modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Einphasiger nichtoffener baulicher Realisierungswettbewerb | 01/2020

Neubau des Lehmann-Zentrums II an der Technischen Universität Dresden

Modellfoto

Modellfoto

Anerkennung

huber staudt architekten bda

Architektur

Erläuterungstext

Technische Universität Dresden
Realisierungswettbewerb „Neubau Lehmann-Zentrum II“

Leitidee: Zukunftsforschung in einem nachhaltigen Institutsgebäude
Das 3- bis 4- geschossige Forschungsgebäude fügt sich als „Haus am Hang“ harmonisch in das leicht von Ost nach West abschüssige Gelände des Campus-Süd der TU Dresden ein. Drei großzügige, offene Innenhöfe bringen viel Licht und Luft in den kompakten Baukörper. Von einem eher öffentlich genutzten Erd- und darunter liegendem Hanggeschoss ausgehend, verteilen sich die Forscher in die privaten „Denkzellen“ der Büronutzung in den Geschossen darüber. Den hohen Ansprüchen an die Nachhaltigkeit des modernen Forschungsgebäudes entspricht die weitgehende Verwendung von Holz als nachwachsenden Rohstoff, sowohl von außen ablesbar an der Holzfassade, als auch im Innenausbau der vielfältigen Institute. Das nachhaltige Gebäude bietet einige Antworten auf drängende ökologische Fragen der Zukunft und schafft vielleicht gerade deshalb einen starken Rahmen für Zukunftsprojekte, wie die Erforschung Cobotics im „Living Lab“.

Städtebauliche Idee: Auftakt zum „grünen Band“ der TU Dresden
Der Neubau des Lehmann-Zentrums II markiert den südwestlichen Rand der „Technologiemeile“ Nöthnitzer Straße und bildet einen starken Auftakt zum neuen Campusweg der TU, dem „grünen Band“. Der Haupteingang des Lehmann-Zentrum II öffnet sich zu einem großzügigen Vorplatz, der die bestehenden Forschungsgebäude für Informatik, den Hochleistungsrechner im Lehmann Zentrum I und den Neubau miteinander vernetzt. Der klare in seiner Geometrie vorgegeben Baukörper definiert eine starke, gut ablesbare Grenze des Campus zum Südpark und den hier geplanten Erholungsmöglichkeiten für Forscher und Besucher. Die skulpturale, teilweise begrünte Holzfassade bildet einen harmonischen Übergang zum weitläufigen Landschaftsraum, der geprägt ist von dichtem Baumbestand und lichten Wiesenflächen.

Äußere Erschließung
Den neuen gemeinsamen Vorplatz der Lehmann-Zentren I und II erschließt die Planstraße 2. Sie ist die Verlängerung der Georg-Schuhmann-Straße und verbindet die neuen Forschungsbauten an der Technologiemeile Nöthnitzer Straße mit dem historischen Campus der TU Dresden nördlich der Nöthnitzer Straße. Wie vorgegeben, ist diese Anbindung als Vorfahrt, insbesondere für Menschen mit Behinderungen und ansonsten für Radfahrer und Fußgänger vorgesehen. Die geforderten 5 behindertengerechten Stellplätze für Pkw können in den bestehenden Parkplatz im Bereich des Anlieferhofs des Lehmann-Zentrums I integriert werden. Ein Fußweg zwischen Neubau und den Kfz-Stellplätzen verbindet den Südpark mit dem „grünen Band“. Die Planstraße 1 weiter westlich sichert die Ver- und Entsorgung des Forschungsgebäudes. Eine kleinteilige Platzsituation am Kreuzungspunkt mit dem „grünen Band“ bindet darüber hinaus die weiter westlich liegende Kindertagesstätte und den Südpark an das „grüne Band“ an. Das leicht nach Westen abfallende Gelände ermöglicht die Andienung des Neubaus im Hanggeschoss (-1 Ebene).

