Nichtoffener Wettbewerb | 06/2020
„ungewöhnlich wohnen III - Kinder in der Stadt“: Neubau eines Wohnquartiers an der Hafenkante in Bremen
©wendewing
1. Preis / und Sonderpreis
Preisgeld: 12.000 EUR
Erläuterungstext
Ungewöhnlich Wohnen – Kinder in der Stadt
Die geplante Bebauung ist Teil der Entwicklung des Quartiers Hafenkante auf dem Gebiet des ehemaligen Bremer Europa- und Überseehafens. Es bildet den nordwestlichen Abschluss der Überseestadt, welche sich entlang der Weser vom Stadtzentrum bis zum Molenturm am Holz- und Fabrikenhafen erstreckt. Wie vielerorts wird hier in der städtischen Entwicklung ein Strukturwandel sichtbar, durch welchen bisher unzugängliche, industriell genutzte Areale der Stadt für neue Nutzungen zur Verfügung stehen. Charakteristisch für den Ort ist zum einen das Nebeneinander von neuen Wohnbauten und historisch gewachsenen Großstrukturen des Hafengewerbes, zum anderen aber auch die Weite der durch das Wasser geprägten Landschaftsräume. Die parallele Weiternutzung des Gewerbes ist dabei prägend für das neue Quartier. Der Entwurf macht das städtische Wohnen für und mit Kindern zum zentralen Thema. Ein nachbarschaftliches Wohnkonzept verbindet auf experimentelle Weise individuelle und kollektive Wohnformen und wird durch öffentliche Nutzungen für das Quartier ergänzt.
Räume für Kinder – Räume der Kinder
Zur kindlichen Entwicklung gehört gleichermaßen die Ausbildung von Individualität und Autonomie als auch der Austausch und die Kommunikation. Es braucht sowohl Freiräume für das Individuum als auch Orte des gemeinsamen Spiels und der Begegnung. Die Architektur schafft in diesem Sinne die programmatischen und räumlichen Rahmenbedingungen. Es geht dabei nicht darum, vorbestimmte und vermeintlich kindgerechte Räume zu schaffen, sondern vielmehr darum, eine selbstverständliche, eigenständige Benutzung und spielerische Aneignung zu ermöglichen und Nischen, Rückzugsorte und Freiräume zu schaffen, welche zum freien Spiel und zur Interaktion mit Gleichaltrigen anregen. Darüber hinaus geht es bei einer familiengerechten Konzeption um allgemeine Fragen des Zusammenlebens – in den Wohnungen, in der Hausgemeinschaft und im Quartier. So wird das individuelle Wohnen um die Voraussetzungen für nachbarschaftsorientierte und kollektive Wohnformen ergänzt, welche eine gegenseitige, haushalts- und generationenübergreifende Unterstützung bei der Kindererziehung und -betreuung ermöglichen. In der Erprobung neuer Wohnformen für Familien mit Kindern liegt auch das Potenzial einer modellhaften gesamtgesellschaftlichen Vision für das Zusammenleben zwischen den Generationen.
Die geplante Bebauung ist Teil der Entwicklung des Quartiers Hafenkante auf dem Gebiet des ehemaligen Bremer Europa- und Überseehafens. Es bildet den nordwestlichen Abschluss der Überseestadt, welche sich entlang der Weser vom Stadtzentrum bis zum Molenturm am Holz- und Fabrikenhafen erstreckt. Wie vielerorts wird hier in der städtischen Entwicklung ein Strukturwandel sichtbar, durch welchen bisher unzugängliche, industriell genutzte Areale der Stadt für neue Nutzungen zur Verfügung stehen. Charakteristisch für den Ort ist zum einen das Nebeneinander von neuen Wohnbauten und historisch gewachsenen Großstrukturen des Hafengewerbes, zum anderen aber auch die Weite der durch das Wasser geprägten Landschaftsräume. Die parallele Weiternutzung des Gewerbes ist dabei prägend für das neue Quartier. Der Entwurf macht das städtische Wohnen für und mit Kindern zum zentralen Thema. Ein nachbarschaftliches Wohnkonzept verbindet auf experimentelle Weise individuelle und kollektive Wohnformen und wird durch öffentliche Nutzungen für das Quartier ergänzt.
