Verhandlungsverfahren | 07/2018
Mhk, Rosenhang und G-M-Treppe, Sicherung und Instandsetzung
Ausstellungsplan Bundesgartenschau
Zuschlag
RB+P Landschaftsarchitektur Bauermann Otto Ludwigs
Landschaftsarchitektur
Erläuterungstext
LOMA architecture. Landscape. Urbanism, Leistungsphasen 2-5; Riehl Bauermann Landschaftsarchitekten, Leistungsphasen 6-8.
Rosenhang und Gustav-Mahler-Treppe
Die Hangkante entlang der „Schönen Aussicht“ definiert den markanten Höhensprung von der Ebene der Kasseler Innenstadt in die Karlsaue. Sie gilt als eine Schlüsselstelle in der Historie der Kasseler Stadtentwicklung in Richtung Süden und stellt einen wichtigen Verknüpfungspunkt zwischen der Stadt und der Karlsaue dar. Die Planung Hermann Matterns zur Bundesgartenschau 1955 stellt einen wesentlichen Beitrag zum Wiederaufbau der Innenstadt dar.
Der Entwurf von Hermann Mattern sah eine Terrassierung des Hanges mit Stützmauern und Wegen vor. Die städtebauliche Verknüpfung der Hangkante in Ost- West Richtung war ein wichtiges entwurfliches Ziel, dies soll durch die Wiedereröffnung und der neuerlichen Verknüpfung von der Gustav-Mahler-Treppe mit dem Rosenhang erreicht werden. Das Ehrenmahl wurde an seinen Plateaus mit Wegen im Rosenhang vernetzt. Die Treppenanlagen Matterns folgen dem Prinzip einer einheitlichen, diagonalen Süd-West Ausrichtung zur Aue, weite Blickbeziehungen in den Landschaftspark werden ermöglicht. Die Mauern wurden als Trockenmauern, mit starker Dossierung, gegen den Hang gelehnt und mit diesem verzahnt. Als Material wurde Trümmerschutt für die Fundamente und Hinterfüllungen, sowie zugerichtete Trümmersteine für die Mauern verwendet. Heute weist nur noch der Kernbereich des Rosenhangs die ursprüngliche Planung Matterns auf. Die Randbereiche unterlagen zum Teil mehrfachen Veränderungen und wurden im epigonalen Stil unterschiedlich stark überformt. Bei den Instandsetzungs- und Sanierungsmaßnahmen muss daher vor allem im Kernbereich auf den Erhalt der originalen Mattern-Strukturen große Sorgfalt gelegt werden.
Die Gustav-Mahler-Treppe wurde 1963 von dem Landschaftsarchitekten Hans-Herbert Westphal als Hauptverbindung zwischen der Stadt Kassel als Verlängerung der Treppenstraße und der Karlsaue entworfen. Die Planungen von Mattern zur Bundesgartenschau 1955 wurden an dieser Stelle von der neuen Treppenanlage überschrieben. Die Treppenanlage besteht aus einem großen Platz und drei kleinen Plätzen als Podeste mit Aufenthaltscharakter, welche als „Gelenke“ an den Richtungswechseln der Treppenanlage fungieren. Diese indirekte, landschaftliche Führung bietet die Möglichkeit von reizvollen Blickbeziehungen in die Karlsaue. Im Zuge der Sanierung soll die Gustav-Mahler-Treppe als Denkmal des Brutalismus („Béton-brut Treppe“) lesbar bleiben, Hinzufügungen aus späteren Jahrzehnten, wie Handläufe und Lampen werden entfernt. Ein neuer Handlauf wird entlang der südwestlichen Treppenseite zum Rosenhang geplant. Dieser soll, wie auch die neue Beleuchtung, nicht in das Denkmal des Treppenkörpers integriert, sondern seitlich abgerückt werden. Die bestehende Treppenwange und der neue Handlauf werden so räumlich in einer Linie zusammengefasst und ein begleitendes Licht in LED-Technik wird mit dem Handlauf integrativ entwickelt.
Der neue Mäanderweg östlich der Gustav-Mahler-Treppe soll künftig einen stufenfreien Abgang von der Ebene der Oberstadt (Friedrichsplatz) in die Karlsaue ermöglichen. Bedingt durch den Bau der documenta-Halle ist ein Zugang ohne Treppenanlage nur über die Schleppstufenanlage unter dem Flugdach der Halle möglich. Der neue Mäanderweg hat das Ziel die städtebaulich wichtigen Zugänge zur Orangerie und Richtung Drahtbrücke zu verbinden. Die historische Trasse der ehemaligen Wegeverbindung Westphals wird wieder aufgenommen und mit einer mäandrierenden Wegeschlaufe Richtung Orangerie verbunden. Der Anschluss an den Friedrichsplatz erfolgt seitlich am Entrée der documenta-Halle.
