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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2020

Neubau des internationalen Wissenschaftszentrums der Universität in Passau

Anerkennung

Preisgeld: 21.000 EUR

hiendl_schineis architektenpartnerschaft

Architektur

Planungsbüro Dieter Weinbrenner

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Wettbewerbsbeitrag schlägt eine ablesbare Gliederung der Funktionen in drei Baukörpern Verwaltung, Hör- und Konzertsaal sowie Seminarbereich vor. Die Gebäudeteile des neuen Wissenschaftszentrums lagern auf einer verglasten Sockelzone und schaffen eine einladende Geste zum anliegenden Stadtraum. Aus der Perspektive des Platzes bestimmen Zwischenräume das Erscheinungsbild der Bebauung. Der Freibereich zwischen Brauereigebäude und Neubau wird als Erschließungszone (Ver- und Entsorgung- Einsatzfahrzeuge) genutzt. Nach Südwesten entsteht ein südorientierter Freiraum.

Die gegliederten Gebäudestrukturen ermöglichen einen engen Bezug der Freianlagen zum Exerzierplatz und zum rückwärtigen Plateau am Brauereigelände. Diese Freiflächen sind großzügig und können eine gute Aufenthaltsqualität bieten. Der Philosophensteig ist nicht dargestellt.

Eine lichtdurchflutet Foyer Zone verbindet die Ebenen. Der südwestseitig situierte Verwaltungsbau schließt die Bebauung zum Kloster St. Nikola. Die vorgeschlagene Gebäudehöhe von 16 m erscheint angemessen. Auf den 4 Obergeschossen sind Büro und Nebenräume des Wissenschaftszentrum geplant. Im Zentrum des neuen Gebäudekomplexes steht der zentrale Hör- und Konzertsaal, der mit einer transluzenten Fassade und einer großen Fassadenöffnung das Schaufenster zum kleinen Exerzierplatz bildet. An der Nordwestseite schließt der Bauteil für die Seminarräume die Bebauung ab. Die vorgeschlagene Verkehrslösung mit der Einfahrt an der Südwest Seite und der Ausfahrt nach Norden auf die H. Kapfingerstraße widerspricht den Vorgaben der Verkehrsplanung und wird als problematisch erkannt. Das Investorengrundstück ist als bebaute Fläche und den Gebäudekanten darstellt. Die Gebäude werden in Holzskeletbauweise mit einer Holz-Pfosten-Riegelfassade vorgeschlagen. Die transluzenten Gebäudehüllen aus Kupfer mit einer differenzierten Oberflächengestaltung wird als Ortsfremdes Material kritisch gesehen.

Die in der Auslobung geforderte Darstellung der erforderlichen variablen raumakustischen Maßnahmen fehlt. Die Volumenkennzahl, d. h. das Verhältnis von Saalvolumen je Sitzplatz, übertrifft die Empfehlung der Auslobung. Die Längswände und Deckenfläche sind strukturiert und unterstützen die räumliche Schallpegelverteilung. Flatterechos können durch die Raumgeometrie sicher vermieden werden. Des Weiteren ist eine hohe Diffusität und somit eine sehr gute „räumliche“ Akustik bzw. „einhüllende“ Akustik zu erwarten.
Inwieweit der Saal baulich von darunter liegenden Geschossen getrennt werden kann, wäre noch zu klären. Gegebenenfalls ist eine konsequente bauliche Trennung erschwert, sodass die ggf. erforderliche elastische Lagerung des Saals einen erhöhten Flächenansatz erforderlich machen kann.
Die Zweischaligkeit des Saals gegenüber dem Außenbereich ist gut erkennbar. Die Ausbildung einer akustischen Pufferzone gegenüber den angrenzenden Verkehrsflächen ist gegeben.

Technikzentralen sind ausreichend dimensioniert, jedoch ungünstig positioniert. Schächte und horizontale Erschließung für technische Leitungstrassen fehlen. Dadurch wird ein wirtschaftlicher Betrieb der Anlagentechnik erschwert.

Insgesamt stellt der Wettbewerbsbeitrag einen interessanten städtebaulichen Ansatz dar.