Gemischt genutztes Gebäude in Holzbauweise in Innsbruck (AT)

Das Projekt setzt vier Baukörper auf eine ebene Tiefgarage. Die Baukörper haben im Grundriss eine vergleichbare Größe, sind aber in der Höhenentwicklung differenziert. Durch die unterschiedliche Verdrehung der Volumina entsteht eine lockere Setzung des Ensembles, welche die heterogene Ausrichtung der nachbarschaftlichen Bebauung widerspiegelt, eine abwechselnde Folge von Außenräumen schafft so interessante Blickbeziehungen. Allerdings bleibt die Identität der Zwischenräume ambivalent, ungeklärt und wiederholend und damit von beschränkter Aufenthaltsqualität. Die fast vollständig umlaufende Balkonzone, welche in Modell und Visualisierung undokumentiert bleibt, schwächt weiterhin die Qualität dieser Zwischenräume. Städtebaulich positiv beurteilt wird die räumliche Durchwegung in Ost-West-Richtung sowie der topografisch differenzierte Zugang von der Höhenstrasse. Der gewerbliche Teil ist flexibel nutzbar im Eingangsbereich des Ensembles im Südosten situiert; auch hier bleibt das Potential dieser besonderen, öffentlichen Nutzung in Platzierung und außenräumlicher Definition unentwickelt. Kindergarten/-krippe liegen von der Straße zurück, aber ihr Außenbereich ist ungünstig nordseitig gegen den Hang situiert. Die wiederholte Öffnung der Tiefgarage zum Eintritt von Tageslicht und zur Schaffung von Sichtbeziehung zwischen Raumzonen wird als wertvolle Qualität der teilweise öffentlich genutzten Garage gewertet. Pro Geschoß gruppieren sich die Wohnungen um einen zentralen Erschließungskern, um welchen sich ein Ring mit Nassräume legt. Die sich wiederholende Orientierung von ganzen Wohnungen, Wohnräumen und Außenräumen nach Norden wird kritisch gesehen. Die teilweise nicht-orthogonale Figur der Wohnungen wird hinsichtlich Nutzbarkeit und Wirtschaftlichkeit kontrovers diskutiert. Das konstruktive Prinzip einer tragenden Fassade ist für den Holzbau angedacht, aber könnte vollständiger und regelgerechter durchgearbeitet werden. Die energetische Bewertung wird relativ zu den konkurrierenden Projekten als schlechter bewertet.