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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2006

Architekten Auswahlverfahren Neubau Büro- und Wohngebäude Tesdorpfstrasse 8 / Moorweidenpark

1. Preis

LRW Architektur und Stadtplanung PartG mbB

Architektur

Erläuterungstext

Stadträumliche Einordnung

Das neue Bürogebäude mit seinen Wohnappartments im Stafffelgeschoß fügt sich elegant als neue stadträumliche Kante zum Moorweidenpark zwischen die
6 geschossige Hotelbebauung mit Staffelgschoss im Südwesten und die 4 geschossige Gründerzeitbebauung im Nordosten.

Imagewert / Aussendarstellung des Gebäudes

Das Büro- und Wohngebäude Tesdorpfstraße 8 formuliert „seine Adresse“ in Nachbarschaft zum Elysée Hotel und der hochwertigen gründerzeitlichen Bebauung Harvestehudes durch seine schlichte Eleganz , von weitem sichtbar in seinem eleganten Erscheinungsbild hinter den stattlichen Bäumen des Moorweidenparks.
Die Fassade besteht aus einem hellem, fast weißen Naturstein mit zweiteiligen Holz-Fensterelementen.

Das EG-Niveau liegt auf 7,75m ü.NN., dem Geländeniveau beim Foyereingang und damit ca. 1m unter dem EG-Niveau des Elysee-Hotels. Dadurch ist es möglich unter Einhaltung der gewünschten lichten Höhen der Bürogeschosse dem Wohngeschoss noch eine Galerieebene hinzuzufügen und die Höhe des Elysee-Hotels aufzunehmen.

Trauf- und Firsthöhe

Im Westen schließt der Neubau mit seiner Traufe bündig an das Hotel Elysée an mit Rücksprung an die beiden gestaffelten Attiken des Hotels,
im Osten ist der Anschluß bündig an die Traufe der Gründerzeitbebauung.
Das Staffelgeschoß mit Galerie liegt zurückgesetzt für hochwertige Appartements mit Blick über die Bäume und Sichtbezug zur Moorweide,
Die Fassung des Staffelgeschosses zur Tesdorpfstraße und öffentlichen Seite ist mit einem arkadenartigen Träger gestaltet, der einerseits den Trauf- und Fassadenanschluß zu den Nachbargebäuden gewährleistet und gleichzeitig eine Zonierung der privaten Terrassen der Appartments zur öffentlichen Seite hin bietet.
Im Erdgeschoß formuliert die zurückspringende Fassade im Foyerbereich eine einladende Eingangssituation.


Erschliessungskonzept / Lobby

Im EG befindet sich eine großzügige und repräsentative Lobby als Empfangsbereich für die Büronutzer und Besucher.
Treppenhäuser und Fahrstühle sind über diese Eingangslobby zugänglich.
Daran angegliederte gesonderte Fahrstühle erschließen die Wohnappartements. Die Treppenhäuser dienen gemeinsam Büro und Wohnungen. Wenn man auf den Etagen die Aufzüge verlässt, blickt man nicht in einen dunklen Flur, sondern genießt einen herrlichen Ausblick auf Hamburg und die Moorweide.
Im EG können die Eingänge zu den Erschließungskernen auch separat von außen benutzt werden, damit ist eine von der Lobby unabhängige Erschließung gewährleistet (z.B. für Besucher und Bewohner der Wohnappartements sowie für Büronutzer am Wochenende oder außerhalb der üblichen Bürozeiten, die Lobby kann dann geschlossen bleiben).
Von der Lobby aus werden vier zusammenschaltbare Besprechungsräume erschlossen, mit Aussicht zum ruhigen Hofgarten, flankiert von Nebenräumen, Sanitärblocks und Garderoben. Für Besprechungspausen stehen Lobby und Garten zur Verfügung.
Das herausspringende EG der Seminarräume kann als Austritt für die Büroeinheiten im 1.OG benutzt werden, eine „belle etage“ als Besonderheit für die Mietung im 1.OG.


