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Offener Wettbewerb | 06/2021

Neubau Naturwissenschaften an der Uni Muesmatt in Bern (CH)

1. Rang / 1. Preis / Ideenteil

Preisgeld: 100.000 CHF

GRIMSHAW

Architektur

Archipel Generalplanung AG

Architektur

LAND Suisse

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

StÀdtebau und Freiraum
Mit drei in den Dimensionen gut austarierten neuen Baukörpern schaffen die Projektverfassenden eine ĂŒberzeugende stĂ€dtebauliche Setzung. Ausgerichtet werden die Neubauten an der Geometrie der Freiestrasse bzw. an dem historischen GebĂ€ude an der BĂŒhlstrasse. Dadurch entstehen einerseits zwischen dem neuen LaborgebĂ€ude der ersten Etappe und dem Roost-Bau sowie der Muesmattstrasse 27 enge, jedoch rĂ€umlich spannende, trapezförmige AussenrĂ€ume, welche die NĂ€he der GebĂ€ude ertrĂ€glicher machen. Anderseits wird durch die Aufnahme der GebĂ€udeflucht des historischen GebĂ€ude BĂŒhlplatz 5 der Freiestrasse entlang ein quartiertypischer grĂŒner Vorbereich geschaffen. Die StĂ€rkung des historischen Eckbaus BĂŒhlplatz 5 mit einer geschickten, prĂ€zisen und direktangebauten Erweiterung sorgt fĂŒr ausgewogene VerhĂ€ltnisse der Baukörper im ganzen Strassengeviert und ermöglicht das Freispielen eines gut situierten Campusplatzes mit Bezug zur Pauluskirche. Durch die arealintern versetzten GebĂ€udefluchten wird auf eine spannende Weise Enge und Weite in den AussenrĂ€umen erzeugt. Diese Setzung bildet auch einen grĂŒnen Boulevard fĂŒr Quartier und Areal, die
neue Gertrud-Woker-Strasse. Die gestufte Höhenentwicklung der neuen Volumina nehmen direkten Bezug auf ihre Nachbarschaft. WĂ€hrend die Mitte durch das höchste GebĂ€ude markiert wird, schaffen die Bauten entlang der Freiestrasse ein der Höhe des Quartiers angepasstes GegenĂŒber. Den umlaufenden LaubengĂ€ngen in den Erdgeschossen entsprechend weisen die neuen GebĂ€ude mehrere ZugĂ€nge auf und unterstreichen so den allseitigen Bezug zum Quartier. DurchgĂ€ngige, z. T. als Atrien ausgebildete Passagen auf Erdgeschossniveau unterstĂŒtzen eine informelle WegfĂŒhrung zusĂ€tzlich.

Konzeptionell genauso schlĂŒssig wie der StĂ€dtebau bilden die FreirĂ€ume ein vielfĂ€ltiges und gut auf das Quartier und die Uninutzung abgestimmtes Netz von unterschiedlichen Wegen und Angeboten. Der grĂŒne Rahmen setzt die quartiertypischen VorgĂ€rten fort, die Gertrud-Woker-Strasse wird zu einer klassischen und direkten neuen Quartierverbindung, und der Campusplatz, als GegenĂŒber zur Pauluskirche sehr schlĂŒssig im Quartier situiert, öffnet sich grosszĂŒgig dem Quartier und ist die Hauptadresse des neuen Forschungsstandorts. Er setzt sich gekonnt aus unterschiedlichen Bereichen und Freiraumangeboten zusammen und hat dadurch das Potential, eine wirklich lebendige Schnittstelle zwischen Uni und Quartier zu werden. Im Text der Verfassenden wird verbal eine attraktive Aussenwelt mit hoher atmosphĂ€rischer QualitĂ€t geschaffen, die auch dem Stadtklima der Zukunft und der BiodiversitĂ€t Rechnung trĂ€gt. Auf den PlĂ€nen sieht man dazu noch zu wenig.

Konklusion
Insgesamt besticht das Projekt durch die stĂ€dtebauliche Setzung im Zusammenspiel mit dem schlĂŒssigen Freiraumsystem und erfĂŒllt die Anforderungen an eine zukunftsfĂ€hige und flexible StadtuniversitĂ€t in hohem Masse. Dadurch kann ein signifikanter Mehrwert fĂŒr das Quartier generiert werden.