Freiräume als Forschungs- und Erholungsräume
Den etwa 2,50 m breiten Fußweg als Teil des „grünen Bandes“ gliedern 2 Platzsituationen an den Kreuzungspunkten mit der Planstraße 2 bzw. 1. Den Schwerpunkt bildet der Vorplatz zum neuen Forschungsgebäude. Hier laden Sitzbänke unter schattenspendenden Bäumen zum Verweilen ein. Eine flache Hecke separiert den Platz vom Fußweg. Hier befindet sich auch ein Teil der geforderten Fahrradstellplätze. Eine begrünte Stufenanlage vermittelt zwischen dem Vorplatz in der 0-Ebene und den tieferliegenden Flächen weiter westlich. Die Stufen laden im Sommer zum Verweilen im Freien ein.
Unmittelbar südlich grenzt der Südpark an den Neubau an. Angelehnt an den Gedanken eines Landschaftsparks, werden die Elemente Wald, Wiesen, Lichtungen, Agrar- und Wasserflächen in die Gestaltung einbezogen. Hier befindet sich auch eine Fläche für den Freizeitsport (Beachvolleyball, Mehrzweckspielfeld etc.). Eine breite und eher flache Hecke schafft Distanz zu den angrenzenden Instituten im Neubau.
Alle Flachdächer des Neubaus werden extensiv begrünt. Die geschlossene Fassadenflächen können mit standortgerechten Kletterpflanzen berankt werden.

Innere Erschließung
Unmittelbar am Haupteingang öffnet sich das großzügige Foyer des neuen Forschungsgebäudes. 2 großzügige Flure erschließen das Erdgeschoss in der Längsrichtung des Gebäudes. Die öffentlichen Flächen für die Lehr-und Schausammlung, sowie die Ausstellung Rechnertechnik sind unmittelbar an diese Flure angegliedert. Eine großzügige einläufige Treppe verbindet das EG mit dem darunter liegenden Hanggeschoss. Die Erschließung folgt der natürlichen Bewegung der angrenzenden Topographie im Außenraum. Das offene, übersichtlich gegliederte Erdgeschoss mit den großzügigen Längsfluren übernimmt die Rolle des horizontalen Verteilers zur Ansteuerung der insgesamt 4 vertikalen Erschließungskerne. Diese vermitteln in die oberhalb angeordneten Ebenen mit den Büroräumen, den „Denkzellen“ der unterschiedlichen Institute. Die 3 übereinander angeordneten Büroebenen erschließen 2-hüftige Flure, welche die 3 Innenhöfe umfassen. Die Erschließungskerne und die daran angrenzenden natürlich belichteten Erschließungsräume sind so angeordnet, dass alle Institute über direkte Zugänge an diese angebunden sind. Somit können Durchgangssituationen vermieden werden. Die Flexibilität bei der zukünftigen Belegung, bzw. Zuordnung der Büros zu den unterschiedlichen Instituten und Labs ist bei diesem sehr flächensparenden Erschließungssystem gegeben. Öffnungen der Erschließungsräume zu den Innenhöfen, sowie großzügige Außenfenster an den Flurenden ermögliche Ausblicke nach innen und außen und unterstützen so die Orientierung im Gebäude. Diese Flächen haben auch eine hohe Aufenthaltsqualität und dienen als beliebte Treffpunkte für die Nutzer des Gebäudes

Gebäudestruktur, Funktionsverteilung (siehe auch Diagramm Funktionsverteilung)
Das Gebäude ist vertikal gegliedert. Der Grad der Öffentlichkeit nimmt vom öffentlichen EG zu den privaten Obergeschossen ab.
3 wetteroffene Lichthöfe belichten die Räume innerhalb des kompakten Gebäudevolumens. Zwei der drei Innenhöfe stecken durch bis in das Hanggeschoss, die -1Ebene. Den 3. Lichthof schließt ein Sheddach ab, welches viel natürliches Licht in das darunter liegende Foyer eindringen lässt.
Außenperspektive

Außenperspektive

Lageplan

Lageplan

Ansicht Nord und Ost

Ansicht Nord und Ost

Ansicht West und Süd

Ansicht West und Süd

Fassadenschnitt

Fassadenschnitt

Modellfoto

Modellfoto