Konzept Büros / Wirtschaftlichkeit

Den Büros als klassische 2 Bund-Anlage mit einer Gebäudetiefe von 14,0m liegt ein Raster von 1,30m zugrunde, so dass eine flexible Einteilung der Büroräume möglich ist, mit Breiten von 2,60m für Einzel-, 3,90m für Zweier- und 5,20m für Dreier-Büroarbeitsplätze und kleine Gruppenräume.
Die Fassadenstruktur und Fensteraufteilung fügt sich diesem Raster, so dass die Trennwände der Büroeinheiten flexibel zu setzen sind.
Die 2 Treppenhäuser - mit Brandwänden jeweils an den Treppenhäusern -
sind so plaziert, dass maximal 4 Mietungen pro Geschoß mit Größen zwischen ca. 215qm und 420 qm möglich sind. Ein Zusammenschluss zu größeren Einheiten bis hin zu einer Einheit ist je Geschoss problemlos so möglich, dass durch Trennwände Abschnitte von weniger als 400m2 entstehen, bei denen dann keine brandschutztechnischen Forderung bei den Flurwänden erhoben werden.
Die lichten Raumhöhen in den Bürogeschossen betragen 3,00m.
Im EG befindet sich im Ost- und Westflügel jeweils eine Büroeinheit mit direktem Zugang von der Lobby. Eine interne Verbindung mit der darüberliegenden Büroeinheit ist möglich.


Konzept Appartements

Komfortables Wohnen mit Blick über den Moorweidenpark und großzügigen Außenzonen prägt die Atmosphäre der Appartments.
Im Staffelgeschoß befinden sich 4 WE mit Galerien und Loggien zur öffentlichen Südost- / Straßen-, Parkseite und Dachterrassen zur privaten ruhigen Innenhofseite.
Die Wohn- und Esszimmer sind in Teilbereichen mit lichten Höhen von ca. 5,60 m und Galeriezimmern gestaltet. Daran angegliedert sind große Küchen mit Speisekammern.
Die Schlafzimmer verfügen über direkte Verbindung zu Ankleiden und Badezimmern.


Tiefgarage

Die Tiefgarage ist 2geschossig vorgesehen, im 1.UG befinden sich 40 Stellplätze, im 2. UG 50 Stellplätze. Die Zufahrt und Rampe liegt im westl. Abschnitt.
Falls gewünscht, können weitere Stellplätze oberirdisch vor dem Gebäude angeordnet werden.


Statisch/ konstruktives Konzept

Die Gebäudestruktur besteht aus Flachdecken mit tragenden Außenwänden und einem durchgängigen Stützenraster von 5,20m, passend zur Stellplatzanordnung in der Tiefgarage und einem Ausbauraster von 1,30m (4x) in den Büros.
Die Abfangung über den Besprechungsräumen ist mit geschoßhohen Wandträgern konzipiert. Ein Hohlraumboden dient der Technikversorgung der Büros.
Eine aufgeständerte Fußbodenebene im Staffelgeschoss sorgt für ebenen Ausgang zu den Loggien/Dachterrassen und hat Raum für die Unterbringung der Leitungen für eine zeitgemäße, mechanische kontrollierte Be- und Entlüftung, für das Verziehen der Sanitärleitungen zu den Schächten der Bürogeschosse und für Lastverteilungsbalken zu den Stützen der Bürogeschosse.


TGA - Konzept

Energiekonzept

Das Gebäude soll unter Berücksichtigung architektonischer Grundsätze energetisch bestmöglich auf die klimatischen Randbedingungen und auf den notwendigen Komfort (Raumtemperaturen zwischen 20°C und 26°C) an seinem Standort optimiert werden.
Dabei wird der Gesamtenergiebedarf über das ganze Jahr bei guten Komfortbedingungen minimiert.
Diese Grundsätze können durch das neue Gebäude wie folgt umgesetzt werden:
- Entkoppelung des Außen- vom Innenklima durch eine hohe Wärmdämmqualität der Gebäudehülle und den außenliegenden, motorisch verstellbaren Sonnenschutz mit EIB-Technik
- Beheizung der Büros über Flächenheizung (Bauteilaktivierte Decken) mittels Niedertemperatursystem (Heizwassertemperaturen <30°C)
- Weitgehend natürliche Kühlung über Flächenkühlung (Bauteilaktivierte Decken) mit Kühlwasser >17°C
- Vorkühlung (Sommerfall) bzw. Vorwärmung (Winterfall) der Außenluft für die RLT – Anlage Konferenzbereich durch Anordnung eines Erdwärmekollektors im Außenluftkanal

