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Einladungswettbewerb | 09/2019

Festspielzentrum der Salzburger Festspiele

3. Rang

Brückner & Brückner Architekten GmbH Tirschenreuth I Würzburg

Architektur

Erläuterungstext

Brückner & Brückner Architekten

Peter Brückner
Christian Brückner

Mitarbeiter:
Stephan Gräbner
Katharina Böpple
Torsten Will
Tobias Lippert

Das Festspielzentrum erneuert sich. Es öffnet sich zur Stadt. Das offene Tor im barocken Prospekt an der Pferdeschwemme wirkt als dezente Geste: eine würdevolle Einladung, das Haus über ein Stadtfoyer zu betreten und sogleich empfangen zu sein.
Unserer Zeit genössisch, kraftvoll und opulent wirkt dagegen die Neugestaltung an der Straßenseite des Festspielzentrums. Rhythmus und Höhengliederung würdigen den rahmenden historischen Bestand. Und doch macht die Architektur auf Anhieb klar, dass sich hier alles um die Festspiele dreht. Die transparente Fassade und reizvolle Sichtachsen ziehen Blicke und Beine magisch an.
Gegensätze: zwei Seiten, zwei Zeiten – eine Neugier.
Der Blick von oben macht deutlich, wie sich das Neue organisch in die Dachlandschaft der Altstadt einfügt: ein Grabendach, jedoch spielerisch interpretiert.
Vom Innenhof aus offenbart sich der an eine Bühne erinnernde Charakter der neuen Fas-sade. Die das Dach bildenden Tonnen wirken wie Soffitten, die dahinter liegenden Dach-gräben werden weggeblendet. Der Blick auf das Gebäude macht aber zuvorderst die Würdigung, das Weiterdenken und die Transformation des barocken Prospektes an seiner Rückseite deutlich. Gliederung, Maßstab und Rhythmus werden aufgenommen und neu gedeutet. Das Neue schafft Rückhalt für das Alte, setzt sich jedoch bautechnisch klar vom historischen Bestand ab. Die Rückseite der barocken Prospektwand spielt sich frei, erhält Licht von oben und eröffnet so attraktive Spielräume für zeitgenössische Interventionen.
Die Fassade ist aus gegossenem Stein, gefasstes Metall rahmt die Fenster. Es herrschen Of-fenheit und Transparenz. Der Blick ins Innere trifft auf die frei eingestellten hölzernen Elemente. Gassen, Wege, kleine Plätze, Treppen und Brücken fügen sich dort und bilden wunderbare Sichtachsen und Räume.
Analog zur Gliederung des barocken Prospekts zeichnet sich ein Feld der neuen Fassade besonders aus. Ein hohes Tor lässt sich hier öffnen; auf einer dahinter liegenden Brücke bietet sich ein repräsentativer Standort, vom dem aus man sich einem großen Publikum zuwenden kann.
Der Innenhof verbindet sich auch mit dem bestehenden bergseitigen Schüttkasten. Durch die Öffnung der Tore des erdgeschossigen Veranstaltungsbereiches entsteht ein großer, ge-meinsam bespielbarer Raum, der sich in zahllosen Varianten nutzen lässt. Ein großartiges und flexibles Spielfeld für Vorträge, Ausstellungen, Empfänge oder Konzerte entsteht.
Im Erdgeschossbereich des Neubaus wird der Gast einladend und wie selbstverständlich zu Ticketverkauf und Shop im langen Flügel an der Prospektwand geführt. Die Freunde und Förderer bespielen die attraktiven Räume an der Schmalseite des Innenhofes, auf die der Besucher gleich nach Betreten des Stadtfoyers aufmerksam wird. Das Obergeschoss birgt lichte Büroräume mit reizvollen Ausblicken sowie an der Schmalseite des Hofes eine Loggia.
Das Untergeschoss des Neubaus nimmt die dienenden Funktionen auf. Im bergseitigen Bestandsbereich bietet der Keller einen großen Probe- und Vortragssaal, der optional durch Unterkellerung des Hofes deutlich erweitert werden könnte. Durch eine Untertunnelung der Straße wäre zudem eine Verbindung zum Festspielhaus realisierbar.
Das neue Festspielzentrum wird ein würdiger Ort für Begegnung, Austausch und Repräsentation, für das Spiel vor, neben und nach den Festspielen – Festspiellust stellt sich ein.
Lageplan M 1:500

Lageplan M 1:500

Grundriss EG M 1:200

Grundriss EG M 1:200

Grundriss OG M 1:200

Grundriss OG M 1:200

Grundriss UG M 1:200

Grundriss UG M 1:200

Ansicht Süd-Ost M 1:200

Ansicht Süd-Ost M 1:200

Ansicht Süd-West M 1:200

Ansicht Süd-West M 1:200

Längsschnitt M 1:200

Längsschnitt M 1:200

Querschnitt M 1:200

Querschnitt M 1:200