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Einladungswettbewerb | 10/2019

Besucherzentrum Wiener Staatsoper

Gewinner

BWM Designers & Architects

Architektur, Innenarchitektur

Erläuterungstext

„Welcome to the Opera“. BWM Architekten konnten den Wettbewerb für ein zukunftsfähiges Besucherzentrum in der Oper für sich entscheiden. Ein langer, durch die zentrale Achse laufender Tisch organisiert das Geschehen im repräsentativen Raum, der sich zum zum Herbert von Karajan Platz hin öffnet. Einer Bühne gleich, vewandelt sich der Raum mit Fortschreiten des Tages. Tagsüber konzentrieren sich hier Information und Ticket- Service, abends trifft sich die Musikwelt Wiens – in jedem Fall soll ein Ort entstehen, der selbstverständlich und schwellenlos zum angeregten Verweilen einlädt. Tag und Nacht berühren sich, das Leben des Opernhauses und das Treiben der Stadt fließen ineinander, vor der Vorstellung, in den Pausen wie auch danach.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Vorstudie zum Besucherzentrum von BWM Architekten besticht durch eine neue Öffnung der Oper zum Herbert von Karajanplatz mit der Intuition das Besuchererlebnis zu steigern und die Portale einem jüngeren Publikum zu öffnen. Der Besucherstrom wird bereits frühzeitig durch offene Blickachsen gelenkt, dabei unterstützt das Lichtkonzept die Wegführung zwischen den Visitor Tours und den Kartenkonsumenten.

Durch ein zentrales Element – dem Tresen – steigern sich die vielschichtigen Überlegungen und Funktionen der Vorstudie von BWM Architekten zu einer linearen Leitidee. Der Tresen in seiner Funktion als Tisch organisiert das Geschehen im Raum. Die Jury sieht im Vergleich zu den anderen drei Projekten hier das höchste Potential für das Besucherzentrum, merkt jedoch an, dass die Elemente der Innenraumgestaltung in ihren Ausarbeitungen die Anmutung der Wiener Staatsoper stärker widerspiegeln sollen, was Erich Boltenstern mit dem Wiederaufbau der Nachkriegszeit mit einer zurückhaltenden Formensprache und mit der sorgfältigen Planung der Details gelungen ist. Das hybride Nutzungskonzept, die gewünschte Mobilität und die angedachte Lichtführung stehen hierzu nicht im Widerspruch, sondern sollen als Potential für eine eigenständige Formensprache für die Wiener Staatsoper betrachtet werden.

Von Seiten der Jury wird darauf hingewiesen, dass das Thema des Brandschutzes aufgrund der Öffnung des Raumes hier einen neuen Lösungsansatz benötigt, dasselbe gilt für den folgenden Punkt aufgrund der Brandlast im Fluchtweg.

The Red Carpet wird als szenografisches Element positiv bewertet, sowohl als räumliches Erlebnis wie auch als Verbindung zwischen Phase 1 – Besucherzentrum und Phase 2 – Arcadia.

Der Lösungsansatz für die Bar in der Phase 2 wird ebenfalls einstimmig von der Jury als die probateste Lösung betrachtet. Der Arkadengang bekommt durch das direkte Servicieren zum Außenraum ein städtisches Flair, das das Image der neuen Oper unterstreicht. Die räumliche Qualität im Innenraum zwischen dem Bartresen und der Sitznischen wird als höchst spannungsvoll angesehen, daher wurde auch das hierfür höhere Budget im Zuge der Jurysitzung mit dem Auftraggeber angesprochen.

Sichtweise des BDA: Vorstudie ist genehmigungsfähig. Die Baugeschichte der Staatsoper von 1869 sowie nach dem Wiederaufbau 1946-1955 wurde elegant eingebunden. Eine bewusste Ausarbeitung unter Einbeziehung der bestehenden Bodenbeläge im Foyer, der Spiegelelemente und Leuchten von Architekt Erich Boltenstern soll in der weiteren Ausarbeitung Rechnung getragen werden. Auf den substanziellen Erhalt der Wände im Bereich „The Red Carpet“ Verbindung zwischen Phase 1 – Besucherzentrum und Phase 2 – Arcadia wird vom BDA hingewiesen.
Die Schiebefenster für die Bar sind nach Vorlage der 1:1 Details diskutierbar...

Von Seiten der Jury wird BWM Architekten und Partner ZT GmbH einstimmig als Sieger für den Realisierungswettbewerb Besucherzentrum Wiener Staatsoper definiert, mit der Anrechnung an den Auftraggeber das Foyer im EG mit dem Stiegenhaus in die weiteren Überlegungen zu inkludieren.