Freianlagenplanung auf der Hafeninsel Gernsheim

>> KONZEPT
Die Verknüpfung der Gernsheimer Innenstadt mit dem Rhein wird, neben der Stärkung der Rheinstraße, auch durch die Umgestaltung der Hafeninsel zu einem attraktiven und vielseitig nutzbaren Anziehungspunkt erzielt. Ebenso vernetzt die Rheinwiese räumlich die Stadt, den Rhein und den Übergang zur Hammeraue. Der westliche Stadteingang Gernsheims wird durch einen Neubau als Pendant zum Fährhaus städtebaulich und räumlich hervorgehoben.

>> HAFENINSEL
Die Hafeninsel ist ein historisches Zeugnis der Ingenieurbaukunst, deren exponierte Lage als markanter Ort gestärkt werden soll. Entlang ihrer historischen Uferböschungen rahmt eine Promenade als Rundweg die Hafeninsel. Im nordöstlichen Bereich wird das Niveau der vorhandenen tieferliegenden Uferböschung angepasst. Die Oberfläche des Rundwegs aus Beton mit angeschliffenen Rheinkieseln bezieht sich in Textur und Farbe auf den Ort. Die Promenade wird von einer Reihe Pyramidenpappeln (Populus nigra 'Italica') gesäumt. Die Pappeln stehen im Dialog zur Hafenanlage und wirken als weithin sichtbare Landmarke am Rhein. Die Hochstämme der Bäume bilden einen Rahmen und setzen die dahinterliegende Flusslandschaft wie ein Bild in Szene. In Anlehnung an Flöße oder Treibhölzer begleiten Sitzbänke die Promenade. Lichtstelen sorgen für eine angenehme Beleuchtung der Wegeflächen. Die innere, von der Promenade gerahmte Fläche dient als „Möglichkeitsraum“ für vielseitige Nutzungen und als Festplatz. Hier sind auch die geforderten Stellplätze verortet, welche bei dauerhafte oder temporärer Flächeninanspruchnahme für andere Nutzungen in ihrer Anzahl variabel sind. Über die Erschließung der Stellplätze erfolgt auch die Wendemöglichkeit für den Bus. Die Oberfläche ist durch eine helle wassergebundene Decke aus Rheinkies geprägt. Die vorhandene Uferböschung wird partiell durch Sitzstufen ergänzt. Die Hafenspitze mit den mächtigen Platanen erhält über die Sommermonate eine „Hafenbar“ mit Sitzgelegenheiten und wird zu einem attraktiven Anziehungspunkt. Das Gebäude Schifferstrasse 4 dient als Café mit Terrasse und Rheinblick.

>> RHEINSTRASSE
Die Rheinstraße wird mit einer durchgängigen Allee gestärkt. Ein Baumplatz an der Wormser Straße definiert den östlichen Auftakt der Rheinstraße. Am westlichen Endpunkt der Rheinstraße markiert ein landschaftlich geprägter Uferbereich den Knotenpunkt zwischen Hafeninsel und Rheinwiesen.

>> STADTEINGANG
Großzügige Rasenterrassen mit Sitzgelegenheiten unter Trauerweiden und Birken prägen den Bereich um den Fähranleger. Eine Fußgängerverbindung aus Natursteinpflaster verbindet die Hafeninsel direkt mit der Hammeraue. Diese Wegespange definiert, analog einer Schwelle, den Anfangs- und Endpunkt der Rheinstraßenallee. Ein neuer Gebäudekubus am Übergang zur Rheinwiese steht im räumlichen Dialog zum „Fährhaus“ und beherbergt Kiosk, Stadtinfo und öffentliche WC-Anlagen. Das Zusammenspiel dieser korrespondierenden „Zwillingsgebäude“ mit der Schwelle und der Allee bildet den neuen Stadteingang von Gernsheim. Der historische Aalschocker „Hannelore“ markiert den Stadteingang als weithin sichtbares Merkzeichen zusätzlich.

>> RHEINWIESE
Baumreihen strukturieren die Rheinwiese und stärken die räumliche Vernetzung zwischen Stadt und Fluss. Die Zwischenräume ermöglichen eine flexible temporäre Nutzung u.a. für Feste oder als Stellplätze. Die Anzahl von dauerhaften und temporären Stellplätzen ist je nach Bedarf flexibel zu handhaben. Die Haupterschließung erfolgt über die vorhandene Straße von Osten aus. Die Oberflächen sind aus Schotterrasen, Fahrbahnen aus Asphalt oder Rasensteinen.