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Einladungswettbewerb | 03/2015

Errichtung eines Seniorenhauses

1. Preis

Preisgeld: 8.000 EUR

STIEFLER + SEILER PartGmbH | ARCHITEKTEN UND STADTPLANER

Architektur

Erläuterungstext

Die Basis für den Wettbewerb und das Projekt ist die Vision der Stifterin Frau Kazuko Yamakawa für die Errichtung eines einzigartigen Konzeptes, in dem ältere Bürger in Würde ihr tägliches Leben führen und möglichst lange im Kreis der Familie, der Verwandten und Freunde, in der gewohnten Umgebung den Lebensabend verbringen können.

Die Einrichtung soll nicht nur der Pflege der Senioren dienen, sondern auch ein Platz der Begegnung und Verständigung zwischen Alt und Jung sein.

Die Stifterin: “Für meine Spende ist die Vision von „Zusammenhalt“ der Grund für den Bau einer Pflegeeinrichtung als zentraler Treffpunkt der Bürger. Ich würde mich freuen, wenn in diesem Sinne meine Spende gesehen würde und wünsche innigst, dass die Bürger aller Lebensschichten glücklich leben, und dass die Stadt selbst eine erfolgreiche Weiterentwicklung erfährt.“

Die Idee ~ der japanische Garten
Ausgehend von der Lehre der Geomantie, in der die Anlage von Städten und Siedlungen in nach Süden ausgerichteten umschlossenen Geländeformationen erfolgte - ein Diagramm einer idealtypischen architektonischen Situierung: ein ming-tang, ein lichter Hof, wird wie von Armen eines Lehnstuhls umfangen.

Der japanische Garten dient als Vorbild für den Landschaftsgarten, der im Gegensatz zu den rechtwinkligen Gebäuden die natürliche Landschaft abbildet.

Entwurf
Die Anforderungen an die Architektur resultieren aus den Bedürfnissen der Bewohner.
Dem Gedächtnis, der Orientierung, der Raumwahrnehmung und dem Drang nach Bewegung entsprechend werden übersichtliche Raumstrukturen, eine sinnanregende Umgebung, großzügige Aufenthaltsbereiche und geschützte Rundgänge gestaltet.
Der Außenbereich, der in der Ebene angehoben ist und mit dem Hügel einen natürlichen Lärmschutz bildet, wird abwechslungsreich gestaltet; als Treffpunkt, zum Verweilen und der Beschäftigung im Therapiegarten. Die Meditationsbereiche und der ruhige Andachtsraum bilden den Raum für Rückzugsmöglichkeiten und Ruhe.

Innenausbau
Im Innenbereich sind ruhige Farbtöne vorgesehen, der Bodenbelag in weichem Grün, die Wände in Erdtönen der natürlichen Lehmputze. Die Einbauten, die Fenster und die Schiebeelemente des Sonnenschutzes werden aus Lärchenholz gefertigt.
Die raumhohen Verglasungen ermöglichen in den Pflegebereichen auch vom Bett aus die Sicht in den Garten.

Baubeginn
Der Neubau bietet Wohnraum für 30 Bewohner in einer Wohngruppe, dem Servicewohnen und der Intensivpflege sowie 10 Tagespflegeplätze, der Treffpunkt Hohenberg ist für 25 Personen ausgelegt. Die geplante Baumaßnahme hat eine Fläche von ca. 2000 m² Hauptnutzfläche und soll im Frühjahr 2016 begonnen werden.

Beurteilung durch das Preisgericht

Barrierefreiheit:
Die Barrierefreiheit ist sowohl im Gebäude als auch im Außenbereich gut gelöst.

Städtebauliches Konzept:
Der Entwurf bildet eine klare Adresse an der Schulstraße. Die einzelnen Teilbereiche der Anlage sind durch Gärten und Gemeinschaftsflächen verbunden. Die Idee der Pavillions mit Bezügen zum Außenraum ist klar erkennbar. Eine halböffentliche Durchwegung des Grundstücks von Süd-Osten nach Nord-Westen wäre erstrebenswert.

Architektonische Qualität:
Die Anlage mit weitauskragenden Dächern interpretiert die alten japanischen Gartenanlagen neu. Die gestalterische Qualität des Daches schafft ebenfalls differenzierte Schwellenräume zwischen Innen und Außen. Es sind auch andere Dachformen wie z.B. ganz flachgeneigte Dächer denkbar. Die Fassadengestaltung lässt große transparente Bereiche in Wechsel mit geschlossenen Flächen erahnen, dadurch wird auch die Verzahnung von Innen- und Außenräumen noch verstärkt.

Grundrisse:
Die Anlage bietet eine wirtschaftliche und funktional gut durchdachte Grundrissorganisation an. Sowohl die Anordnung des Treffpunkts als auch der ambulant betreuten Wohngemeinschaft mit der Orientierung zum Garten sind sehr vorteilhaft. Die Anbindung von ambulant betreuter Wohngemeinschaft und Servicewohnen ist zu überprüfen. Im Bereich des Servicewohnens sind die Grundrisse zu optimieren. Die Lage des Andachtsraumes ist fraglich.

Wohnumfeld, Erschließung- und Freiflächengestaltung:
Die einzelnen Freiraumbereiche sind differenziert gestaltet und lassen unterschiedliche Nutzungsintensitäten zu. Insbesondere ist die Einbindung des Wasserlaufs und der Brücken hervorzuheben. Die direkte Erschließung der Tagespflege und die Unterbringung der Nebenräume mit eigener Erschließung von der Schulstraße werden positiv bewertet. Die eigene Erschließung für das Servicewohnen über die Schirndinger Straße wird kritisch gesehen und bedarf einer Überarbeitung.

Energetisches Konzept:
Die Anlage bietet durch die großen Dachflächen die Möglichkeit für die Solare Nutzung und auch die Nutzung der Biomasse wird begrüßt.

Wirtschaftlichkeit bzgl. Investitions- und Folgekosten:
Die Anordnung der Anlage und die Größe der Kubatur lassen eine effiziente und wirtschaftliche Bauweise erkennen.
Lageplan

Lageplan

Grundriss EG

Grundriss EG

Ansicht Süd

Ansicht Süd