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Einladungswettbewerb | 06/2020

Neubauten am Baakenhafen in der HafenCity Hamburg

Sportlerhaus - Gemeinschaftliches Wohnen am Baakenhafen

Sportlerhaus - Gemeinschaftliches Wohnen am Baakenhafen

2. Preis / Baufeld 100 b

Preisgeld: 8.600 EUR

ifau - Institut für angewandte Urbanistik

Architektur

grauwald studio Gesellschaft für Architektur und Bild

Visualisierung

Erläuterungstext

Das „Sportlerhaus“ ist ein Baugruppenprojekt - es entsteht in einem Netzwerk befreundeter Familien aus dem Handballumfeld des FC St. Pauli und wird in enger Abstimmung mit den Bauherren realisiert. Der im Bebauungsplan festgelegte solitäre Baukörper schafft durch die winkelförmige Gebäudefigur sehr unterschiedliche Qualitäten der Ausrichtung und vielfältig spezifische Blickbeziehungen ins Quartier.

Der Entwurf gibt Antworten auf aktuelle Fragen, wie wir zukünftig wohnen und arbeiten wollen: nachhaltig, ressourcensparend, gemeinschaftlich und sich den verändernden Bedingungen anpassend.

Die verschiedenen Nutzungen des Erdgeschosses wie Restaurant, kleinere Gewerbeeinheiten sowie der am Hauseingang zentral gelegene Gemeinschaftsraum beleben den Platz und prägen seinen spezifischen Charakter. Die Verknüpfung des Gemeinschaftsraums und der Coworking-Fläche ermöglicht eine flexible und zu unterschiedlichsten Tageszeiten variable Nutzung. Kleinere Einheiten in den oberen Wohngeschossen können vom Treppenhaus direkt erschlossen werden und schaffen Räume für das Arbeiten im unmittelbaren Umfeld.

Aufbauend auf einem wirtschaftlichen Ausbauraster kann der angestrebte Wohnungsschlüssel auf einem Regelschoss abgebildet werden. Mit 36 Wohneinheiten bietet das Projekt zudem auch Möglichkeiten für ein vielfältiges Wohnangebot: von der kompakten Einzimmerwohnung, der abgetrennten Einliegerwohnungen, über das Wohnatelier, der Wohnung mit zusätzlichem Arbeitsraum bis hin zu großen Familienwohnungen für unterschiedliche Wohnvorstellungen.

Die Dachterrasse bietet den Bewohnerinnen sowohl Bereiche des individuellen Rückzugs als auch größere Flächen für hausgemeinschaftliche Treffen.

Projektteam:
Christoph Heinemann, Susanne Heiß, Christoph Schmidt,
Albert Herrmann, Yana Kyuchukova, Bernd Miosge
Visualisierungen: Grauwald Studio

Beurteilung durch das Preisgericht

Auf den ersten Blick kommt der Wettbewerbsbeitrag mit seiner Architektur sehr spröde daher. Bei näherem Hinsehen erkennt man die Qualitäten des Entwurfs. Horizontal ist das Gebäude klar gegliedert – in einen ablesbaren, überhöhten Sockel, in dem sich die auf den öffentlichen Raum orientierten Nutzungen befinden und in die darüber liegenden Wohngeschosse. Das Haus wird über einen zentralen Eingang vom öffentlichen Platz aus erschlossen. Von einem Vorraum gelangt man auf kurzem Wege zu den beiden Treppenhäusern und zu dem Gemeinschaftsraum, der einen Zugang zum rückwärtig gelegenen Freiraum hat. Das Erdgeschoss ist klar strukturiert, ermöglicht sehr gut auf den öffentlichen Raum bezogene Nutzungen und hat die notwendige Flexibilität für die noch nicht konkret bestimmten Nutzungen. Das Verhältnis von Fensterflächen zu Wandflächen bzw. Pfeilern ist wohl proportioniert. Die Wohngeschosse und deren Erschließung sind so angelegt, das auf die noch zu konkretisierenden Bedürfnisse der Baugemeinschaft reagiert werden kann. Einige Möglichkeiten sind nachvollziehbar und überzeugend dargestellt. Das Verhältnis von Fenstern zu Wandflächen ist mit Blick auf den vorgegebenen Energiestandard KFW 40 realistisch. Die Architektur folgt der Nutzung und der Ausrichtung des Gebäudes. Zur Straße und nach Osten zeigt sich das Gebäude mit einer sehr zurückhaltenden, bisweilen spröden Lochfassade. Nach Süden und Westen sind „zusammenhängende Balkone“ vorgesehen, die quasi eine zweite Schicht vor das Haus darstellen und entsprechend der Nutzung diesen Fassaden ein „lockeres oder verspieltes“ Erscheinungsbild geben. Diese Lösung könnte architektonischer Ausdruck der (Bau-) Gemeinschaft sein, die etwas raue Gestaltung wurde kontrovers diskutiert. Das Zusammenspiel von nüchterner Lochfassade und der lockeren „Balkonebene“ passt durchaus in das Hafenmilieu. Voraussetzung wäre eine gute Ausführung im Detail – was der Entwurf bisher noch nicht zeigt.
Sportlerhaus - Gemeinschaftliches Wohnen am Baakenhafen

Sportlerhaus - Gemeinschaftliches Wohnen am Baakenhafen

Sportlerhaus - Gemeinschaftliches Wohnen am Baakenhafen

Sportlerhaus - Gemeinschaftliches Wohnen am Baakenhafen