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3. Rang 4 / 4

Nichtoffener Wettbewerb | 01/2014

Wohnsiedlung Seebahnstrasse

4. Rang / 4. Preis

Atelier Scheidegger Keller

Architektur

4d Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Monotti Ingegneri Consulenti SA

Bauingenieurwesen

BGS & Partner Architekten AG

Projektentwicklung

Raumanzug GmbH

TGA-Fachplanung

Elektrokontor

Visualisierung

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt «BACK TO THE FUTURE» führt die bestehende Morphologie mit den offenen Blockrändern des Quartiers weiter. Die sieben Geschosse hohen Querbauten ragen etwas aus dem Stadtkörper heraus. Sie betonen die Hofeingänge und den Abschluss des Hofes. Die Querbauten setzten städtebauliche Akzente, wie sie im Quartier verschiedentlich anzutreffen sind. Dieses städtebauliche Verhalten, das aus dem unmittelbaren Kontext heraus entwickelt ist, überzeugt.

Die Vorgartenzone wird durch quartiertypische Einfassungsmauern vom Strassenraum abgegrenzt. Dauerhafte Staudenpflanzungen erweitern das Thema des Vorgartens. Im Hofraum wird eine klare Innenraumfigur vorgeschlagen. Zusammen mit dem städtebaulichen Grundgedanken des offenen Blockrandes ergibt sich ein klar und übersichtlich gestalteter Hofraum. Die vorgeschlagene Aussenraumgestaltung besticht durch eine klare Zonierung sowohl im Bereich der Vorgärten als auch im Innenraum. Auch wenn der vorgeschlagene Erhalt der bestehenden Bäume aufgrund der bestehenden bewegten Topographie noch genau zu prüfen wäre, handelt es sich um ein ausgereiftes und gut detailliertes Freiraumkonzept. Die Qualität von Plan und Visualisierung verspricht gleichermassen einen stimmigen Aufenthaltsraum für die neuen Bewohnerinnen und Bewohner. Der architektonische Ausdruck der Gebäude mit den hell- bis dunkelgrau verputzten Fassaden und den starr angeordneten, lochartigen Fenstern und Balkonen wirkt etwas abweisend und fremd im Quartier.

Durch die unterschiedlichen innerstädtischen Situationen ergeben sich vier spezifische Baukörper, denen nur ein Wohnungstyp zugrunde liegt. Die zentral gelegenen Querbauten beinhalten im Erdgeschoss folgerichtig überhohe Räume, in denen der Gemeinschaftsraum und die flexiblen Nutzflächen für das Quartier liegen. Die Kindertagesstätten sind gut gelegen im tieferen Baukörper an der Erismannstrasse beim Querkörper mit dem Gemeinschaftsraum. Alle Erdgeschosswohnungen sind als Hochparterrewohnungen ausgebildet. Durch die Anordnung der Treppe und des Lifts sind die Wohnungen nur von der Hofseite invalidengerecht erschlossen, aber nicht vom Haupteingang an den Strassenseiten, was nicht tolerierbar ist. Auch die nur einspurige Zufahrt zur Tiefgarage ist ungenügend. Die Abmessungen der Parkplätze in der Tiefgarage sind zu klein.

Alle Wohnungen sind nach einer inneren Logik, mit der Küche im Zentrum der Wohnung aufgebaut, obwohl sie in unterschiedlichen Gebäudetiefen liegen. Was beim schmalen Gebäudetyp an der Seebahnstrasse noch als Qualität erkannt werden kann, funktioniert mit der zentralen Küche in der Tiefe des Wohnungsgrundrisses an der Erismannstrasse nicht mehr. Die Idee der Wohnungen ist, eine Bricolage zu generieren, zusammengesetzt aus einzelnen industriellen Bauteilen, wie vorfabrizierten Betonstützen, Gipswänden, Holztüren, Holzfenster und Küchen aus Sperrholz. Die Wohnungen werden durch ein Stützenraster bestimmt, welches in der Wohnung leider wenig räumlich wirksam wird.

Das Projekt kann mit 144 Wohnungen als wirtschaftlich gut bezeichnet werden. Die ökologische Nachhaltigkeit ist bezüglich Betriebsenergie (Minergie P) erreicht und bezüglich Erstellungsenergie, Bauökologie knapp erreicht. Die Jury setzt mit der Preiserteilung für das Projekt «BACK TO THE FUTURE» bewusst auch ein Zeichen für einen gut durchdachten Städtebau und eine vertiefte, qualitativ hochstehende Behandlung des Aussenraums. Die tieferen Wohnungsgrundrisse an der Erismannstrasse überzeugen leider in ihrer Ausbildung nicht.
3. Rang 4 / 4