IBA Hamburg Architektenpool für Baugemeinschaftsprojekte in Hamburg-Wilhelmsburg

Unser Baugruppenhaus soll ein offener Rahmen sein, der Dinge ermöglicht, aber nicht neutral ist. Es soll unterschiedliche Raumangebote bieten und Beziehungen herstellen, innerhalb des Hauses und nach Außen. Es soll ein Anfangspunkt sein und kein Endpunkt. 

Eine fiktive Baugruppe

Unsere Baugruppe besteht aus großen Familien, wobei damit mehr als nur Vater – Mutter – Kind gemeint ist, denn unser Verhältnis zueinander ist heute wesentlich komplexer und vielfältiger. Große bezahlbare Wohnungen haben Seltenheitswert und Menschen, die nicht im klassischen Familienverbund leben, haben Schwierigkeiten, Wohnungen zu finden.

Modulare Wohntypologie

Wir schlagen ein modulares Konzept vor, das großen Gemeinschaften ein diversifiziertes Angebot machen kann. Die Geschosse sind nicht nach Wohneinheiten, sondern nach Nutzungen aufgeteilt. Jedes Level macht dabei ein spezifisches räumliches Angebot, von dem jede Wohnung profitieren kann. So entsteht eine demokratische und kommunikative Struktur, die uns Wahlmöglichkeiten gibt, Beziehungen herstellt und Gemeinschaft ermöglicht, ohne sie zu erzwingen. Der Grad der Privatheit nimmt nach oben hin zu, auf dem eher öffentlichen Sockel ruhen intime Nester. Denn wir brauchen beides: Das zu teilende und den Rückzugsort, beides in vielfältigen Beziehungen, die wir selbst wählen.

Jede Gemeinschaft kann sich ihre Wohnung konfigurieren, indem sie die Zimmeranzahl selbst bestimmt bzw. im Laufe der Zeit an ihre Bedürfnisse anpasst. So bieten diese Wohnungen auch Platz für diejenigen, die sich verändern wollen: Neu gegründete Patchwork-Familien, neue Arbeitssituationen oder wenn die Kinder ausziehen. Architektur muss zulassen, dass sich die Form unseres Lebens ändern kann. Sie sollte uns sogar dazu anregen, ermutigen und uns dabei unterstützen.