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Einladungswettbewerb | 06/2019

Neubau eines Clubhauses in Bregenz

1. Rang / Gewinner / 1.Preis

Preisgeld: 4.000 EUR

Architekt Simon Metzler ZT GmbH

Architektur

Architekt Lukas Schelling ZT GmbH

Architektur

merz kley partner

Tragwerksplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf für das neue Clubgebäude überrascht gegenüber sämtlichen anderen Beiträgen mit einer überzeugenden Grundidee, welche die Erdgeschossebene nahezu komplett freihält, sämtliche Funktionen auf sechs Metern Höhe in aufgeständerter Lage positioniert und konsequent auf dieser durchgehenden nahezu quadratischen Ebene organisiert. Wie ein Befreiungsschlag wirkt die radikale Idee zudem in Bezug auf die simple Lösung der Hochwasserthematik. Die fußläufige Erschließung des Hauses erfolgt über eine teilweise durch ein Gehäuse gefasste Freitreppe, die Anlieferung sowie die behindertengerechte Erschließung der erhöhten Ebene erfolgen über einen Aufzug in einem schlanken Kern. Die Gliederung des Grundrisses erfolgt horizontal in vier parallelen Schichten und organisiert sich von der Seeseite her mit einer durchgehenden Terrassenzone, einer flexibel unterteilbaren Raumschicht aus Schulungsraum und Clubraum, einer innenliegenden Servicezone mit Küche und Ausschank sowie entlang der Südfassade mit
einer Zone aus Sanitärbereichen und Büronutzungen. Die Konstruktionsidee für den neuen Yachtclub folgt der Logik des Entwurfes und gestaltet sich innovativ und elegant: die Dachkonstruktion wird aus einer Art Gittertragwerk mit umlaufendem hohen Dachkranz und dazwischenliegender Sekundärkonstruktion aus Wandscheiben und Sheddächern gebildet, welches auf vier Außenstützen auflagert, die Bodenkonstruktion über Abhängung in das statische System einbindet, die Höhen für die Bodenkonstruktion minimiert und die gesamte Komposition in architektonische Spannung versetzt. Die Belichtung der innenliegenden Zonen erfolgt über Öffnungen im Sheddach-Bereich. Umlaufend finden sich schöne Öffnungsthemen in den umgebenden Naturraum, durch die schmale Ausbildung der Fensterzone entwickelt sich eine interessante und kohärente Panoramathematik, durch die überhöhte Positionierung den am Ort zur Überzeugung gereichenden Vorteil einer besonderen Aussichtslage. Der Entwurf entwickelt durch seine Konzeption ein Alleinstellungsmerkmal und für den Yachtclub eine neue Identität, er generiert über seine grundsätzlichen Qualitäten und innovativen Ansätze hinaus Mehrwerte in vielfacher Hinsicht: durch die Aufständerung entsteht eine maximale überdeckte Freifläche mit großem funktionalem Potenzial für vielfache Nutzungsszenarien, eine hohe Flexibilität bedingt durch die konsequente eingeschossige Organisation
in einer klaren und offenen Grundrissstruktur. Das Projekt entwickelt schöne Erinnerungsbilder an das Thema Bootshaus und findet in dessen Interpretation neben einer neuen Sprache auch einen zeitgemäßen Ausdruck. Die selbstverständliche architektonische Ausformulierung und klare Grundhaltung werden unterstützt durch die stimmige Materialwahl des Baustoffes Holz für Konstruktion und Oberflächen. Die dunkel gehaltene Farbgebung wirkt zurückhaltend und transportiert bescheidene Noblesse.