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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2019

Errichtung einer Dreifachsporthalle mit Tribüne und Außengelände in Northeim

2. Preis

Preisgeld: 22.000 EUR

Christoph Palmen, Architekt

Architektur

RB+P Landschaftsarchitektur Bauermann Otto Ludwigs

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebau
Die Entwurfsverfasser bringen das Raumprogramm in einem kompakten rechteckigen Nord-Süd ausgerichteten Baukörper unter. Die Hauptfunktionen von Sporthalle, Gymnastikhalle und Foyer/Catering/Veranstaltungsbereich werden durch unterschiedlich hoch gestaffelte Kuben, die sich aus dem einheitlich gestalteten Erdgeschoßbereich herausentwickeln sichtbar. Die Anordnung der Erschließungssituation auf der nordöstlichen Gebäudeseite ermöglicht eine Verknüpfung mit dem westlich angrenzenden baulichen Bestand des Hallenbades. Wünschenswert ist eine Überarbeitung des Eingangs, der ausschließlich auf der Westseite liegen sollte. Eine gewünschte Anbindung über den bahnbegleitenden Fuß- und Radweg ist aufgrund der geplanten Grünachse in Nord-Süd-Richtung gut gegeben.

Raumprogramm und Funktionalität
Die geforderten Programmflächen werden erfüllt und wirtschaftlich dargestellt. Die Arbeit überzeugt durch eine hohe Funktionalität der Abläufe zwischen den unterschiedlichen Besuchergruppen der Gymnastikhalle, der Sporthalle sowie der Zuschauer bei Sportveranstaltungen: ein angemessen dimensioniertes Foyer dient als Empfang und Verteiler. Auf direktem Weg gelangen Sportler und Zuschauer in den Hallenbereich bzw. Umkleidebereich. Die Besucher erhalten bereits im Foyer einen optischen Durchblick in die Halle, ohne dass der Spielbetrieb dabei gestört wird und gelangen dann über eine Treppe auf die Tribünen im Obergeschoß. Die Gymnastikhalle ist ebenfalls auf direktem Wege vom Foyer aus zu erreichen oder aber über die vorgelagerten Umkleidebereiche. Einzig der Catering Bereich erscheint durch seine Lage im Norden ein wenig weit vom Hallenbereich zu liegen.

Nachhaltigkeit und Architektur
Durch die Verwendung von nachwachsenden Baustoffen ist der Entwurf ein Beitrag für nachhaltiges Bauen in Northeim. Fassade und Dachtragwerk sind in Holzrahmenbauweise bzw. in Leimbindern ausgeführt, Tribüne und Innendecken aus brandschutz- und statischen Gründen in Stahlbeton ausgeführt.
Der Entwurf besticht durch eine feinsinnige Architektursprache. Im Erdgeschoßbereich ist ein durchgängig gestalteter Sockel ausgeführt, der durch einen Arkadengang im Westen fließende Übergänge in den Freiraum schafft. Die unterschiedlich hoch gestaffelten Kuben im Obergeschoss sind verglast und mit einer feststehenden Holzlamellen-Filterschicht umgeben. Dadurch kann Tageslicht eindringen und gleichzeitig ist eine wirkungsvolle Verschattung gegeben. Den Verfassern gelingt mit diesem Gebäude eine überzeugende Synthese von Funktionalität, Wirtschaftlichkeit und Signethaftigkeit. Das Gebäude besitzt Potenzial, Strahlwirkung über Northeim hinaus zu entwickeln.

Freianlagen
Zwischen Hallenbad und neuer Sporthalle wird ein breites Aktionsband vorgeschlagen, das auch die Anbindung von Süden gut löst. Der daran angrenzende Arkadengang, der auch über-dachte Sitzplätze bietet, stärkt die Nutzungsvielfalt dieses Freibereichs. Eine Über- oder Fehlnutzung z.B. in den Abend- oder Nachtstunden könnte der Überdachung jedoch entgegenstehen.
Der Eingang erfolgt sowohl von Westen über den Bereich des Hallenbads als auch von Norden über einen großzügigen Platz, der aber in seiner Ausdehnung und seiner sehr steinernen Gestaltung nicht gänzlich überzeugen kann.
Die Stellplätze sind nicht überzeugend als „Sackgassen“ ausgebildet.
Der Baumbestand wird nur teilweise berücksichtigt.