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Einladungswettbewerb | 04/2017

Neubebauung Steinkreuzstr. 14, Wolfartsweier

Visualisierung

Visualisierung

1. Preis

Preisgeld: 10.000 EUR

SWS Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Städtebau
Das Planungsgebiet weist folgende Eigenschaften auf:
- Randlage am Übergang von Siedlungsfläche zu Landschaft
- Auftakt am Ortseingang
- von Nord nach Süd geneigte Topographie mit insgesamt ca. 10 m Höhendifferenz
- angrenzende Siedlungsstruktur:
Übergang von hohen Geschosswohnungsbauten (IV + D) über Mehrfamilienhäuser (II + D) zu Einfamilienhäusern (I + D) mit abnehmender Dichte von Nord nach Süd

Der Entwurf trägt diesen Randbedingungen Rechnung und entwickelt daraus Dichte, Typus und Höhenentwicklung der Neubebauung. Der von Nord nach Süd abfallenden Topographie folgend werden 3 Höhenniveaus gebildet, auf den denen die Gebäude der einzelnen Bauabschnitte positioniert werden. Die Höhenlage dieser Plateaus liegt so, dass jeweils am nördlichen Anschluss an die Ringstraße ein höhengleicher, barrierefreier Anschluss an den Gehweg erfolgt. An der südlichen Kante schiebt sich das Plateau jeweils soweit über das angrenzende Straßenniveau, dass hier die Tiefgaragen ebenengleich ohne Rampen angefahren werden können


1. Bauabschnitt
Zwei winkelartig positionierte Baukörper (IV + St.) definieren den Ortsrand und bilden mit ihrer an den benachbarten Zeilenbauten orientierten Höhe und Größe den baulichen Auftakt am Ortseingang von Wolfartsweier. Ein allseitig orientiertes Punkthaus (IV) ergänzt das Ensemble an der Ringstraße. Gemeinsam bilden die 3 Baukörper einen nach Süden und Osten geschlossenen Hofraum, der von Fahrverkehr freigehalten ist und der den gemeinsamen Kommunikations- und Erschließungsraum für die Neubebauung bildet zu dem sich alle Hauseingänge hin orientieren.
An der West- und Nordseite öffnet sich der Hofraum, so dass die räumliche Verknüpfung mit dem angrenzenden Quartier und dem Landschaftsraum erhalten bleibt.


Wohnen
Die winkelförmig angeordneten Gebäude (IV + St.) sind in den Obergeschossen jeweils als 4-Spänner organisiert mit zwei 3 ZW und zwei 2 ZW pro Normalgeschoss. Im obersten Staffelgeschoss befinden sich jeweils zwei 4 ZW, so dass damit die gewünschte Mischung gewährleistet ist.
Das Punkthaus (IV) ist als Zweispänner organisiert mit jeweils einer 2 ZW und einer 3 ZW pro Geschoss.
Alle Wohnungen haben einen Freisitz in Form einer Loggia.


Pflegewohngemeinschaft
Die beiden Pflegewohngemeinschaften sind baugleich im EG der Geschosswohnungsbauten untergebracht. Die beiden Wohnbereiche haben eine gemeinsame Terrasse und können bei Bedarf über einen witterungsgeschützten Gang auch verbunden werden.


Kindergarten
Der Kindergarten liegt als zweigeschossiger Bau im Zentrum der Gesamtanlage zwischen 1. und 2. Bauabschnitt. Die Lage an der Ringstraße mit vorgelagerten Parkierungs- und Kurzparkflächen ermöglicht eine einfache und direkte Erschließung des Gebäudes. Der zugehörige Außenraum liegt auf der geschützten Ostseite des Gebäudes. Die 4 Gruppenbereiche sind auf 2 Geschossen organisiert (je 2 Gruppen pro Geschoss). Die jeweils den Gruppen vorgelagerten, ausreichend groß dimensionierte Erschließungsflächen können als Spielflächen genutzt werden. Ein Aufzug sichert die barrierefrei Erschließung des Obergeschosses. Der erforderliche bauliche 2. Rettungsweg liegt als witterungsgeschützter Fluchtbalkon mit Außentreppe vor den Gruppenräumen des Obergeschosses.


2. Bauabschnitt
Der 2. Bauabschnitt muss bezüglich Dichte, Körnung und Höhenentwicklung auf die westlich angrenzende Mehrfamilienhausbebauung und die südlich anschließende Einfamilienhäuser reagieren. Vier Punkthäuser, drei davon 3-geschossig und ein Haus mit zusätzlichem Staffelgeschoss, gruppieren sich hier in offener Bauweise um einen gemeinsamen Hof, von dem aus, wie im 1. BA, alle Hauseigänge erschlossen werden und der sowohl private, den EG-Wohnungen zugeordnete Freifläche als auch Gemeinschaftsflächen und Spielflächen aufnimmt.
Die Punkthäuser sind so positioniert, dass einerseits eine gemeinsame Mitte gebildet wird, andererseits aber auch nach allen Seiten der räumliche Bezug zum Umfeld und zum Landschaftsraum erhalten bleibt.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Konzept sieht zwei Sockelebenen für die Tiefgaragen vor. Auf der ersten Ebene im Bereich zur Steinkreuzstraße befinden sich die Pflegewohngemeinschaften im Erdgeschoss, mit darüber liegendem Geschosswohnungsbau, sowie einem solitären Stadthaus an der Ringstraße.
Der Bereich des Seniorenwohnens weist in seiner Grundrissausformung mit Blick auf die räumliche Trennung zwischen Küche und Wohnen noch Überarbeitungsbedarf auf. Ebenso wären größere Freibereiche vor den Gemeinschaftsbereichen wünschenswert. Die öffentlichen Stellplätze in der exponierten Lage am Ortseingang erscheinen fraglich.
Die zweite Sockelebene bildet die Basis für 4 weitere, 2-spännige Stadthäuser.
Zäsierend dazwischen erstreckt sich die 2-geschossige Kindertagesstätte als Übergangsglied zur gegenüberliegenden Bestandsbebauung und ist somit in Ihrer Funktion klar ablesbar. Die Bring- und Go-Situation, die Andienung, sowie der zugehörige Freibereich sind hier gut gelöst.
Die Höhenentwicklung der Gebäude, wie auch die angesprochene zäsurbildende Kindertagesstätte, wurden kontrovers diskutiert.
Die Stadthäuser und Geschosswohnungsbauten mit dem Seniorenwohnen sind in Ihrer Gruppierung so angeordnet, dass geschützte Hofsituationen als Adressbildung und grüne Oasen mit Spielflächen für die ansässigen Kinder entstehen. Stadtklimatisch sind der weiterhin mögliche Frischluftaustausch, sowie die vorgesehenen Grünflächen und die Dachbegrünungen positiv zu bewerten.
Die GRZ entsprechen mit 0,35 und 0,30 den Vorgaben. Gleiches gilt für die GFZ mit 1,18 und 1,04, welche lediglich eine geringfügige Unter- bzw. Überschreitung aufweisen. Die geforderte Mindestnutzfläche von 6.400 m² wird mit 6.330 m² nur leicht unterschritten. Der Nachweis der erforderlichen KFZ-, bzw. Fahrrad-Stellplätze, ist erbracht.
Lageplan

Lageplan

Erdgeschoss

Erdgeschoss

Schnitt AA

Schnitt AA

Ansicht Südwest

Ansicht Südwest