Ehrenveedel Baufeld 2.2. - Wohnbebauung auf dem Gelände des ehemaliger Güterbahnhofs in Köln Ehrenfeld

Das Konzept ist überzeugend einfach und der sehr wirtschaftliche Wohnungsbau zeigt bewährte Strukturen und bekannte Gestaltung. Das Konzept zur Zwischenpräsentation wurde weitgehend beibehalten, allerdings sind die Hofzugänge, wie empfohlen, nun wohltuend enger gefasst. Dadurch gewinnt der Hof als Raum und als Wohnumfeld. Die Organisation der Tiefgarage mit der Aussparung im Zentrum ermöglicht großkronige Bäume in gewachsenem Erdreich. Ein atmosphärisch und ökologisch wertvoller Beitrag, der zeigt, dass dies auch bei hoher Dichte möglich ist. Die großen Dachterrassen als Gemeinschaftsflächen sind dagegen ohne aufwendige Pflege und Bewirtschaftung nach Auffassung der Kommission nicht realistisch. Von ganz besonderer Qualität ist die Bautypologie des Südriegels mit seinen Reihenhäusern als Dachzone. Die Anforderungen an den Schall- und Sichtschutz wurden in diesem Entwurf ausgesprochen kreativ baulich umgesetzt, „die Not wird zur Tugend“.
Die Kommission sieht jedoch auch andere, kritische Punkte: Die wirtschaftliche Erschließung der drei Blockseiten mit den wenigen Treppenhäusern führt teilweise zu erheblicher Minderung der Wohnqualität. Die einseitigen Grundrisse in der Westflanke von Bauteil A werden kritisiert und werden rundum in Frage gestellt. Schlafräume zum Laubengang sind problematisch, gleiches gilt für lange und geknickte innere Flure.
Das architektonische Konzept mit seinen leicht angeschrägten Blockrändern und seinen besonderen Kubaturen ‚verformt’ weiterhin das städtebauliche Konzept, braucht daher ähnliche Nachbarn im Gesamtquartier. Sonst bliebe dieser erste Block zu singulär. Der Entwurf erscheint für das Projekt als Ganzes daher nicht robust genug. Gewürdigt wird dagegen die atmosphärisch angenehme und viel versprechende Visualisierung des Projektes als lebendiger und nachbarschaftlicher Wohnort.