen und leicht erscheinenden Sockel auf. Das obere Volumen schwebt scheinbar über der Landschaft und wirkt leicht und erhaben.
Diese Gliederung der inneren Funktionsbereiche ist anhand der Baukörper ablesbar und teilt sich in extrovertierte Gemeinschaftsbereiche und kontemplative Wohnbereiche.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Verfasser ist mit der Aufgabe streng umgegangen, die städtebauliche Situation, sowie die topographische Einbindung ist gelungen. Mit wenig Bodenbewegungen wird das Gebäude parallel zum Hang angeordnet, in naher Anbindung an den Straßenraum ist der ruhende Verkehr platziert.

Die Apartments sind großzügig und gut bewohnbar. Die Anordnung eines zentralen Eingangsbereiches hat eine hohe Aufenthaltsqualität. Die Flure haben eine geringe Gliederung, die Abgrenzung zwischen Rückzug und Freizeit ist gut gelungen.

In der Architektursprache ist das Gebäude zurückhaltend, hier ist eine stärkere Gliederung wünschenswert. Die Anbindung in den Außenbereich mit direkten Treppenverbindungen machen einen besonderen Reiz aus und lockern die Fassade auf. Die Materialität bedarf noch einer genaueren Formulierung, die Fassade sollte über einen langen Zeitraum Wartungsarm sein. Verschattungen und Belüftungen sind zu berücksichtigen.

Die Wirtschaftlichkeit ist vom Verfasser berücksichtigt. Sowohl die Gründung, als auch die Erschließung und die Kubatur lassen das Gebäude wirtschaftlich errichten und betreiben.