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Award / Auszeichnung | 05/2018

BDA-Preis "eins zu eins" - Ausgezeichnete Bauten in Thüringen 2018

Eckermannhöfe, Weimar

DE-99423 Weimar, Rudolf-Breitscheid-Straße 12

Preis

motorplan Architekten BDA

Architektur

Gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft Weimar e.G.

Bauherren

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2015
    Fertigstellung: 11/2017

Projektbeschreibung

Die Umgebung der neuen Wohnbebauung ist sehr heterogen; weniger hinsichtlich der Erbauungszeit als bezüglich der Bautypologien am Übergang zwischen geschlossenem Blockrand und offener Villenstruktur. Die Grundidee des Entwurfes besteht darin, diese unterschiedlichen Themen aufzugreifen und in einer neuen, eigenständigen Bauform zusammen zu führen. Diese knüpft nicht nur an die Umgebung, sondern auch an Weimarer Archetypen wie Goethes Gartenhaus oder den Klassizismus Coudrays an.

Zur Breitscheidstraße zeigt das Gebäude das Bild dreier Stadtvillen, von denen die nördlichste als langgestreckter Körper den Blockrand zur Eckermannstraße schließt. Aufgrund der hohen Lärmbelastung der Breitscheidstraße werden die Baukörper durch niedrige Zwischenbauten verbunden. So entstehen neben einem schallgeschützten Innenhof attraktive Dachterrassen und Wohnräume mit zweiseitiger Belichtung. Das Bild der Breitscheidstraße ist geprägt von wechselnden Dachformen und Neigungen. Am prägendsten sind hier das klassizistisch anmutende flache Walmdach und das steile Mansarddach. Als asymmetrischer Pyramidenstumpf in einer Form vereint, entsteht eine gänzlich neue und eigene Form mit historischen Bezügen die, gegeneinander verdreht, zur lebendigen Dachlandschaft der Breitscheidstraße beiträgt.

In ihrer Strenge und Einfachheit reflektiert die Fassade den für Weimar prägenden Klassizismus. Die aufwendige Gestaltung der Gewände in der Gründerzeit findet ihren - stark reduzierten - Widerhall in den einseitig abgeschrägten und frei angeordneten Fensterleibungen. So werden unterschiedliche Fensterformate bei einheitlicher Optik möglich und die Fassade erhält ein subtiles spielerisches Element. Die Putzfassade reflektiert das typische Material der Umgebung. Im Sockel wird der raue und dunkle Putz des nahen Atelierhauses zitiert. Der helle Glattputz der Obergeschosse ermöglicht Schattenspiele der Bäume auf der Fassade und sucht bewusst die Nähe zur klassischen Moderne. Entsprechend den prägenden Schieferschindeln erhalten auch die Neubauten Dachschindeln - allerdings aus hellem Faserzement, um die zeitgemäße Optik eines skulpturalen Baukörpers zu erhalten.

Das Motiv der Stadtvillen mit zwischengelagerten Baukörpern ermöglicht trotz großer Bautiefe attraktive und gut belichtete Grundrisse. Die Unterschiedlichkeit der beiden Seiten, der stark befahrene und verschattete Stadtring gegenüber einem ruhigen, sonnigen Hof prägt die Grundrissgestaltung: straßenseitig liegen Treppenräume, Küchen und Bäder, hofseitig die Wohn- und Schlafräume.