Wohnungsbau WGP im Alanbrooke Quartier in Paderborn

Die Gebäude zeichnen sich durch eine wertige Klinkerfassade aus, die durch ein Wechselspiel aus Loggien und Balkonen sparsam gegliedert ist. Insgesamt zeichnet sich der Entwurf durch eine gewisse Strenge aus. Die Eingangsbereiche sind sinnfällig zur Straße ausgerichtet. Die Treppenhäuser sind durchgestreckt und ermöglichen in jedem Haus einen direkten Zugang zum Innenbereich.
Der Freiraum lebt von der Anmutung eines durchfließenden, gemeinschaftlich nutzbaren Wiesen-Parks, analog zur Anmutung des Gebäudeensembles. Akzentuiert werden die Freiräume durch differenzierte Staudenpflanzungen, speziell entlang der Gebäuderänder. Dieses Zitat der parkähnlichen Grünflächen aus den Siedlungen der 1960er Jahren zeigt eine klare Haltung. Allerdings werden den Bewohnern kaum privat verfügbare Freiräume angeboten.
Der Gemeinschaftsraum liegt am Nordrand des Teilquartiers und ist damit schlüssig im Verhältnis zum städtebaulichen Gesamtkonzept positioniert.
Die Stellplatzlösung mit zwei Tiefgaragen erscheint wirtschaftlich und ermöglicht von allen Gebäuden aus den direkten Zugang. Die Fahrradstellplätze befinden sich überwiegend in den Tiefgaragen und eingeordnet in zwei überdachte ebenerdige Abstellanlagen zentral im Freiraum und können somit zur Belebung des Freiraums beitragen.
Die Erschließung mit vier Treppenhäusern in den Winkelgebäuden erhöht zwar den Verkehrsflächenanteil, führt jedoch zu qualitätsvollen Zweispännerlösungen mit durchgesteckten Wohnungsgrundrissen.
Der Wohnungsmix im geförderten Wohnungsbau wird nahezu eingehalten. Freifinanzierte und geförderte Wohnungen finden sich über alle Gebäude verteilt. Teilweise sind Wohnräume nach Norden ausgerichtet. Die Bruttogrundfläche entspricht dem Durchschnitt.
Der Entwurf lässt noch offen, welcher energetische Standard umgesetzt wird. Vom Grundprinzip sind aber vom KfW 55 bis zum Passivhaus noch alle Standards möglich. Die Haustechnik und insbesondere die Warmwasserbereitung ist bereits für den Einsatz von Wärmepumpen vorbereitet. Die erwähnte Gaswärmepumpe wäre sinnvoll, kann aber wegen dem fehlenden Gasanschluss nicht umgesetzt werden. Eine Photovoltaik-Anlage ist vorgesehen.
Insgesamt handelt es sich um eine qualitätsvolle, robuste Arbeit, die wirtschaftlich umsetzbar erscheint.