modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Einladungswettbewerb | 07/2021

Entwicklung St. Paulus-Quartier in Essen-Gerschede

Perspektive Wintergarten

Perspektive Wintergarten

Teilnahme

Architektengruppe Hofmann

Architektur

Erläuterungstext

Entwurfskonzept und Städtebau
Wohnlichkeit - Geborgenheit - Wärme
Gemeinschaft

„Wir arbeiten als ein großes Team!“ Mit diesem Ziel sollen alle Funktionsbereiche zu einer Einheit verschmelzen.
Symbol dieser Gemeinschaft ist das Forum als architektonisch umschlossener und geschützter Platz, auf den alle Bereiche ausgerichtet sind: Ein Wohnzimmer für Alle im Freien. Der Andachtsraum in der erhaltenen, ehemaligen Krypta funktioniert dabei als verbindendes Element zwischen neuem Gemeindezentrum Paulus und den Einrichtungen der Caritas Essen. Der Entwurf bietet weitere Chancen gemeinsamer Nutzung und sinnvolle Ergänzungen des gewünschten Raumprogramms - sobald dies gewünscht wird: eine zentrale Küche und Anlieferung im UG, eine gemeinsame Kantine für alle MitarbeiterInnen und gemeinsame Freizeitangebote. Identifikation mit einem unverwechselbaren und erinnerungswürdigen Ort Zum einen fühlt sich die Gemeinde St. Paulus auch nach der Profanisierung ihrem Kirchengebäude verbunden,
zum anderen findet sich das Prinzip der Caritas, die Pflege in gewohnter Umgebung anbieten zu können, auch im Erhalt des Kirchengebäudes, als den Stadtteil prägendes, städtebauliches Element wieder. Zusätzlich ist es energetisch die sinnvollste Lösung, den Bestand zu erhalten und weiterhin zu nutzen. Durch die Ergänzung mit dem Neubau wird der Bestand in neuem Zusammenhang zu Räumen mit eigener, besonderer Atmosphäre umgestaltet und ein Spannungsraum zwischen Alt und Neu erzeugt. Trotz direkter Verbindung des neuen mit dem alten Volumen bleiben beide Gebäudeteile ablesbar und der Bestand der Kirche klar erkennbar. Durch doppelt hohe Räume innerhalb der Kirche und Freistellen der Bestandsmauern in den Erschließungszonen und im zentralen Innenhof bleibt auch der ursprüngliche Raumeindruck erfahrbar.

Wirtschaftliche Konstruktion und Materialien
Der Neubau setzt sich nicht nur konzeptuell, sondern auch konstruktiv von dem Bestand der Kirche ab und bildet ein eigenes System. Dadurch muss die Kirche nicht zusätzlich von außen gedämmt werden und bauphysikalisch schwierige Punkte werden vermieden. Das Prinzip bei der Wahl der Oberflächen ist einerseits Wärme und Wohnlichkeit im Inneren sowie Robustheit und Betonung der skultpturalen Qualität an Fassaden andererseits - Nachhaltigkeit durch einfache Konstruktion und dauerhafte, anmutig alternde Materialien. Wir als Architekten sehen bei uns, wie bei der Caritas als sozialen Verband, eine erhöhte Verantwortung hinsichtlich Nachhaltigkeit und der Verwendung möglichst umweltverträglicher Materialien. So sind die Außenwände mit regionalen Baumaterialien massiv aus mit Mineralwolle gefüllten Ziegeln vorgesehen, die dann im Inneren und an der Fassade direkt die fertige Oberfläche erhalten können. Die inneren Verkleidungen und Ausbauten sollten aus rasch nachwachsendem Fichtenholz bestehen. Die Fassade des Neubaus wird weiß verklinkert, was eine äußerst langlebige Oberfläche überzeugt. Zudem wird durch einen weißen strukturierten Klinker das Volumen des Neubaus als „neue Skulptur“ hervorgehoben. Durch den Wechsel von horizontalen zu vertikalen Fugen wird der Baukörper zusätzlich in Sockel und Obergeschosse strukturiert, was ebenso die Funktionen der Baukörper abbildet.