Räume für Kinder – Räume der Kinder
Zur kindlichen Entwicklung gehört gleichermaßen die Ausbildung von Individualität und Autonomie als auch der Austausch und die Kommunikation. Es braucht sowohl Freiräume für das Individuum als auch Orte des gemeinsamen Spiels und der Begegnung. Die Architektur schafft in diesem Sinne die programmatischen und räumlichen Rahmenbedingungen. Es geht dabei nicht darum, vorbestimmte und vermeintlich kindgerechte Räume zu schaffen, sondern vielmehr darum, eine selbstverständliche, eigenständige Benutzung und spielerische Aneignung zu ermöglichen und Nischen, Rückzugsorte und Freiräume zu schaffen, welche zum freien Spiel und zur Interaktion mit Gleichaltrigen anregen. Darüber hinaus geht es bei einer familiengerechten Konzeption um allgemeine Fragen des Zusammenlebens – in den Wohnungen, in der Hausgemeinschaft und im Quartier. So wird das individuelle Wohnen um die Voraussetzungen für nachbarschaftsorientierte und kollektive Wohnformen ergänzt, welche eine gegenseitige, haushalts- und generationenübergreifende Unterstützung bei der Kindererziehung und -betreuung ermöglichen. In der Erprobung neuer Wohnformen für Familien mit Kindern liegt auch das Potenzial einer modellhaften gesamtgesellschaftlichen Vision für das Zusammenleben zwischen den Generationen.
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Arbeit wurde nach den Maßgaben der Zwischenjury mit ergänzenden Angeboten gut weiterentwickelt. Das Angebot der beiden Plateaus im 1.OG und der verbindende Laubengang überzeugen als ergänzende Spiel- und Sportflächen. Die Räume darunter haben mit dem Eisverkauf und Späti eine attraktive Ergänzung erhalten.
Die Freiräume sind bewusst nicht durchgestaltet. Es fehlen auch Konzepte zur Nutzung. Die Aneignungsform des Hofes mit zwei verschiedenen Eigentümern hat dennoch das Potenzial für eine genauere Programmierung und Gestaltung. 6 Die Realteilung ist gut durchführbar. Die Abstandsflächen sind eingehalten. Die Windseite ist höher, der Winkel betont prägnant die Ecke und den Prospekt zum Waller Sand. Die Angebote zu den Nutzungen in der ersten Ebene überzeugen noch nicht vollständig. Die Clusterwohnungen werden über vorgeschaltete Wintergärten erschlossen und angebunden. Sie sind ein spannender Beitrag zur neuen Wohntypologie.
Die Arbeit wirkt sehr robust, aber die Fassaden müssen feiner ausdifferenziert werden. Die unterschiedlichen Freiraumangebote haben Potential für unterschiedliche Altersgruppen. Im Vordergrund steht die Aneignung.
Die Freiräume sind bewusst nicht durchgestaltet. Es fehlen auch Konzepte zur Nutzung. Die Aneignungsform des Hofes mit zwei verschiedenen Eigentümern hat dennoch das Potenzial für eine genauere Programmierung und Gestaltung. 6 Die Realteilung ist gut durchführbar. Die Abstandsflächen sind eingehalten. Die Windseite ist höher, der Winkel betont prägnant die Ecke und den Prospekt zum Waller Sand. Die Angebote zu den Nutzungen in der ersten Ebene überzeugen noch nicht vollständig. Die Clusterwohnungen werden über vorgeschaltete Wintergärten erschlossen und angebunden. Sie sind ein spannender Beitrag zur neuen Wohntypologie.
Die Arbeit wirkt sehr robust, aber die Fassaden müssen feiner ausdifferenziert werden. Die unterschiedlichen Freiraumangebote haben Potential für unterschiedliche Altersgruppen. Im Vordergrund steht die Aneignung.
©Heide & von Beckerath
©Heide & von Beckerath
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