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Bauträgerwettbewerb | 11/2023

1. Wiener WohnBAUMprogramm - 23., Reklewskigasse

Lageplan

Lageplan

Zur Überarbeitung aufgefordert / 1. Stufe

DORNER \ MATT ARCHITEKTEN

Architektur

Lindle+Bukor / atelier für landschaft / studio for landscape

Landschaftsarchitektur

realitylab

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Ökonomie
Das Projekt umfasst insgesamt 122 geförderte Wohnungen, davon 122 SMART-Wohnungen und 5 Geschäftslokale mit einer Nutzfläche von insgesamt 8.695 m2. Die angestrebten Gesamtbaukosten liegen bei € 3.999,- /m2 förderb. Nfl. im oberen Bereich des Bewerberfeldes. Die Vorgaben der SMART-Wohnungen werden der Anzahl nach übererfüllt, da alle Wohnungen mit SMART-Konditionen angeboten werden. Die Nutzerkonditionen sind mit einem Eigenmittelanteil in der Höhe von € 60,- /m2 WNFl. und einer monatlichen Belastung von € 8,29 /m2 WNFl. die günstigsten des Bewerberfeldes. Über den Bezugszeitpunkt hinausgehende Stundungsangebote bis 5 Jahre sind vorgesehen.
Die geplante Finanzierungsstruktur sieht Fremdmittelfinanzierung (3,0 bis 5,0 %) und Eigenmittelfinanzierung (2,0 bis 3,5 %) vor.
Die Kaufoption wird infolge der Konditionen generell ausgeschlossen.

Soziale Nachhaltigkeit
Das Projekt weist in der Sozialen Nachhaltigkeit alle Qualitäten (Gemeinschaftsflächen in den Innen- und Außenbereichen, Besiedlungsbegleitung usw.) auf, die mittlerweile in diesem Bereich als Standard zu betrachten sind. Für den Garçonnierenverbund des FSW sind die benötigten Räumlichkeiten vorgesehen. Die Besiedlungsbegleitung setzt sich zum Ziel, Bewohner*innen zu Multiplikator*innen für nachhaltiges Wohnen, Klimaschutz, sorgsamen Umgang mit Ressourcen, Mehrung der Lebensqualität und Förderung von nachbarschaftlicher Solidarität zu machen. Es sollen Workshops zu verschiedenen Themen veranstaltet werden, u.a. in Kooperation mit „Der Umweltberatung“. Damit soll dem Thema Kreislaufwirtschaft Rechnung getragen werden. Von Anfang an wird dem Aufbau von Kooperationsstrukturen mit der – bekanntermaßen sozial sehr engagierten – Hausverwaltung besonderes Augenmerk geschenkt werden, da eine gelungene Kooperation zwischen Bewohnerschaft und Hausverwaltung die Voraussetzung für die Nachhaltigkeit sozialer Gemeinschaftsaktivitäten ist. Ein „Blumencafé“ und ein „Fahrradcafé“ sollen an Schnittstellen zum öffentlichen Raum positioniert werden und dort zu sozialer Dichte beitragen.

Architektur
Im südlichen Teil des Projektgebietes wird das städtebauliche Leitbild weitgehend übernommen, im nördlichen Teil wird der Bebauungsplan behutsam adaptiert. Sowohl im Bereich des Vorplatzes des Friedhofs an der Reklewskigasse als auch der Carlbergergasse werden Bezugspunkte für die Nachbarschaft angeboten. Im Süden sind dies ein Fahrradcafé und die Aufenthaltsräume der betreuten Garconnierenwohnungen, im Norden ein Blumencafé und Räume fürs Arbeiten und Wohnen. Das Konzept dieser Platzsequenzen als Kristallisationspunkte wird ins Quartiersinnere weitergeführt und durch die Nutzungsüberlagerung von Zugängen und Gemeinschafts- und Fahrradräumen gestärkt. Die Gebäudestruktur ist trotz der typologischen Vielfalt an Wohnungen sehr einfach gehalten. Zwei zueinander versetzte Trakte mit unterschiedlicher Trakttiefe umschließen in den beiden ersten Geschoßen jedes Gebäudes eine zentrale aufgeweitete Mitte, die als kommunikativer Zwischenraum ausformuliert wird. Ab dem zweiten Obergeschoß wird je nach typologischer Ausformulierung eine der beiden Gebäudehüften zu einer Reihenhausbebauung oder zu einem übereinanderliegenden Laubengang (Bassenapfad). Auf den Flachdächern der niedrigen Gebäudeteile befinden sich Gemeinschaftsgärten, die ein sinnvolles Komplementärangebot zum naturbelassenen Garten auf ebener Erde bieten. Das Projekt besticht durch seine gestalterische Einfachheit, die dennoch sowohl durch nachvollziehbare städtebauliche Zonierung wie durch architektonische Detaillierung Räume unterschiedlicher Atmosphären und Wohnungen verschiedenster Typologien generiert, was von Seiten der Jury sehr gewürdigt wird.

Ökologie
Das Freiraumkonzept zeigt eine mäandrierende Wegeführung zur Erschließung der einzelnen Höfe. Die Planung zeigt im Erdgeschoß eine reduzierte Gestaltung mit hohem Anteil an Wegeführung. In den erläuternden Fotos wird eine naturnahe Gestaltung nahegelegt. Im zweiten Obergeschoß werden Gemeinschaftsgärten umgesetzt. Die Gestaltung ist reduziert und zimmerartig mit geringem Grünanteil. Das Projekt ist im Bereich des Freiraumes noch wenig ausdifferenziert.

Das Projekt besticht durch eine einfache, durchgängige Holzbaulösung in einem modularen Rastersystem von 2,8 m mit einem hohen Vorfertigungsgrad. Das modulare System ermöglicht eine größtmögliche Flexibilität der Anpassung an möglichen neuen Bedürfnissen und damit eine hohe Nutzungsflexibilität. Der Einsatz von Massivholzbau aus vorgefertigten Holzdübeldecken und tragenden Holzdübelwänden stellt einen innovativen und sehr positiven Beitrag dar, eine weitgehende Chemiefreiheit der konstruktiven Holzwerkstoffe durch die Reduktion der Verleimung zu erreichen. Der Einsatz von Zellulosedämmung und Lehmbauplatten sowie unbehandelte Holzoberflächen in unterschiedlichen Holzmaterialien runden diese innovative und ökologische Herangehensweise zusätzlich ab. Positiv ist der Einsatz einer tragenden Außenhülle in modularer Holzrahmenbauweise mit maximaler Vorfertigung der Holzfassaden und Fenstereinbau im Werk. Die Konstruktionsansätze, Balkone und Loggien in Massivholz auszubilden, runden die durchgängige Holzbaulösung ab. Das Energiekonzept mit Sole-/Wasserwärmepumpen mit einer Heizung und Temperierung über den Fußboden ist positiv zu bewerten und stellt eine solide Energieversorgung dar. Die bilanzielle Abdeckung des Strombedarfs für Wärmepumpen und Allgemeinbereiche über eine PV-Anlage ist ebenso positiv zu bewerten.
Modellfoto

Modellfoto

Modellfoto

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Pictos

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