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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2018

Neubau einer Volksschule in Anif

Modellfoto

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3. Preis

PLOV Architekten ZT GmbH

Architektur

Erläuterungstext

CAMPUS DER KINDER – ein Herz für alle.
Der Campus wird neu geordnet. Die bestehende Schule wird abgebrochen und an der Nordseite des Grundstücks neu errichtet. Dadurch wird die Offenheit und Durchlässigkeit der Campusanlage aus allen Richtungen erreicht.
Der zentrale Erschließungsbereich der Schule bildet ein neues Herz für Schule, Kindergarten und Hort. Das neue Herz ist Plattform für Bewegung und Aufenthalt. Es führt alle zusammen, bildet Wegerelationen und dockt an die angrenzenden Funktionen und Freiräume an. Die Erweiterung des Kindergartens wird in Form eines kompakten und modernen Neubaus vorgeschlagen.



LERNEN IM CLUSTER – offen und differenziert
Die beiden Cluster sind im ersten Obergeschoss angeordnet. Die Haupterschließung der Clusterbereiche erfolgt über eine zentral zwischen den beiden Clustern angeordnete Treppe kommend von der Aula mit Garderobe.
Die Klassen sind um großzügige Bereiche für offenes Lernen angeordnet und verfügen über vielfältiges Angebot an direkt zugänglichen Terrassen für Freiklassenunterricht. Generell wurde ein hohes Augenmerk darauf gelegt, die offenen Lernbereiche großzügig offen einerseits und räumlich differenziert andererseits zu gestalten. Nischen zonieren und gliedern die Bereiche für offenes Lernen und fördern variable Unterrichtssituationen wie Kleingruppenunterricht oder selbstständiges und eigenverantwortliches forschen und üben. Um den verschiedensten Lernsituationen gerecht zu werden, wird eine flexibel nutzbare Möblierung vorgeschlagen. Die Grundbausteine sind leichte und modulare Tische, Stühle, Sitzkissen sowie ‚Multi-Use-Boxen‘.



NACHHALTIG GEPLANT – Baukonstruktion und Energiekonzept
Ein hohes Augenmerk wird auf eine sparsame und ökologische bauliche Umsetzung sowie auf ein effizientes Haustechnik- und Energiekonzept gelegt. Die Fassaden sind hochwärmegedämmt konzipiert. Transparente Bauteile sind als Pfosten-Riegel-Konstruktionen mit 3-Fachverglasungen und außen liegendem Sonnenschutz geplant. Die Dachflächen und Vordächer werden als retentionsfähige Gründächer ausgebildet und tragen zu einem ökologischen Mikroklima bei. Eine Photovoltaikanlage wird zur zusätzlichen Energieerzeugung vorgeschlagen.

Die Wärmeerzeugung erfolgt mittels einer Grundwasser-Wärmepumpe. Das Schulgebäude wird im Sommer durch eine thermische Bauteilaktivierung der Massivdecken gekühlt. Im Winter trägt die Bauteilaktivierung zur Heizgrundlast bei und wird durch reaktionsschnelle Heizradiatoren in den Klassenräumen unterstützt. Zusätzlich zur kontrollierten Raumlüftung wird die Nachtkühlung über automatisch gesteuerte Oberlichtfenster (Zuluft an der Nordseite, Abluft an der Südseite) vorgeschlagen.

Ein Tageslichtkonzept trägt der Reduktion von Beleuchtungsenergie Rechnung und sorgt durch optimierte Oberflächenbeschaffenheit und Farbgebung von Wänden, Decken und Böden für helle Innenräume. Die Verwendung von Lichtlenklamellen stellt einen hohen Lichteintrag trotz aktiver Verschattung (Sonnenschutz) bzw. aktivem Blendschutz sicher.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt besticht mit einer sehr reifen Ausformulierung. Insbesondere im Zusammenspiel mit dem mitgeplanten Kindergarten ergibt sich ein städtebaulich und landschaftsbildlich stimmiges Gefüge. Dieses Zusammenspiel ist mit dem Gebäudebestand bzw. ohne Neuerrichtung des Kindergartens jedoch weit weniger schlüssig. Der Clustergedanke ist in der Innenorganisation treffend umgesetzt. Der Zugang über Aula und Garderobenbereich ist funktionell gedacht, die Anbindung des externen Turnsaalzuganges erscheint logisch. Das offene Lernen ist mit dem Versuch der Ausbildung von Nischen praktikabel umgesetzt, wirkt jedoch im Vergleich zu anderen Projekten etwas linear proportioniert. Damit weist dieser offene Lernbereich während des Unterrichts eine höhere Störanfälligkeit auf als in anderen Vorschlägen. Die Organisation des Untergeschosses erscheint verbesserungswürdig. Die Freibereiche im Obergeschoss wie auch in den Außenanlagen sind sehr gut überlegt und garantieren die gewünschte Verbindung in den Freiraum. Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit sind gegeben. Das Projekt stellt in Summe einen guten Beitrag zur Lösung der gestellten Aufgabe dar.