Neubau Betreutes Wohnen Plus Alterszentrum Suhrhard in Buchs (CH)

Der vorgeschlagene Neubau wird präzise in die Situation eingepasst und bildet mit den bestehenden Bauten ein stimmiges Ensemble von drei ungleichen Schwestern. Das kompakte Volumen bildet zum gemeinsamen Aussenraum eine klare Kante, während zur Strasse und gegen die kleinmasstäblichen Nachbarbauten mit einer gestaffelten Volumetrie reagiert wird. Dank dem knappen Fussabdruck ist der Aussenraum allseitig gut proportioniert und vermittelt den Eindruck vom Wohnen im Park.

Der Hauptzugang richtet sich gegen das Alterszentrum und zusätzlich wird ein gut positionierter Nebeneingang angeboten, der eine Erschliessung des Gebäudes mit Fahrzeugen ermöglicht. Der etwas beengt wirkende Eingang führt zu einer grosszügigen Halle, aus welcher gut auffindbar die Treppe und der Lift in die Wohngeschosse führen. Der Speisesaal ist nach Westen mit Blick auf den gemeinsamen Aussenraum orientiert und profitiert von einer überdeckten Terrasse. Für die zwei im EG angeordneten Wohnungen wird durch einen Höhenversatz ein privater Eingangsbereich geschaffen, was zudem den Vorteil hat, dass die Wohnungen im Hochparterre zu liegen kommen, betrieblich aber als aufwendig beurteilt wird. Die Erschliessungsbereiche auf den Geschossen sind zugleich attraktive Begegnungsorte. Sie sind kompakt aber gut proportioniert und durch die geschickt angeordnete Treppe wird eine Beziehung zwischen den Geschossen geschaffen. Durch ein Oberlicht kommt ausreichend Tageslicht in die Erschliessung, während über einen kleinen Aufenthaltsbereich zudem ein Ausblick auf den gemeinsamen Hofraum erreicht wird.

Auf jedem der vier Wohngeschosse werden sieben Wohnungen angeordnet, die sich alle leicht unterscheiden aber doch gemeinsame Qualitäten aufweisen. Sie sind alle zweiseitig orientiert und um eine eingezogene Loggia angeordnet. Um den kleinen Wohnungen mehr Grosszügigkeit zu verleihen, sind sie nicht in einzelne Räume unterteilt, sondern durch Raumteiler zoniert, damit der ganze Raum erlebbar bleibt. In den meisten der Wohnungen sind die beiden Haupträume sehr geschickt diagonal zueinander angeordnet und mit zusätzlichen Durchblicken versehen, so dass sie grösser erscheinen, als sie eigentlich sind. Durch die einfache aber präzise gewählte Materialisierung wird die räumliche Qualität der Wohnungen zusätzlich gestärkt.

Das Gebäude ist klar strukturiert und sauber durchkonstruiert. Struktur und Dimensionen sind für die gewählte Holzbauweise geeignet. Die Ausbildung des Erschliessungsbereiches in Massivbauweise scheint sinnvoll. Dach und Decke sind als Massivbalken und Platten vorgesehen, während Innen- und Aussenwände als beplankte Rahmenkonstruktion geplant sind.

Die äussere Erscheinung des Gebäudes ist stimmig aus der Konstruktion sowie den ortsbaulichen Gegebenheiten entwickelt. Dank den eingezogenen Loggien wirkt die Volumetrie ruhig, erhält jedoch durch die vertikale Gliederung, die gut proportionierten Öffnung und die lichte Farbigkeit auch eine gewisse Eleganz.

Die gute Setzung des Neubaus in Kombination mit dem kleinen Fussabdruck ermöglicht ein Wohnen im Park. Der neue Rundweg fügt sich in den Bestand, verknüpft die Nachbarschaft und erweitert die Gesamtanlage. Der neue Park bildet zusammen mit dem Bestand ein harmonisches Ganzes.

Insgesamt überzeugt das Projekt durch seine präzise ortsbauliche Setzung und das stimmungsvolle Ensemble, das zusammen mit den bestehenden Bauten gebildet wird. Auch die Wohnungen sind von hoher Qualität. Sie sind sorgfältig ausgebildet und wirken dank ihrem geschickten Layout sehr grosszügig. Mit dem kompakten Volumen, der klaren Struktur und der Holzbauweise kann eine sehr nachhaltige Lösung erreicht werden. Hingegen ist das Wohnungsangebot mit 30 Wohnungen knapp bemessen und in Kombination mit den relativ hohen Baukosten wird der Vorschlag als unwirtschaftlich beurteilt.