Rosenhang und Gustav-Mahler-Treppe
Die Hangkante entlang der „Schönen Aussicht“ definiert den markanten Höhensprung von der Ebene der Kasseler Innenstadt in die Karlsaue. Sie gilt als eine Schlüsselstelle in der Historie der Kasseler Stadtentwicklung in Richtung Süden und stellt einen wichtigen Verknüpfungspunkt zwischen der Stadt und der Karlsaue dar. Die Planung Hermann Matterns zur Bundesgartenschau 1955 stellt einen wesentlichen Beitrag zum Wiederaufbau der Innenstadt dar.
Der Entwurf von Hermann Mattern sah eine Terrassierung des Hanges mit Stützmauern und Wegen vor. Die städtebauliche Verknüpfung der Hangkante in Ost- West Richtung war ein wichtiges entwurfliches Ziel, dies soll durch die Wiedereröffnung und der neuerlichen Verknüpfung von der Gustav-Mahler-Treppe mit dem Rosenhang erreicht werden. Das Ehrenmahl wurde an seinen Plateaus mit Wegen im Rosenhang vernetzt. Die Treppenanlagen Matterns folgen dem Prinzip einer einheitlichen, diagonalen Süd-West Ausrichtung zur Aue, weite Blickbeziehungen in den Landschaftspark werden ermöglicht. Die Mauern wurden als Trockenmauern, mit starker Dossierung, gegen den Hang gelehnt und mit diesem verzahnt. Als Material wurde Trümmerschutt für die Fundamente und Hinterfüllungen, sowie zugerichtete Trümmersteine für die Mauern verwendet. Heute weist nur noch der Kernbereich des Rosenhangs die ursprüngliche Planung Matterns auf. Die Randbereiche unterlagen zum Teil mehrfachen Veränderungen und wurden im epigonalen Stil unterschiedlich stark überformt. Bei den Instandsetzungs- und Sanierungsmaßnahmen muss daher vor allem im Kernbereich auf den Erhalt der originalen Mattern-Strukturen große Sorgfalt gelegt werden.
Die Gustav-Mahler-Treppe wurde 1963 von dem Landschaftsarchitekten Hans-Herbert Westphal als Hauptverbindung zwischen der Stadt Kassel als Verlängerung der Treppenstraße und der Karlsaue entworfen. Die Planungen von Mattern zur Bundesgartenschau 1955 wurden an dieser Stelle von der neuen Treppenanlage überschrieben. Die Treppenanlage besteht aus einem großen Platz und drei kleinen Plätzen als Podeste mit Aufenthaltscharakter, welche als „Gelenke“ an den Richtungswechseln der Treppenanlage fungieren. Diese indirekte, landschaftliche Führung bietet die Möglichkeit von reizvollen Blickbeziehungen in die Karlsaue. Im Zuge der Sanierung soll die Gustav-Mahler-Treppe als Denkmal des Brutalismus („Béton-brut Treppe“) lesbar bleiben, Hinzufügungen aus späteren Jahrzehnten, wie Handläufe und Lampen werden entfernt. Ein neuer Handlauf wird entlang der südwestlichen Treppenseite zum Rosenhang geplant. Dieser soll, wie auch die neue Beleuchtung, nicht in das Denkmal des Treppenkörpers integriert, sondern seitlich abgerückt werden. Die bestehende Treppenwange und der neue Handlauf werden so räumlich in einer Linie zusammengefasst und ein begleitendes Licht in LED-Technik wird mit dem Handlauf integrativ entwickelt.
Der neue Mäanderweg östlich der Gustav-Mahler-Treppe soll künftig einen stufenfreien Abgang von der Ebene der Oberstadt (Friedrichsplatz) in die Karlsaue ermöglichen. Bedingt durch den Bau der documenta-Halle ist ein Zugang ohne Treppenanlage nur über die Schleppstufenanlage unter dem Flugdach der Halle möglich. Der neue Mäanderweg hat das Ziel die städtebaulich wichtigen Zugänge zur Orangerie und Richtung Drahtbrücke zu verbinden. Die historische Trasse der ehemaligen Wegeverbindung Westphals wird wieder aufgenommen und mit einer mäandrierenden Wegeschlaufe Richtung Orangerie verbunden. Der Anschluss an den Friedrichsplatz erfolgt seitlich am Entrée der documenta-Halle.
©Stadtarchiv Kassel, Günther Becker
Eröffnung Bundesgartenschau
©LOMA
Überlagerung Bestand und Planung Mattern
©LOMA
Entwurfskonzept
©Stadtarchiv Kassel, Carl Ebert; Ansichtskarte, Günther Becker
©LOMA
Lichtkonzept Gustav-Mahler-Treppe