Nichtoffener Wettbewerb | 04/2022
6-Seen-Wedau – Quartier am Wasserturm in Duisburg, Los 1 und 2
©freshimages
Quartier am Wasserturm
2. Preis
Preisgeld: 20.000 EUR
Reichel Schlaier Architekten GmbH
Architektur
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Verfasser:
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Mitarbeitende:
José Antonio Candel Talavera, Janosch Welzien, Antje Brenner, Tillman Pospischil
Erläuterungstext
Zwischen Urbanität und Natur
Das neue Quartier „Am Wasserturm“ ist durch seine Lage im städtebaulichen Rahmenplan 6-Seen-Wedau insofern besonders, als dass es sich in einem Spannungsfeld zwischen Urbanität und Natur befindet. Die Herausforderung liegt darin, ein in sich stimmiges, identitätsstiftendes Quartier „Am Wasserturm“ zu schaffen und dabei gleichzeitig eine Verbindung zwischen den unterschiedlichen angrenzenden Gebieten herzustellen.
In Nord-Süd-Richtung soll der Entwurf daher sowohl durch seine Baumasse als auch durch seine Freiraumstruktur zwischen dem großformatigen Nahversorgungszentrum mit Platz im Norden und der kleinteiligen „neuen Gartenstadt“ im Süden vermitteln. Die durch den B-Plan vorgegebenen Baulinien werden eingehalten, die möglichen Baugrenzen aber so vereinfacht, dass auf Gebäudeteile über Eck verzichtet wird. Hierdurch entsteht eine klare straßenseitige Erschließung, sowie eine, für Gebäude mit überwiegender Wohnnutzung wichtige, gleichmäßige Belichtung.
In Ost-West-Richtung gibt es ein Wegenetz zwischen dem direkt angrenzenden Wasserturmpark im Osten und den zur gemeinschaftlichen Nutzung geplanten Gartenflächen im Westen. Entlang des Wasserturmparks ist eine offene Bauweise vorgesehen, wodurch großzügige Freiflächen mit hoher Aufenthaltsqualität zwischen den viereinhalbgeschossigen Punkthäusern entstehen. Diese setzen sich auf der Westseite in Form von Durchgängen, transparenter Erschließung und Blickbezügen in der ansonsten zeilenförmigen, zweieinhalbgeschossigen Gebäudestruktur fort. Außer der Straße und den Hauptwegen sind alle Flächen als wassergebunden und begrünt geplant.
Auch die Dachebene trägt dem Freiraumbezug zwischen Wasserturmpark und Gartenflächen in Form von gleichgerichteten Einschnitten und großzügigen Dachterrassen Rechnung.
Beurteilung durch das Preisgericht
Der Entwurf zeigt eine angemessene Gliederung und Differenzierung in sechs Punkthäusern entlang des Parks sowie eine aufgelöste Riegelbebauung im rückwärtigen Bereich. Die Vernetzung zwischen Park und Quartier erfolgt über ausreichend dimensionierte Freiräume und Wege. Die Ausbildung eines Platzes im Norden, der von Norden und Osten gefasst wird, schafft einen guten Begegnungsraum im Quartier.
Die Bauweise als zweischaliger Stahlbetonmassivbau mit vorgesetzter Recycling Klinkerfassade stellt eine Besonderheit dar, die positiv gewürdigt wird. Die Materialwahl ermöglicht eine nachhaltige Fassadengestaltung und schafft ein einheitliches Fassadenbild im gesamten Quartier, das dem Ort angemessen ist. Gleichzeitig wird die Umsetzbarkeit der Fassade in Verbindung mit den Ansprüchen an eine energetische Bauweise kritisch diskutiert.
Insgesamt stellt die Arbeit weitgehend einen sehr guten Beitrag für die Entwicklung des Quartiers dar.
©Reichel Schlaier Architekten
Konzeptskizzen
©Reichel Schlaier Architekten
städtebauliches Konzept
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Grundrisse EG
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Schnitt
©Reichel Schlaier Architekten
Ansicht Parkstraße C
©Reichel Schlaier Architekten
Fassadenschnitt