Neubau Wohnbebauung Gartenstraße 84 - 96 in Fellbach

Der Entwurfsverfasser schlägt sieben stark differenzierte Baukörper vor, die durch ihre Setzung drei Höfe bilden. Den Höfen sind gemeinschaftliche Funktionen zugewiesen, ergänzt durch einen Gemeinschaftsraum im mittleren Hof. Die gut nutzbare Hoffläche wird durch eine Plateaubildung leicht vom Straßenraum im Norden abgegrenzt. Es werden sowohl Vorteile nach innen als auch Nachteile für den Straßenraum kontrovers diskutiert. Die Gebäudeerschließung lässt sowohl eine gute Anbindung an die Höfe als auch zum Straßenniveau erkennen. Insgesamt erscheint der Umgang mit der Topografie plausibel. Die Grundrisse sind überzeugend gelöst und lassen qualitätvolle Außenbezüge erwarten. Die Mischung der unterschiedlichen Wohnungstypen entspricht dem Wunsch des Auslobers.

Durch die kleinteilige Gliederung der Baukörper ergibt sich eine Vielzahl an Freiflächen auch in den oberen Geschossen, die eher in einer dichteren Bebauung zu erwarten wären. Allerdings erscheint das Angebot an Gemeinschaftsflächen fast zu groß. Eine stärkere Akzentuierung wäre hier wünschenswert.

Der siebte Baukörper bildet einen Hochpunkt und schließt an den Bestandsbau an. Diese Geste ist zwar als Antwort auf die gegenüberliegende Bebauung zu sehen, erscheint aber in Anbetracht der umliegenden Wohnbebauung fragwürdig. Der Anschluss an das Bestandsgebäude wird in der vorgeschlagenen Form kritisch gesehen, da hierin kein architektonischer Mehrwert erkannt wird.

Insgesamt sticht die Arbeit durch ihren Ideenreichtum an Gemeinschaftsangeboten hervor, die sehr wohl der Idee des genossenschaftlichen Wohnungsbaus Rechnung tragen. Die daraus resultierende Zergliederung der Baukörper lässt jedoch eine wünschenswerte Ruhe und Klarheit vermissen.