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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2013

Neubau Wohnbaute Eich

Teilnahme

Architekturbüro Miroslav Šik

Architektur

w+s Landschaftsarchitekten AG

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Ortsbauliche Eingliederung und architektonischer Ausdruck

Das Projekt Reblaube sucht eine Antwort auf die zusammengewürfelte Streusiedlung im Ortsteil Ürikon und bildet eine starke Identität mit einem Gemeinschaftsplatz, der von zwei ähnlichen dreigeschossigen Gebäuden gefasst wird, welche die Massstäblichkeit der umliegenden Häuser aufnehmen. Die Suche nach einer adäquaten Stimmung und die sorgfältige Umsetzung im Gebäudeausdruck in eine architektonische Gestalt sind von hoher Qualität. Subtile Details bereichern die feinjustierte zurückhaltende Architektursprache: die Differenzierung der Fensterleibungen über die Geschosse, die Fenstereinteilung, die den Hauszugang betont, die Ausgestaltung der Attika als Dachwohnung. Was fehlt ist eine architektonische Antwort auf die ungleiche Nutzung der zwei ähnlichen Häuser, beherbergt das eine Haus doch das halböffentliche Pfarrbüro.

Aussenraum und Zugangssituation
Die Aussenraumgestaltung und die Annäherung ans Gebäude reagieren mit einer feinen Abstimmung auf unterschiedliche Grade von Öffentlichkeit, die jedoch den privaten Bereichen zu nahe tritt, insbesondere da die Möglichkeit eines breiteren Zwischenraumes gegeben wäre. Die zentral zwischen den beiden Gebäuden angeordnete Zufahrt zur Tiefgarage zerschneidet den Vorbereich der Gebäude zur Strasse.

Qualität und Funktionalität der Wohnungen, der inneren Erschliessung und der Büroräumlichkeiten
Das vorgeschlagene Wohnen um den Gemeinschaftsplatz entspricht nicht der gewünschten Privatheit, insbesondere die Pfarrwohnung ist mit verschiedenen kritischen Einsichtssituationen konfrontiert. Den Wohnungsgrundrissen fehlt eine entsprechende Auseinandersetzung mit dem Kontext. Vermisst wird eine Reaktion auf die Orientierung des Nordtyps, ist doch das Anordnungsprinzip des Südtyps über das Treppenhaus gespiegelt, inklusive des privaten Aussenraumes, der so auf die Nordseite in den Schatten zu liegen kommt. Ausserdem fehlt den senkrecht zur Fassade ausgreifenden Laubenterrassen die Möglichkeit zur Zurückgezogenheit. Die interne Verbindung Pfarrwohnung zu Pfarrbüro funktioniert wegen des Höhenversatzes nicht und würde zudem ein Zimmer als Erschliessung beanspruchen.

Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit
Das Projekt weist aufgrund der zwei Gebäude im Vergleich zu den anderen Projekten kein optimales Verhältnis zwischen Nutzfläche und Gebäudehülle auf und wäre im vorgesehenen Kostenrahmen nicht ohne Abstriche umsetzbar.

Erschliessung und Überbaubarkeit der verbleibenden Fläche
Die Gebäudesetzung ermöglicht mit der verbleibenden Restparzelle grossen Spielraum für die weitere Entwicklung des Grundstücks.

Gesamtbewertung
Das Projekt "Reblaube" ist ein wertvoller Beitrag mit den präzis passenden Stimmungsbildern, schlägt jedoch als ortsbauliche Setzung eine allzu gemeinschaftliche Wohntypologie vor, die in der Umsetzung der gewünschten Nutzung nicht entspricht.