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Offener Wettbewerb | 12/2019

Neue Wohnbebauung Heuteil in Bad Ragaz (CH)

5. Rang / 5. Preis

Preisgeld: 10.000 CHF

Fuchsbau Architekten AG

Architektur, Brandschutzplanung

Atelier Verde

Landschaftsarchitektur

Runge AG

Bauingenieurwesen

Gabriele + Partner

TGA-Fachplanung

Elektroplanung Glarus Nord

TGA-Fachplanung

Blöchlinger ThermConTec

Bauphysik

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt «Vier Jahreszeiten» schafft es auf städtebaulicher Ebene entspannt und unter Einhaltung der Regelbauweise, eine räumlich ausgewogene und kontextuell stimmige Siedlung zu präsentieren. Drei, circa 30 Meter lange Mehrfamilienhäuser säumen die Heuteilstrasse. Anstatt eines vierten Gebäudes, welches die Reihe schliessen würde, eröffnet ein grosszügiger baumbestandener Hartplatz mit niedrigem Atelierpavillon den Zugang zur Siedlung. Das längliche Kinderhaus im Erdgeschoss vom Haus gibt dem Atelier ein Gegenüber und vermittelt, dass der geschaffene Platzraum ein Art der nachbarschaftlichen Begegnung und des Spielens sein kann. Auf derWestseite des Kinderhauses befindet sich ein weiterer, leicht erhöhter Platz. Der Siedlungstreff im Haus 3 öffnet sich folgerichtig zum Spielplatz. Das Areal wird vom mit vier Bäumen spärlich ausformulierten Anknüpfungspunkt zur östlichen Nachbarsiedlung bis hin zur Rasenfläche am westlichen Ende über eine sich räumlich verändernde Promenade erschlossen. Alle Hauszugänge sind von dieser zentralen Erschliessungsfigur aus bedient. An der südlichen Arealgrenze befindet sich als vermittelnder Übergang zur Einfamilienhaussiedlung ein langer schmaler Nutzgarten für die Bewohner. Das vorliegende Projekt verliert an Spannung und Präzision in der Ausformulierung der geplanten Gebäudevolumen und Räume. Die Promenade mit Hartbelag scheint zu breit und zu wenig differenziert. Für die direkt an der Promenade im Parterre liegenden Wohnungen - speziell für die Schlafzimmer - werden keine wirksamen Übergänge zu einer erhöhten Privatheit angeboten. Den Erdgeschosswohnungen werden zum Teil sehr grosse, oder sehr kleine Restflächen-Vorgärten zugeteilt. Die Abgrenzung durch schulterhohe Hecken wirkt konträr zur gestellten Aufgabe eines gemeinschaftlichen Siedlungsraums. Der Familien-Nutzgarten wirkt in seiner Gestaltung diagrammatisch und wenig nachvollziehbar. Dies wirdvom Preisgericht bedauert, da die gewählte Disposition der Wohnhäuser einen wichtigen Beitrag zu den gestellten Themen zuliesse. Die Wohnungen weisen wenig Qualitäten in Ihrer Ausrichtung und Grundrissgestaltung auf. Auch ist zu bemerken, dasszu viele Schlafzimmer an der Heuteilstrasse nach Norden ausgerichtet sind und dadurch den Lärmimmissionen zu wenig Beachtung geschenkt wird. Die Loggien und Terrassen sind minimal gehalten, ummit dieser Geste die Bewohnerinnen und Bewohner anzuhalten, die gemeinschaftlichen Vorrichtungen zunutzen. Dies wird in den Obergeschossen konsequent umgesetzt. Im Erdgeschoss hingegen verliert dieser Ansatz, aufgrund der privaten Gärten an Wirkung. Die Gebäude sind in Hybridbauweise konzipiert. Alle Decken, Wohnungstrennwände und Treppenhäuser werden in Stahlbeton und die nichttragenden Aussen- und Innenwände in Holzelementbau erstellt. In den Projektzielen und Rahmenbedingungen des Wettbewerbsprogramms wurde die Berücksichtigung der Holzbauweise in Materialität und Struktur der Gebäude verlangt. Dieser Projektvorschlag erfüllt dieses Kriterium leider nicht. Die Jury würdigt den Beitrag «Vier Jahreszeiten» auf Grund seiner sensiblen und gelassenen Herangehensweise auf städtebaulicher Ebene, unter Einhaltung der Regelbauweise und Erfüllung der geforderten Wohnungsmenge, sowie einer nachvollziehbaren Etappierung.