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Architekten- und Investorenwettbewerb | 08/2019

Wohnsiedlung Auwiesen Wangen im Allgäu

1. Preis / Los 2: Baufeld 3 und 4

Preisgeld: 25.000 EUR

hammer pfeiffer I architekten

Architektur

GERHARD FEUERSTEIN I Architekt BDA

Architektur

merz kley partner

Tragwerksplanung

Josef Hebel GmbH & Co. KG Bauunternehmung

Investor*in

Beurteilung durch das Preisgericht

Baufeld 3
Auf dem ausgewiesenen Baufeld werden 8 Einzelbaukörper vorgesehen, die in ihrer Gesamtsetzung ein Rechteck bilden, bei dem die Außenkanten auf Flucht gesetzt sind und das auf diese Weise als Quartier im Quartier eine homogene, in sich geschlossene baukörperliche Einheit bildet. Nach Innen verzahnen sich die Baukörper mit unterschiedlichen Abständen zueinander. Erreicht wird dies durch die Verwendung dreier Baukörpertypen, die sich sowohl in ihrer Höhe, als auch in ihrer Gesamtproportion deutlich voneinander unterscheiden.
Der sich räumlich verzahnende Innenbereich lässt ein interessantes Wechselspiel von sich weitenden und sich verengenden Zwischenräumen entstehen.
In der funktionalen Betrachtung wirft dieser Wechsel von Enge und Weite Fragen auf. So werden Wege direkt an der Häuserkanten mit Esszimmern im Innenraum entlanggeführt, die Gärten sind teilweise verschattet. Gemeinschaftsbereiche werden im Innenbereich nicht dargestellt.
Nach außen werden alle Gebäude mit einem umlaufend ausgebildeten Grünstreifen versehen, der die Entschiedenheit der klaren Ausbildung der fluchtenden Baukörperkanten schwächt und in seiner Nutzungsqualität fraglich ist.

Die drei Baukörpertypologien „Reihenhäuser mit Südorientierung“, „Geschosswohnungsbau mit Südorientierung“ und „Geschosswohnungsbau mit Ost-West-Orientierung“ sind in ihren Grundrissstrukturen und Raumfolgen gut organisiert. Ihre Erschließung erfolgt von der nordseitigen Straße aus und über den Innenraum. Ihre Innen-Außenraumbezüge sind teilweise zu knapp gesetzt. Die Architektursprache der Gebäudefassaden zeigt sich im Nebeneinander von Baukörpern in Vertikal- und Baukörpern in Horizontalgliederungen der Fassadenproportionen. Ihre Einheit und Qualität erhalten sie über den sorgfältigen und gestaltprägenden Einsatz von Holzschalungen im Wechsel und Zusammenspiel mit großzügigen Verglasungen.

Baufeld 4
Der einfache, in Nord-Süd-Richtung gesetzte Baukörper ergänzt die vorhandene orthogonale Baustruktur des Bestandes in zurückhaltender und angemessener Weise. Der Abstand zum bestehenden nördlichen Nachbargebäude ist hinsichtlich der Verschattung und der Nähe von Fassadenöffnungen und Nutzungszusammenhängen zu prüfen.

Holzbaukonstruktion
Der dargestellte Tragwerksentwurf lässt eine wirtschaftliche Umsetzung in Holzbauweise erwarten. Dies erfordert in Folge eine konsequente Weiterbearbeitung der Holzbaukonstruktion.

Fazit
Insgesamt besteht die besondere Qualität der Arbeit in der Verwendung einfacher Gebäudekubaturen, die abwechslungsreich zueinander gestellt sind. Die Ausformulierung des in seinen Raumbildungen gelungenen Innenraumes der Gesamtfigur muss hinsichtlich der Wegeführung und entstehenden Frei- und Grünflächen geprüft werden.

Die in Raumbildung und Konstruktion gut strukturierten Gebäude ermöglichen den Einsatz der in der Auslobung geforderten Holzbauweisen. Bei konstruktiv richtigem Einsatz des Materials Holz bis hin zur Ausführung im Detail können hohe Nachhaltigkeit, geringe Lebenszykluskosten und somit insgesamt eine langfristig wirtschaftliche Realisierung erwartet werden.