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Award / Auszeichnung | 10/2018

BDA Preis Bayern 2019

Neubau Strassenreinigungsdepot Nord und Wertstoffhof in Augsburg

DE-86156 Augsburg, Am Holzweg 32

Preisträger Gewerbe- und Verwaltungsbau

Architekturbüro KNERER UND LANG

Architektur

BSSP BRANDSCHUTZPLAN GMBH

Brandschutzplanung

AGS - Augsburger Gesellschaft für Stadtentwicklung und Immobilienbetreuung GmbH

Bauherren

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Staatliche und kommunale Bauten

  • Projektgröße:

    5.692m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 04/2015
    Fertigstellung: 12/2016

Projektbeschreibung

In dem Neubau sind das Depot der Strassenreinigung und Flächen des Wirtschaftshofes buchstäblich unter einem Dach untergebracht. Die Volume von Bürogebäude, Fahrzeug- und Lagerhallen sind in einer Großform zusammengefasst, die dem Ensemble einen unverwechselbaren Charakter gibt. Der Wunsch des Bauherren die Fassade aus Holz als nachwachsendem Rohstoff zu formulieren trug zur Formfindung bei. Die Farbgebung des Innenhofes unterstützt den selbstbewussten Auftritt des Gebäudes. Sie bildet die Kulisse für die vielfältigen Prozesse im Areal.

Beurteilung durch das Preisgericht

Im neuen Straßenreinigungsdepot in Augsburg ist mächtig Betrieb. Seitdem zwei frühere Standorte zusammengelegt, an den Stadtrand verlagert und um eine Wertstoffsammelanlage erweitert wurden, finden bis zu 300 Recyclingfreunde pro Tag den Weg in die u-förmige Anlage. Hier ist nun wortwörtlich alles unter einem Dach.

Das Gebäude ist leicht erklärt: Die verschiedenen Funktionen des Depots wie Verwaltung, Aufenthaltsräume, Fahrzeughalle, Salzlager und Unterstand für die Wertstoffcontainer erstrecken sich dreiseitig um einen zentralen Hof. Eine begrünte Dachlandschaft faltet sich über den gesamten Baukörper und reagiert auf den Höhenbedarf der darunterliegenden Gebäudeteile. Die Dachkante schließt nach außen bündig mit der Fassade ab, während sie sich zum Hof von der Fassade löst und einen Überstand bildet. Die äußeren Fassaden sind durchgängig — teils auch im Bereich von Öffnungen — mit ungehobelten, graubraun lasierten Lärchenholzleisten verkleidet. Die Fassaden zum Innenhof sind komplett in Otl Aichers Olympiablau getränkt, ein von den Architekten bereits bei anderer Gelegenheit verwendetes knalliges Hellblau. Alles erstrahlt in perfekter Farbeinheit: Trapezblechverkleidung, Sektionaltor, Lautsprecher und selbst die Umrandungen der großen LED-Strahler an der Dachunterseite.

Dem Betrachter offenbart sich eine surreale Szenerie. Der stechend blaue Farbton bildet die Kulisse für die geübten Bewegungen und Handgriffe der orangefarben gekleideten Mitarbeiter sowie deren gleichfarbige Container und Fahrzeuge. Die Komplementärfarben Blau und Orange bestimmen das Bild. Sie setzen sich kontraststark voneinander ab und harmonieren zugleich. Im Unterschied zu den hier abgeladenen Altstoffen, die in der Regel abgenutzt, blass und staubig sind, wirken die zwei Knallfarben kraftvoll und lebendig. Sie steigern sich gegenseitig zu höchster Leuchtkraft; Dagegen kann der Sperrmüll nur alt aussehen. Ebenso routiniert wie die Handlungen der Mitarbeiter wirkt der stetig rollende Besucherstrom. Kontinuierlich folgt die Autoschlange der kleinen Schleife durch den Hof: Einfahrt, Anmeldung, Container, Ausfahrt. Ein grandioses Schauspiel!