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Offener, einstufiger Realisierungswettbewerb im Oberschwellenbereich | 11/2018

Sanierung und Erweiterung der Ettenreichgasse in Wien

Modellfoto

Modellfoto

2. Rang

PLOV Architekten ZT GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Der Zubau ist als kompakte Erweiterung mit großem Herz geplant. Das große Herz ist offen und flexibel zur Aneignung und Eroberung durch die Schülerinnen, Schüler, Lehrerinnen und Lehrer. Raumkonfigurationen können durch einfach verschiebbare Multifunktionsmöbel flexibel geändert werden. Mit dem geöffneten Musiksaal wird das Herz zur Bühne.

Die Erweiterung der AHS Ettenreichgasse erfolgt mit einem 2-geschossigen Zubau an der Ettenreichgasse sowie durch eine eingeschossige Hofbebauung. Der Zubau ist als kompakte Erweiterung des Bestandsvolumens konzipiert. Klare Schnittstellen zum Bestand und ein schonender Umgang mit der bestehenden Substanz tragen einer auf Wirtschaftlichkeit ausgelegten
Herangehensweise Rechnung.

Der Zugang zur Schule erfolgt kommend von der Ettenreichgasse. Durch die Neuorientierung des Eingangsbereiches zum Grünraum wird ein großzügiges Entree zur Schule geschaffen und zugleich dem Gebäudeensemble durch den Zubau ein neues Gesicht zum öffentlichen Straßenraum verliehen. Der Zugang für Externe und für die Anlieferung der Küche erfolgt nördlich des Zubaus. Die Zufahrt zum Lehrerparkplatz bleibt unverändert zum Bestand entlang der nördlichen Grundgrenze. Die Dachflächen der Zubauten werden in das Gebäudekonzept integriert und als Gründächer bzw. als Dachterrassen konzipiert.

Alle offenen Lernzonen verfügen über direkt zugeordnete Freibereiche die es im täglichen Schulbetrieb ermöglichen den Unterricht einfach und spontan ins Freie zu verlegen. Es wird großer Wert auf die Verbesserung und Aufwertung des (bereits hervorragenden) Freiflächenangebots und des Außenraumbezuges der Schule gelegt. Durch Dachterrassen und einen geschützten Lesehof werden zusätzliche, differenzierte Freiflächen geschaffen.

Der Zubau greift die kammförmige Struktur des Bestandes auf. Der Zubau entlang der Ettenreichgasse verortet das neue Herz der Schule. Eine breite Sitzstufenanlage überwindet spielend den bestehenden Halbstock und lädt zu Aufenthalt und Kommunikation ein. Die Anordnung des großen Musiksaales im Bereich der Sitzstufen ermöglicht es den Musiksaal in Feste und Veranstaltungen einzubinden und das Herz zur Bühne zu machen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Auszug aus dem Juryprotokoll:
Alleinstellungsmerkmal dieses Projekts ist die Neuorientierung des Haupteingangs in den Süden. Gleichzeitig wird ein großzügiger Vorplatz geschaffen, der der Schule ein neues angemessenes Entree bietet.
Der Zubau mit dem Herzstück spannt sich zur Ettenreichgasse hin auf und bildet eine durchgehende Fassade entlang der Straßenfront.
Der lebendige Eingangsbereich kann multifunktional genutzt werden, wobei die Verflechtung von Speisesaal, Tagesbetreuung und Aula-Situation für den Schulalltag sehr herausfordernd erscheint.
Das vertikal gestaffelte Herzstück funktioniert in sich gut, allein der Turnsaal mit Hauptzugang im UG lässt wenig Synergien mit den restlichen geforderten Funktionen, insbesondere der Nachmittagsbetreuung, zu.
Den Ganztagesklassen vorgelagert sind Lerninseln und Garderoben, die im Zusammenspiel mit den Bewegungsräumen und der Situierung der Schulbibliothek einen abwechslungsreichen Ganztagesbetrieb ermöglichen. Der Zubau bietet durch seine Struktur auch hinkünftig ein hohes Maß an Flexibilität.
Durch den Verzicht auf Aufstockungen und Verbreiterungen der Quertrakte sowie durch ein hohes Maß an Flächeneffizienz entsteht ein sehr wirtschaftliches Projekt, wobei die Flexibilität für zukünftige Anforderungen in den Bestandsbereichen eingeschränkt bleibt. In diesem Zusammenhang wird aber die Aktivierung der Gangzonen im Bestand als innovativer Ansatz gesehen. Positiv wird auch das Angebot an gut nutzbaren Freibereichen vor Clustern bewertet.