Das Energiekonzept des Gebäudes setzt auf Energieeinsparung und effiziente Energieversorgung. Die Grundversorgung basiert auf der Nutzung der Geothermischen Wärme, die über Energiepfähle unterhalb der Bodenplatte genutzt wird. Eine nachgeschaltete Wärmepumpe fungiert als Grundlastdeckung (Sommer – Kühlen, Winter – Heizen). Die Heizungsspitzenlast wird über einen Fernwärmeanschluss realisiert.
Die Spitzenlast – Kälteenergie für die RLT- Anlage und die Kühlung der Serverräume wird von einer Kompressionskältemaschine zentral erzeugt.

Gebäude und Technikkonzept

Heizung

Die Beheizung des Gebäudes erfolgt in den Büros und Wohnungen über Flächenheizungen (Bauteilaktivierung) und ergänzend über Überflurkonvektoren in Fassadennähe.

Lüftung

Der Konferenzbereich und die Lobby im Erdgeschoss erhalten zur Be- und Entlüftung eine Teilklimaanlage. Das entsprechende RLT- Gerät wird im 1.UG angeordnet.
Die Büroetagen werden natürlich über öffenbare Fenster in der Fassade gelüftet.
Weitere Abluftanlagen werden für die zentralen WC Bereiche sowie Technik- und Lagerflächen in den Untergeschossen erforderlich.

Sanitär / Anlagentechnischer Brandschutz

Regen- und Schmutzwasser werden im Trennsystem in die öffentlichen Sielleitungen eingeleitet.
Die beiden Tiefgaragenebenen werden gemäß der gesetzlichen Vorschriften mit einer Vollsprinkleranlage ausgestattet. Die Sprinklerzentrale wird im 2.UG vorgesehen.
Beleuchtung/ Elektroinstallation

Die Büronutzflächen werden mit arbeitsplatzbezogenen Stehleuchten ausgestattet, die über schaltbare Steckdosen (innerhalb der Bodenelektranten) geschaltet werden.
Für die Bürobereiche ist eine strukturierte Verkabelung für Telekommunikation und EDV berücksichtigt.


Freiraumkonzept

Das Thema der Freiraumgestaltung ist die Durchdringung der \"Schalen\", dh. Blockrand, Gehweg und Straße werden durchquert, “ über das großzügige Foyer entsteht eine Verbindung zwischen innen und außen, Innenhof und Moorweide.
Wie jetzt am Elysee realisiert wird ein \"Balkon\" in den Park hineingezogen. Vorhandener Natursteinbelag, Bänke und Blütensträucher setzen sich auch dort fort.
Der Bereich vor dem Gebäude bekommt einen großzügigen Plattenbelag mit einem eingelegten Natursteinteppich. Die Straßenbäume erhalten Baumscheiben aus Gußeisen oä. Eine niedrige Bepflanzung aus geschnittenem Buchsbaum bildet ein variables Gegengewicht zum platzartigen Belag. Im schattigen Innenhof sind die Pflanzenfelder mit Farnen und Moosen gestaltet. Solitärsträucher - zum Teil im Boden, -zum Teil in Kübeln - durchqueren das Gebäude, im Innenhof Hortensien, im Gebäude Palmfarne und an der Straße und im Park Rosen.
Der Innenhof ist neben dem Foyer auch direkt über einen Durchgang im östl. Flügel - im Anschluß an das gründerzeitl. Nachbargebäude- von der Tesdorpfstraße zugänglich.