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Award / Auszeichnung | 11/2017

Heinze ArchitektenAWARD 2017

Konzerthaus

DE-93476 Blaibach, Kirchgasse 7

Sieger Kategorie „Kultur-, Veranstaltungs- und Sportbauten“ + Gesamtsieger

PETER HAIMERL . ARCHITEKTUR

Architektur

Planungsteam Schmid GmbH

Lichtplanung, Bauingenieurwesen, TGA-Fachplanung

Müller-BBM Building Solutions GmbH

Akustikplanung

a.k.a.ingenieure

Tragwerksplanung

Cirtec Michael Hopf

TGA-Fachplanung

Fleischmann & Zankl

Bauunternehmen

Gfölllner Fahrzeugbau und Containertechnik GmbH

Bauunternehmen

Euroboden GmbH

Bauherren, Projektentwicklung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Kultur-, Veranstaltungsgebäude

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2013
    Fertigstellung: 09/2014

Projektbeschreibung

Das Konzerthaus ist das Herzstück der städtebaulichen Maßnahme, mit der der Ortskern von Blaibach revitalisiert wird. Es befindet sich neben dem neuen Bürgerhaus und komplettiert mit der Anlage eines neuen Dorfplatzes das mit Mitteln der Städtebauförderung realisierte Bauvorhaben.
Das Konzerthaus ist ein Solitär aus Beton, der sich mit seiner Neigung über die Hangkante im Ortszentrum an der Topografie orientiert und mit seiner Granitfassade an die Steinhauertradition Blaibachs anknüpft.
Der monolithische, gekippte Baukörper öffnet sich für die Konzertbesucher auf dem neuen Dorfplatz und führt von dort diese über eine Treppe hinab in das unter der Erdoberfläche liegende Foyer. Dieses erschließt nicht nur die Funktionsräume wie die Garderobe, die Sanitärräume sowie den Barbereich, sondern führt auch spannungsreich um den Zuschauerraum herum ins Innere des Konzertsaales.
Dieser entfaltet seine Akustik innerhalb des leicht wirkenden Betonkörpers, dessen präzise Lichtschlitze den Raum beleuchten. Der Baukörper des Konzertsaales ist in Ortbeton gefertigt, dessen diffizile Form nur mittels einer äußert aufwändig konstruierten Schalung realisiert werden konnte.
Die dominanten gekippten Oberflächen des Konzertsaales sind allein akustischen Vorgaben geschuldet und beinhalten hinter ihren Schlitzen neben LED-Leuchten auch Bassabsorber, die eine optimale Akustik bieten. Der Beton im Inneren des Konzertsaals ist unbehandelt. Seine lebendigen Oberflächen dienen dazu, die mittelhohen Töne zu absorbieren.
Die Schräge des Baukörpers - bedingt durch die Steigung des Hanges - trägt die Zuschauertribüne, deren transparent wirkenden Stühle über Lichtschlitzen zu schweben scheinen.
Die Stühle sind auf Eisenschwertern aus Stahl, auch unter den Stufengängen sind Absorber eingebaut. Die Bühne des nicht als Multifunktionsraum, sondern allein als Konzertsaal konzipierten Gebäudes ist mit moderner LED Bühnentechnologie ausgestattet.

Beurteilung durch das Preisgericht

Durch die sinkende Einwohnerrate und Besucherzahl in dem an der Grenze zu Tschechien liegenden Dorf Blaibach sind viele Gebäude vom Leerstand geprägt. Der Bau des neuen Konzerthauses schafft einen bedeutungsvollen Beitrag zur Revitalisierung und Integration dieser ländlich geprägten Region und ihrer Bewohner. Als besonders gelungen wird die Eingliederung des Projektes in die bestehende Umgebung des Steinhauerdorfes gesehen, durch welche dörfliche Bodenständigkeit neu interpretiert wird. Durch die Orientierung an der Geländetopografie wirkt der monolithische Baukörper, dessen Granitfassade aus dem Bayerischen Wald stammt, nicht aufdringlich und schafft zugleich die Ausgangslage für die Schrägstellung des Konzertsaales. Das Interieur besticht durch seine skulptural, überlappenden Betonelemente deren Oberfläche und eingebaute High-Tech Bassabsorber für eine ausbalancierte Akustik sorgen. In diesem Projekt kumulieren Tradition und eine moderne Bauweise zu einem überzeugenden Ensemble mit kulturellem Feingefühl.