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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2020

Neubau einer Grundschule auf Spinelli in Mannheim

3. Rang / 3. Preis

Preisgeld: 9.000 EUR

wittfoht architekten bda, Prof. Jens Wittfoht

Architektur

Jörg Stötzer Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

merz kley partner

Tragwerksplanung

Béla Berec Architektur-Modellbau-Gestaltung

Modellbau

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit orientiert die beiden kompakten Baukörper mit wohltuendem Abstand zueinander auf dem Wettbewerbsgrundstück, der diese inhaltlich und räumlich unabhängig voneinander macht. Es entstehen hierdurch neben der gewünschten Durchwegung ein großzügiger Bereich für die Fortführung des südlichen Grünzugs sowie des Schulhofs, welcher den angrenzenden nördlichen Stadtteil mit dem südlichen Grün- und Sportbereich verbindet: Natur- und Stadtraum werden hierdurch miteinander verwoben, wobei mit dem entstehenden parkartigen Campus aus der Schnittstelle eine nachvollziehbare Nahtstelle entsteht. Die sehr differenzierten Aufenthalts- und Rückzugsräume mit entsprechenden Bäumen zur Verschattung sind als Freiraum für die Jüngsten sehr angemessen dargestellt.

Mit der Fortführung der nördlichen Raumkanten der Umgebung werden beide Gebäudeteile angebunden und integriert, selbst wenn die Kanten nicht ganz mit der Umgebung synchronisiert wurden. Mit dem geschaffenen Umgebungsgrün wird der parkartige Charakter der Gebäude unterstrichen, die damit ihren wohltuenden pavillonartigen Charakter erhalten.

Die Idee der Schule in einem Park oder Baumhain wird positiv weitergeführt in dem Thema Schulhaus, was sich mit seiner Loggienstruktur eine eigene Raumschicht zum Park hin ausbildet. Teilweise werden hier die geforderten Park- und Radstellplätze untergebracht, um den Innenbereich damit zu entlasten.

Die Loggien sind im Obergeschoss als umlaufender Balkon ausgebildet, der zugleich als Flucht- und Erlebnisfläche dient. In beiden Ebenen ermöglicht diese Fläche einen vielfältig nutzbaren Zwischenraum für die Schüler. Bemängelt wird vom Preisgericht die Lage des nordöstlichen Eingangs, den es in unmittelbarer Nähe an der Kreuzung zu überdenken gilt. Gewürdigt wird hingegen die großzügige und klare Struktur des Schulhauses mit Marktplatz, welcher wohltuend Identität und Orientierung des gesamten Hauses übernimmt. Auch wird mit der Anordnung der Treppen eine ausgewogene Erschließung der Lernhäuser im Obergeschoss glaubhaft vorgetragen, wie auch die Belichtung dieses Zentralraumes mit den aufgeklappten Oberlichtern. Damit können die hier vorgeschlagenen wohl proportionierten Flächen vielfältig und flexibel genutzt werden. Die Verortung der Mensa als südlicher Abschluss des Marktplatzbereichs ist sinnvoll und lässt schöne Blick- und Raumbeziehungen zum angrenzenden Sportbereich erwarten.

Das Eingraben der Sporthalle wurde unter dem gegebenen Konzept vom Preisgericht verstanden, aber vor dem Hintergrund der Kosten bemängelt.

Die robuste und einfach gehaltene Konstruktionsweise in Holz lässt eine einfache und angemessene Erstellung erwarten. Das vorgetragene Energiekonzept ist schlüssig und kompetent vorgetragen und trägt zum nachhaltig positiven Gesamteindruck der Arbeit bei.

Insgesamt wird dem Entwurf vom Preisgericht durch die klare städtebauliche Haltung, die überzeugende innere Struktur des Schulhauses und der Freianlagen ein in allen Teilen durchgängig hohes Niveau und ein gelungener Beitrag zum Thema Grundschule an dieser Stelle bescheinigt. Im Bereich der Zugänge und der nördlichen Gebäudefluchten sowie des baulichen Brandschutzes/Fluchtwege besteht noch Nachbesserungspotential. Mit den Werten liegt die Arbeit im mittleren Bereich, was zusammen mit der einfachen vorgeschlagenen Konstruktion eine wirtschaftliche Gesamtlösung erwarten lässt.