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2. Rang 5 / 5

Offener Wettbewerb | 12/2020

Neubau Fernbus-Terminal und Anknüpfung an das Stadion-Center in Wien (AT)

Visualisierung

Visualisierung

3. Rang / Stadion-Center

Habeler & Kirchweger Architekten

Architektur

Weidlfein Gartenkunst

Landschaftsarchitektur

Dr. Pfeiler GmbH

sonstige Fachplanung

ghp gmeiner|haferl & partner ZT GmbH

Tragwerksplanung

ADSUM

Brandschutzplanung

hacon GmbH

Bauphysik, Energieplanung

Allplan GmbH

TGA-Fachplanung

Erläuterungstext

Das Hochhaus, das stadträumlich dominante Element der neuen Gesamtstruktur, definiert als klare prismatische Grundform mit großer Deutlichkeit den Endpunkt der städtebaulichen Achse Engerthstraße. Die Setzung des Hochhauses als Hauptbaukörper verankert die Gesamtstruktur und ordnet neue und bestehende Baukörper um einen starken, gemeinsamen Mittelpunkt.
Das neue Hochhaus ist als freistehendes, rundansichtiges Volumen konzipiert. Die weithin sichtbaren Stirnfassaden führen den Blick auf die normal zur StraІe positionierten Hauptzugänge und in die Richtung der Wegverbindungen zum Donauufer und zum Handelskai. An der Kreuzung EngerthstraІe/Marathonweg entsteht durch die Zäsur zwischen dem Hochhaus und der horizontalen Überbauung ein Durchblick in Richtung Donauufer.
Die räumliche Organisation des Fernbusterminals folgt der Geometrie der Verkehrsführung im Verkehrsgeschoß und ist eine großflächige, geometrisch freie Struktur mit einer plastisch geformten Deckung. Die Überbauungen des Terminals sind Baukörper mit einfachen, rechtwinkligen Grundformen. Die Differenzierungen in zwei unterschiedliche geometrische Systeme steht für eine mögliche grundsätzliche Unabhängigkeit der einzelnen Teile. Das bedeutet auch dass das Terminal und die Überbauung in der weiteren Entwicklung des Projekts weitestgehend unabhängig voneinander entwickelt werden können.
Über den Bauplatz des Terminals laufen Wege aus drei Richtungen zusammen: der erste kommt von Westen, vom Stadioncenter an der EngerthstraІe, der zweite kommt von der Kreuzung Marathonweg / WehlistraІe im Osten und der dritte führt über eine neue Fußgängerbrücke zum Donauufer. Diese drei Wege sind in die plastische Form des Terminaldaches integriert und führen die regionalen Passanten auf eindrucksvolle Weise durch die Gesamtanlage.

Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebauliche Lösung:

Das Projekt gliedert sich in drei Baukörper: Das Hochhaus an der Engerthstraße, ein
Riegel am Marathonweg und ein Riegel Stadion-Center Marathonweg, der in die Engerthstraße hineinragt. Alle drei Baukörper stehen im transparenten Sockelbereich auf
Stützen. Die Kante Handelskai wird durch ein zweigeschossiges Betriebsgebäude definiert. Der öffentliche Durchgang wird von der Engerthstraße und einem Vorplatz für die
Halle FBT diagonal mit Richtungswechsel über das perforierte, weitgehend transparente
Terminaldach zum Donauufer geführt. Ein weiterer Anschluss an diese Durchwegung
befindet sich an der Flanke Marathonweg. Die Empfehlungen aus dem vorhergehenden
Wettbewerbsdurchgang wurden eingearbeitet. Die Idee Fusion FBT-Dach / öffentliche
Durchgang / Überbrückung Handelskai wird gewürdigt. Das Konzept die Baukörper stringent zu konzipieren und das FBT-dach hingegen ausdrucksstark und frei zu gestalten, gleich einer gebauten Topographie, wird als klar, überzeugend und qualitätsvoll diskutiert.
Der gesamte Freiraum erscheint großzügig mit einem versickerungsoffenen Plattenbelag
zusammengebunden, der Baumpflanzungen und Grünflächen integriert und sich im Verbindungsweg über das Terminaldach elegant fortsetzt. Der Vorbereich des Terminaleingangs verspricht durch die Betonung mit konzentrierter Baumpflanzung eine besondere Aufenthaltsqualität. Eine Umsetzung im öffentlichen Raum mit aufgelösten Grünflächen
im Plattenbelag wird kritisch gesehen.

Baukünstlerische Lösung:

Kritisch werden bezüglich ihrer architektonischen Ausformung (Dimension) die Übergänge, Schnittstellen und Fugen der beiden „Systeme“ gesehen. Insbesondere das statische
Konzept, die Positionierung, Dimensionierung sowie die Lastabtragung des Hochhausbauteiles werden hinterfragt. Diese Konzeption schränkt weitgehend die Flexibilität des
Eingangsgeschoßes ein.

Funktionelle Lösung:

Die FBT-Halle verliert durch ihre Konfiguration an Klarheit und Übersichtlichkeit. Die Bürolobby ist zu klein und unattraktiv. Die Vordächer am Stadioncenter entlang der Engerthstraße, die eine verwandte Geometrie und Struktur wie das gelungene FBT-Dach
aufweisen, wirken in ihrer Ausformulierung verunklärend und schwächen die übergeordnete Idee. Das graphische Konzept (Destinationen der Fernbusse) der Vorhangfassaden ist plakativ, erscheint jedoch für die zukünftige Funktion des Hochhauses nicht adäquat.
Das Raum und Funktionsprogramm wurde gut umgesetzt.

Nachhaltigkeit:

Das Thema Begrünungen wird klar ausgearbeitet. Die Grundkonzeption des Projektes
sowie die beschriebenen Maßnahmen zur Bauweise und Energieeffizienz lassen auf die
entsprechend erwartete Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit des Projektes schließen.

Wirtschaftlichkeit in Errichtung, Betrieb und Erhaltung:

Mit der Erreichung des geforderten Flächenausmaßes, der Vorsehung einer plausiblen
Tragkonstruktion und technischen Gebäudeausrüstung sowie der erreichten Funktionalität kann eine Wirtschaftlichkeit des Projektes erwartet werden.
Visualisierung

Visualisierung

Lageplan

Lageplan

Durchwegung

Durchwegung

Grundriss EG

Grundriss EG

Grundriss OG

Grundriss OG

Längsschnitt

Längsschnitt

2. Rang 5 / 5