Funktionsbereiche
Die Ein- und Zweiraumappartements des betreuten Wohnens liegen in den Obergeschossen des Neubaus, der sich mit einer kommunikativen Erschließungszone um den neuen Innenhof gruppiert und sich in das ehemalige Kirchenvolumen einfügt. Dadurch wird ein Raum im Inneren der Kirche erzeugt, der durch eine Verglasung eines Teils des Kirchendaches zu einem geschützten „Wintergarten“ im 2. und 3. Obergeschoss wird. Das erste Obergeschoss hat zudem Zugang zu einer Gemeinschaftsterrasse auf dem Dach des südlichen Anbaus. So erhält jedes Wohn- und Obergeschoss einen eigenen gemeinschaftlichen Außen- oder Grünraum zusätzlich zu den privaten kleineren Außenräumen der jeweiligen Wohnungen. Das stationäre Hospiz orientiert sich mit dem Herzstück, den Gästezimmern in Richtung Grün und Ausblick auf die Landschaft sowie auf den denkmalgeschützten Bauernhof. Mit einem separaten Außenraum für jedes Zimmer
lässt sich hier die Abgeschiedenheit und die Ruhe der Natur erleben. Die Verwendung von Teilen der Bleiverglasung aus der Kirche soll in den Zimmern für eine besondere Atmosphäre sorgen. Über den zentralen Erschließungsraum mit Gemeinschaftsbereichen und Pflegeeinrichtungen kann die Gesellschaft gesucht und gefunden werden. Der Wohnbereich teilt sich in ein Gartenzimmer zum Ausruhen, zum Gespräch und zum Lesen sowie ein Esszimmer mit Küche und Zugang zum Innenhof.
Die Tagespflege als die Funktion, die am meisten frequentiert sein wird und dadurch enger mit dem Außen- und Stadtraum verbunden sein sollte, ist an zentraler Stelle im Hauptraum der ehemaligen Kirche untergebracht und über den gewohnten Haupteingang erschlossen. Dadurch ist die Tagespflege optimal mit dem Stadtraum, der
gewohnten Umgebung und den Menschen vor Ort verbunden.

Das ambulante Pflegezentrum fügt sich in den Raum des ehemaligen Chores ein und verfügt so über eine besondere Atmosphäre für die MitarbeiterInnen einerseits und erzeugt andererseits einen angemessenen Rahmen für Beratungsgespräche mit Angehörigen und Gästen. Die ambulanten Dienste der Palliativversorgung und des Hospizdienstes findet im hinteren Teil des Gebäudes Platz und ist über den Personaleingang der Askaristraße inkl. der Stellplätze erschlossen und direkt versorgt. Am Drehpunkt zwischen neuem und alten Baukörper in Richtung Innenhof und an vorderster Stelle des neuen Quartiers liegt das zentrale Organisationsbüro. Es ist einfach zu finden und hat Blick auf alle Zugänge. An dieser Stelle wäre im Sinne der Raumkonzeption auch ein zusätzlicher Pförtner denkbar.
Cover

Cover

Perspektive Vorplatz

Perspektive Vorplatz

Lageplan

Lageplan

Diagramm Konzept

Diagramm Konzept

Diagramm Konzept 2

Diagramm Konzept 2

Perspektive Forum

Perspektive Forum

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss 1. Obergeschoss

Grundriss 1. Obergeschoss

Grundriss 2. Obergeschoss

Grundriss 2. Obergeschoss

Grundriss 3. Obergeschoss

Grundriss 3. Obergeschoss

Schnitt Quer

Schnitt Quer

Schnitt Längs

Schnitt Längs

Perspektive Wintergarten

Perspektive Wintergarten

Ansicht Süd

Ansicht Süd

Ansicht West

Ansicht West

Ansicht Ost

Ansicht Ost

Ansicht Nord

Ansicht Nord